Hund vermisst? Detmolder Tierexpertin verrät, was Halter tun sollten

Detmold. Der Albtraum eines jeden Hundehalters: Der eigene Hund ist entlaufen. Das kann schnell passieren. Erst vor einigen Tagen ist die Mischlingshündin "Estrella" in Hiddesen verschwunden – kurz nachdem sie aus dem Tierheim Detmold in eine neue Familie kam. Wenn der Hund entwischt ist, ist schnelles Handeln gefragt. Doch wie genau sollten sich Hundehalter in einer solchen Situation verhalten? Jessica Dey vom Tierheim Detmold gibt Tipps, die dabei helfen sollen, den Vierbeiner wohlbehalten wieder zurückzubringen.

Hund unter Kontrolle halten Hundehalter sollten zunächst gut auf ihr Tier aufpassen. "Sonst kann es passieren, dass es nur noch tot von der Straße gekratzt werden kann – das mussten wir leider schon machen", sagt Dey. Zum Schutz des eigenen Vierbeiners, aber auch für Verkehrsteilnehmer, sollten die Halter das Tier jederzeit unter Kontrolle haben.

Immer wieder landen entlaufene Hunde beim Tierheim Detmold. "Es sind monatlich mehrere Tiere", weiß Jessica Dey. Die Gründe dafür seien vielfältig. Beim Gassigehen werden die Tiere laut der Hundeexpertin häufig abgeleint, finden dann zum Beispiel eine spannende Spur und kommen auf Rückruf nicht wieder. Ein anderes Szenario: Der Hund hat Zugang zu einem Garten. Ist dieser jedoch nicht abgegrenzt, kann er einfach weglaufen.

Bei Polizei und Tierheim als vermisst melden Ist ein Hund dennoch entlaufen, sollten die Besitzer nicht lange zögern: "Sobald der Hund ausgebüxt ist, sollte er als vermisst gemeldet werden", sagt Dey. Dazu sollten sich die Halter zum einen bei der Polizei melden und zum anderen bei allen Tierheimen in der Region. Dies sei wichtig, da sich der Hund mehrere Kilometer von seinem letzten Aufenthaltsort entfernen könnte.

Beim Haustierregister nachfragen Der Hund sollte zudem bei einem Haustierregister gemeldet sein, zum Beispiel bei Findefix oder Tasso. Darüber könne das Tier ebenfalls als vermisst gemeldet werden. "Tasso erstellt beispielsweise auch ein Suchplakat, auf dem Daten wie Rasse, Farbe, Verlustdatum und Verlustort zu finden sind", sagt Dey. Es sei auch wichtig, dass das Tier gechipt ist, um es schnell zu identifizieren und dem Besitzer zuordnen zu können.

Reichweite der sozialen Medien nutzen Eine weitere Möglichkeit stelle eine Vermisstenmeldung in den sozialen Medien dar. "Bei Facebook gibt es Gruppen, die sich ausschließlich auf vermisste Tiere spezialisiert haben", sagt Dey. Die Hilfe anderer Menschen sei nicht zu unterschätzen. Durch die Mithilfe von Nachbarn, anderen Hundehaltern und Wanderern könne viel erreicht werden.

Sich fremden Hunden nicht nähern Wird ein fremder entlaufener Hund gesichtet, sollte er zunächst beobachtet werden, "sich ihm direkt nähern, ist keine gute Idee", sagt Dey. Es könne nicht eingeschätzt werden, wie der Hund reagiert: Läuft er wieder weg? Fühlt er sich womöglich angegriffen? Vielmehr helfe, ein Foto oder Video von dem Tier zu machen und ihn bei der Polizei und beim Tierheim zu melden. "Häufig finden sie auf diesem Wege wieder zurück zu ihrer Familie", sagt Dey.

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