Seit 40 Jahren in der Bruchstraße: Das ist die beste Dönerbude in Detmold

Detmold. Draußen sind bereits mehr als 25 Grad, um 11 Uhr vormittags. Die Temperatur drinnen am Dönerspieß? Schon jetzt jenseits von Gut und Böse. Ein Tischventilator in der Ecke versucht, gegen die Hitze anzukämpfen – mit mäßigem Erfolg. Dem Autor dieses Textes steht beim Besuch des Ladens der Schweiß auf der Stirn. Die gute Laune von Hussein Mhnna wird von der Hitze jedoch nicht getrübt. An sehr heißen Tagen kann es hinter dem Spieß schon einmal 60 Grad warm werden. "Da wird man selbst zum Dönerspieß", lacht der Inhaber von "Kebabadin".

Seit 20 Jahren führt Hussein Mhnna den Imbiss in der Bruchstraße und versorgt dort die Detmolder mit Döner. Doch nicht mit gewöhnlichem Döner. Für viele Kunden ist es der beste Döner der Stadt, für manche sogar der beste in ganz Lippe. Hussein Mhnna präsentiert mit Stolz ein Schild, darauf steht: "Lippes beste Dönerbude". Doch dazu später mehr. Um 11 Uhr öffnet er seinen Laden. Kurz danach stehen auch schon die ersten Kunden am Tresen und bestellen die mit Fleisch gefüllte Brottasche. Der Normalfall? In der Regel geht es ab halb 12 los, dann starten die Detmolder in die Mittagspause, sagt Hussein Mhnna.

Selbst an Weihnachten geöffnet Die ersten Kunden sind an diesem Tag Paolo Fuoli und Michelle Drowetzki. Hussein begrüßt die beiden fröhlich mit: "Hallo meine Freunde, wie geht's? Alles gut?" Hussein, Paolo und Michelle sind nicht wirklich befreundet, doch zeichnet diese herzliche Atmosphäre "Kebabadin" aus. Hussein kommt mit seinen Kunden schnell ins Gespräch. Er unterhält sich mit ihnen über das Wetter, den Job oder das Essen. Paolo Fuoli und Michelle Drowetzki kommen aus Horn-Bad Meinberg. Wenn sie in Detmold sind, essen sie immer hier, sagen sie. "Hier gibt es den besten Döner", sind sich die beiden einig.

"Kebabadin" öffnet 365 Tage im Jahr. Selbst an Heiligabend und an Weihnachten ist der Imbiss geöffnet. "Die Detmolder kommen auch an diesen Tagen zu uns und bestellen einen 'Weihnachts-Döner'", lacht Hussein Mhnna. Er bezeichnet seine Dönerbude als Institution in Detmold. Seit 40 Jahren gibt es "Kebabadin" in der Bruchstraße, seit 20 Jahren führt Hussein Mhnna die Geschicke des Geschäfts. Er übernahm den Laden von Riyad, einem guten Freund der Familie. Ein reibungsloser Ablauf wird durch das fünfköpfige-Team garantiert, das gut zusammenarbeite.

Stammgäste verewigen sich auf Fotos Die meisten Kunden kommen regelmäßig. "Mittlerweile isst die dritte Generation bei uns", sagt der Gastronom. An einen besonderen Moment kann er sich noch gut zurückerinnern: Ein alter Mann, der bereits vor Jahrzehnten mit seinem Sohn einen Döner hier gegessen hat, ist Jahre später zusammen mit seinem Sohn und seinem Enkelkind bei "Kebabadin" zum Essen gewesen.

Mittlerweile ist es 12 Uhr. Die Schlange an hungrigen Kunden reicht schon bis weit vor die Tür. Doch Hussein lässt sich den Stress nicht anmerken – falls er überhaupt welchen verspürt. Er nimmt sich bei jedem Kunden Zeit für etwas Small-Talk. Die typische Begrüßung "Hallo, mein Freund" darf dabei nicht fehlen. Seine Arbeit scheint ihm großen Spaß zu machen.

Dies wird auch durch die vielen Fotos an den Wänden seines Imbisses unterstrichen. Auf den Fotos sind ausschließlich Stammgäste zu sehen, die sich selbst in der Dönerbude verewigen wollten. Mit jedem einzelnen Foto verbindet Hussein Mhnna schöne Erinnerungen. Heute ist kein Platz mehr an den Wänden, "dafür gibt es jetzt Facebook und Instagram, wo ich die Fotos teilen kann", sagt er. Die treuen Kunden seien der Grund, warum es die Bude in der Bruchstraße nun schon seit 40 Jahren gebe.

Ausgezeichnet: "Beste Dönerbude Lippes" "Kebabadin" beteiligt sich an dem Projekt "Lipper für Lipper". Bei der Mitmach-Aktion "Teilen macht Freude" können Kunden einen Gutschein erwerben – zum Beispiel für einen Döner oder eine Pommes – der von Bedürftigen, die sich eine Mahlzeit nicht leisten können, genutzt werden kann. Mal sind einige Gutscheine vorrätig, mal aber auch nicht. Fest steht jedoch: "Hier geht keiner hungrig wieder raus", betont Hussein Mhnna.

Anfang des Jahres wurde "Kebabadin" von Radio Lippe zur "Besten Dönerbude Lippes" gekürt. Radio Lippe startete auf Facebook eine Umfrage, welche die beste Dönerbude in Lippe ist. Viele Menschen schlugen daraufhin "Kebabadin" vor. Nachdem ein "Döner-Tester", ein Mitarbeiter des Radios, den Döner probiert und ebenfalls für gut befunden hatte, bekam "Kebabadin" die Auszeichnung.

Schon hat der nächste Kunde wieder einen dieser ausgezeichneten Döner bestellt. Doch was macht einen guten Döner überhaupt aus? "Das Wichtigste ist das Fleisch", sagt der Gastronom. Es muss außen knusprig gebraten und innen saftig sein. "Es muss die Farbe von Honig haben", sagt Hussein Mhnna.

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