Neue Meilensteine für den Hochwasserschutz in Klüt?

Detmold-Klüt. Der Hochwasserschutz für den Detmolder Ortsteil Klüt hat am Donnerstag einmal mehr die Mitglieder des Stadtrats beschäftigt. Auf der Tagesordnung zur jüngsten Sitzung fanden sich gleich mehrere Schreiben von Klüter Bürgern, die im Mai dieses Jahres von dem schweren Hochwasser nach starken Regenfälln betroffen waren. Darin bitten die Betroffenen die Stadt um entsprechende Vorkehrungen wie den Bau größerer Rückhaltebecken oder einer leistungsfähigeren Kanalisation. “Durch die Ereignisse am 22. Mai 2023 verloren wir, fast alle Bewohner der Dürener Straße, der Aachener Straße, des Brühler Wegs sowie auch in Teilen der Mittelstraße unser halbes Leben”, heißt es in einem Brief von Betroffenen an die Verwaltung. Die Schlammflut habe ganze Wohnungen und Gegenstände emotionaler Wichtigkeit zerstört und sogar einige Bewohner in Lebensgefahr gebracht. Bereits im Jahr 2003 nach dem Pfingststarkregen sei die Stadt gebeten worden, angemessene Maßnahmen zur Verhinderung solcher Hochwasser durchzuführen, schreiben die Betroffenen. Stattdessen seien daraufhin diverse Freiflächen nicht etwa zum Bau eines geforderten Regenrückhaltebeckens, sondern als Wohngebiet freigegeben worden.

Anwohner wünschen weitere Sicherheitsmaßnahmen Um eine erneute Katastrophe zu vermeiden, bitten die Bürger die Stadt dringend darum, für einen ausreichenden Hochwasserschutz im Detmolder Ortsteil zu sorgen. Und vieles hat sich seit dem Starkregenereignis im Mai bereits getan. Die Stadt legte ein “Drei-Säulen-Konzept” für Klüt auf. Entlang des Klüter Bachs, auf einem Stück landwirtschaftlich genutzter Ackerfläche, ließ die Stadt unter anderem einen Schutzwall errichten , der bei künftigen Starkregentagen die Wassermassen von der Ortschaft fernhalten soll. Auch der Klüter Bach selbst wurde infolge der Katastrophe auf seine Leistungsfähigkeit, was die Abflussgeschwindigkeit betrifft, erneut untersucht. Aus Sicht von Betroffenen sollten weitere Vorkehrungen getroffen werden, um den Ortsteil vor künftigen Überflutungen zu bewahren. So fordern Anwohner in einem Schreiben neben dem “Alten Teich” ein zusätzliches Rückhaltebecken in der Mittelstraße, unterhalb des neuen Schutzwalls. Zudem erklärten sich die Bürger bereit, selbst für die Pflege des Walls oder der Bachufer zu sorgen und die Stadt bei der weiteren Bepflanzung und Gestaltung zu unterstützen.

Vermessung als Grundlage für weiteres Vorgehen Die Stadt teilt derweil mit, dass der Klüter Bach ab Oktober neu vermessen werden soll. Die Ergebnisse dienten als wichtige Grundlage für Festlegung und Verortung weiterer Maßnahmen, wie dem Anlegen zusätzlicher Rückhaltebecken. Auch eine Box mit Sandsäcken für die Dürener Straße sei bereits bestellt, ebenso solle die Box in der Mittelstraße neu befüllt werden. Aus dem Rathaus gibt man allerdings zu bedenken: “Beide Boxen sind für schnelle Hilfe im unmittelbaren Bereich gedacht, nicht als Sandsack-Mitnahmestation für zuhause.” Das Hilfsangebot der Bürgerinnen und Bürger zur Pflege der neuen Wallanlage sei “sehr begrüßenswert”. Die Anlage sei jedoch bereits im Mähplan des Grünflächen-Teams enthalten und es sei wichtig, dass Fachleute in einem Zuge das Bauwerk kontrollierten. Wie Bürgermeister Frank Hilker im Stadtrat erklärte, seien die genannten Themen auch schon bei der Bürgerversammlung in Klüt Ende August intensiv diskutiert worden. Zum Ende des Jahres will die Stadt dann neue Meilensteine für den Hochwasserschutz in Klüt präsentieren.

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