Blomberger Straße: Die meisten stimmen für einseitigen Parkstreifen

Detmold. Im Detmolder Radentscheid war die Blomberger Straße als einer der Radhauptrouten genannt worden. Deshalb möchte die Stadtverwaltung die Bedingungen für den Radverkehr dort verbessern. Das hat auch der Rat im März 2022 so beschlossen. Drei mögliche Varianten hat die Stadt in ihr Online-Bürgerbeteiligungs-Tool consul.detmold-mitgestalten.de gestellt, über die die Detmolder abstimmen können. Außerdem können bis zum 29. Oktober dort eigene Vorschläge hinterlegt werden. Im Grunde geht es vor allem darum, wie viele Parkplätze wegfallen werden. Dass das bei einigen ein Aufreger-Thema ist, zeigen die "Vorschläge" der Bürger.

Um auch die Fußgängersicherheit zu verbessern, sollen in allen drei Varianten zusätzliche Querungshilfen auf Höhe der Meiersfelder Straße und der Falkenkrugstraße auf der Fahrbahn befestigt werden. Zusätzlich sieht Variante 1 vor, den durch eine durchgezogene Linie von der Fahrbahn abgetrennten Radweg bergauf die komplette Blomberger Straße weiterzuführen, wie er schon im unteren Teil bis zur Einmündung Woldemarstraße besteht. Dadurch wäre das Parken bergauf auf dem rechten Randstreifen auf der kompletten Länge nicht mehr möglich. Ein Minus von etwas 200 Parkplätzen. Bergab bliebe der Randstreifen als Parkmöglichkeit erhalten und die Radfahrer bekämen einen gestrichelten Schutzstreifen, der von Autos überfahren werden darf.

Variante 2: kein Parken entlang der Blomberger Straße Variante 2 sieht einen Radweg bergauf und bergab auf der kompletten Straßenlänge vor. Damit entfiele der Randstreifen für das Parken komplett, was 425 Parkmöglichkeiten weniger bedeuten würde. Variante 3 kombinierte die beiden anderen Varianten und schlägt einen Radweg die komplette Straße bergauf (kein Parken) und einen Radweg bergab bis zur Einmündung der Falkenkrugstraße vor. Von dort bis zum Ende des Friedhofs wäre dann wieder Parken auf dem Randstreifen möglich und der Radverkehr würde bergab über einen gestrichelten Schutzstreifen auf der Fahrbahn geführt. Bei dieser Variante entfielen 310 Parkmöglichkeiten. Im oberen Bereich der Blomberger Straße werden die Parkmöglichkeiten ab der Falkenkrugstraße nur punktuell genutzt. Die Stadt hat an verschiedenen Tagen zu verschiedenen Uhrzeiten gezählt und dort nie mehr als 11 Autos stehen sehen. Sie hat eine Auslastung von fünf bis elf Prozent für die gesamte Blomberger Straße errechnet.

Bisher hat Variante 1 mit 42 Unterstützern die meisten Stimmen. Danach folgt Variante 2 (34 Unterstützer), und das Schlusslicht bildet Variante 3 (1 Unterstützer). Viel Unterstützung bekommen auch die Vorschläge, die Bürgersteige beidseitig auf Höhe des Schorenfriedhofs zu reparieren und am Fußgängerübergang an der Waldorfschule einen Zebrastreifen einzurichten. Immerhin 20 Abstimmer teilen den Frust eines Detmolders, der fordert, auf den Radweg komplett zu verzichten, und die Straße so wiederherzustellen, wie sie früher einmal gewesen ist. Ein anderer schlägt vor, das Geld lieber in die Digitalisierung zu stecken. Auch auf die im Bereich der Falkenkrugstraße dauerparkenden Wohnmobile und Verkaufsanhänger wird von einer Anwohnerin hingewiesen. Eine Detmolderin schlägt vor, doch lieber die Nutzung des geschotterten Naherholungswegs, der auf Höhe der Falkenkrugstraße beginnt und diagonal durch den Wald der Detmolder Schützen bis hinter den Friedhof und von dort in die Innenstadt führt, zu prüfen. Der sei für Radler eh attraktiver.

Ein Detmolder merkt an, dass der Parkstreifen bergauf und der dedizierte Radweg bergab praktischer wären. Also umgekehrt, wie von der Stadtverwaltung vorgeschlagen. Denn auf der bergauf rechten Seite liegen die Waldorfschule, die Bushaltestelle - an der der Bus vor dem nächsten Linien-Umlauf länger steht - und das Erbeerbüdchen, die alle Parkraum benötigen. Ein weiterer Teilnehmer schlägt vor, an einem Fahrbahnrand einen physisch abgetrennten Radweg für beide Richtungen anzulegen und den Anwohnern kostenlosen Parkraum in den Nebenstraßen zur Verfügung zu stellen.

Keine Parkmöglichkeiten für Mieter Der Hinweis, dass bei einem Wegfall der Parkmöglichkeit an der Blomberger Straße bergauf, auch das Erdbeer-Büdchen auf die andere Seite der Grüninsel in den Dürerweg wechseln müsste, bringt einen anderen Detmolder dazu, in seinem "Vorschlag" loszuzetern: "Wir verlieren unsere Parkplätze, wir verlieren unser Erbeerbüdchen, wir haben augenscheinlich keine Möglichkeit, dass diese Fahrradwege nicht kommen." Er könne seinen Mietern keine Parkplätze mehr anbieten und appelliere an alle Bürger, für Variante 1 zu stimmen, bei der die meisten Parkplatze erhalten bleiben - was offenbar die meisten auch getan haben.

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