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"Wie im Himmel" feiert am Detmolder Landestheater Premiere

Chiara Wibbeke

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Leonard Lange (von links), Adrian Thomser, Anja Syrbe, Katharina Otte, Stella Hanheide und Ewa Noack feiern am Freitag mit dem Stück "Wie im Himmel" Premiere. - © Marc Lontzek
Leonard Lange (von links), Adrian Thomser, Anja Syrbe, Katharina Otte, Stella Hanheide und Ewa Noack feiern am Freitag mit dem Stück "Wie im Himmel" Premiere. (© Marc Lontzek)

Detmold. Das musikalische Schauspiel "Wie im Himmel" von Kay Pollak feiert am Freitag, 10. November, Premiere im Landestheater. Sophia Lungwitz ist die Dramaturgin des Stücks und verspricht spielerische und musikalische Gänsehautmomente.

Darum geht es in der Inszenierung: Nach einem psychischen sowie physischen Zusammenbruch zieht sich Stardirigent Daniel Daréus in die Abgeschiedenheit seines Heimatdorfes zurück. Körperlich und seelisch erschöpft versucht er, wieder in Kontakt mit dem zu kommen, was ihn mal an der Musik faszinierte. Seinem Instinkt folgend übernimmt der Stardirigent die Leitung des örtlichen Kirchenchores.

Nach und nach gelingt es ihm, die Dorfbewohner für den Chor und das gemeinsame Singen zu begeistern. Doch Daniels unkonventionelle Methoden sorgen auch für große Irritation in dem kleinen Ort. Denn das wieder gewonnene Selbstbewusstsein einzelner Chormitglieder und des Chores selbst bedroht die etablierte Machtordnung. Mehr noch - es stellt sie infrage.

Oscarnominierung nach Welterfolg

Das musikalische Schauspiel über die Kraft der Musik und die Überwindung seelischer Traumata entstand 2004 nach einer 18 Jahre langen Kino-Auszeit des Regisseurs und wurde schnell zu einem Welterfolg. 2005 war das Stück daraufhin bei der Oscarverleihung als bester fremdsprachiger Film nominiert.

"Inzwischen sind fast 20 Jahre vergangen. Einige Details des Drehbuchs wirken heute etwas veraltet", teilt die Dramaturgin mit. So zum Beispiel, dass die Frau des gewalttätigen Dorf-Schraubers Conny nicht berufstätig sei und ganz in der unterwürfigen Mutterrolle aufgehen müsse. Ihr "Befreiungssong" stehe für alle unterdrückten Frauen, die in ihrer Ehe psychische und physische Gewalt erleben mussten.

Entwicklung der Figuren hautnah erleben

In der in der nordschwedischen Natur spielenden Verfilmung würden vor allem die unendliche Weite und die verlassenen Schneelandschaften eine wichtige Rolle spielen. Das könne die Bühne jedoch ganz einfach mit Live-Momenten ausgleichen, in denen das Publikum die Entwicklung der Figuren sowie deren musikalische Befreiungsschläge hautnah miterlebe.

Catharina Fillers inszeniert das Stück und hat dessen Text für ihre Neuinszenierung aktualisiert und auf das Grundlegende gekürzt. Die Bühnen- und Kostümbildnerin Maria Wolgast entwickelte für die Aufführung eine abstrakte Eisschollen-Landschaft. Matthias Bernhold kümmert sich zudem um das Sounddesign und Michael Spassov um die musikalische Einstudierung sowie die Chorleitung.

Der Dirigent Daniel Daréus wird von Hartmut Jonas gespielt, Lena von Stella Hanheide, Inger von Anja Syrbe, der Pfarrer Sig Berggren von Heiner Junghans, Arne von Patrick Hellenbrand, Holmfrid von Adrian Thomser, Gabriella von Ewa Noack, Conny von Emanuel Weber, Siv von Katharina Otte und Tore von Leonard Lange.

Die Premiere beginnt am Freitag um 19.30 Uhr. Weitere Vorstellungen folgen am 15. und 25. November, am 9., 22. und 29. Dezember, am 21. und 27. Januar, am 14. Februar sowie am 7. März.

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