Großbaustellen: So empfinden Kunden das Einkaufen in Detmold

Detmold. Die Neugestaltung der Langen Straße läuft: Vom 28. August an wurde zwischen dem Marktplatz und der Exterstraße gebaggert. Dazu kommt der Abriss am Hornschen Tor, wegen dem der Innenstadtring zur Einbahnstraße geworden ist. Für die Besucher der Fußgängerzone bedeutet dies (Ab-)Sperrungen, Lärm und Staub. Kaufen sie dennoch gerne in der Innenstadt ein oder fühlen sie sich von den Arbeiten gestört ? Die LZ hat sich vor Ort umgehört und Stimmen gesammelt.

Esther Voth und Corinna Münsterteicher kaufen nach eigenen Angaben oft in der Innenstadt. Derzeit fühlen sie sich dabei jedoch von den Absperrungen eingeschränkt : &bdquo;Die Gänge sind zu klein. Man kommt nicht mehr so gut zu den Geschäften, aber wir sind trotzdem hier und möchten in der Stadt einkaufen.“ Abgesehen davon würden sie sich ein abwechslungsreicheres Einkaufen mit mehr Läden wünschen.

Brigitte Schmalsch kauft sehr gerne in der Langen Straße ein: &bdquo;Mit oder ohne Baustelle. Ich fühle mich hier wohl. Die Einschränkungen muss man hinnehmen. Es wird ja wieder schöner.“ Auch bei der Parkplatzsuche habe sie keine Probleme und bisher immer einen gefunden. Online-Shopping sei für sie daher keine Option. &bdquo;Ich habe, glaube ich, noch nie im Internet eingekauft“, erzählt Schmalsch lachend .

Auch für Birgit Brand kommt Online-Shopping nicht infrage: &bdquo;Ich möchte ja, dass die Geschäfte vor Ort erhalten bleiben. Die Baustellen müssen nun mal sein. Schön ist das zwar nicht beim Einkaufen vor Ort, aber es ist trotzdem in Ordnung. Deswegen würde ich noch lange nicht in eine andere Stadt fahren.“ Was ihr statt der Neugestaltung eher Sorgen bereite, sei der Leerstand, der sich immer weiter fortsetze.

Sandra Schmitz und Dirk Merten sehen das ähnlich: &bdquo;Die Geschäfte haben ja trotzdem geöffnet und es ist ja nicht so, dass man sie nicht erreichen kann. Sanierungen müssen nun mal sein. Was soll man sich darüber aufregen.“

&bdquo;Ich komme aus Bielefeld. Da ist das mit den Baustellen schlimmer“, erklärt Sandra Ostmann. Sie arbeitet in der Detmolder Innenstadt und fühlt sich beim Einkaufen überhaupt nicht von den Absperrungen gestört. &bdquo;Es geht ja offensichtlich sehr gut voran“, sagt sie. Auch die Parkplatzsuche empfinde sie im Vergleich zur Großstadt als einfach.

Genauso geht Waldemar Frese trotz der Neugestaltung der Langen Straße weiterhin gerne in der Stadt einkaufen: &bdquo;Bauarbeiten müssen sein. Gott sei Dank kommt mehr Qualität dazu.“ Er sehe es positiv, dass alles abgesichert sei und es nicht oft Lärm gebe.

&bdquo;Beim Einkaufen selber stören mich die Baustellen nicht, aber natürlich ist es beim Bummeln durch die Stadt nicht so schön“, sagt Jonas Domeier. Er kaufe aber weiterhin gerne in der Langen Straße ein.

Der Geschäftsführer vom Buchhaus am Markt, Alfred Westermann, stellt bei seinen Kunden dagegen schon eine Unzufriedenheit beim Einkaufen fest: “Ich bekomme von vielen gesagt, dass das Shoppen zwischen den Zäunen nicht so angenehm ist.“ Als Händler leide auch er darunter und bemerke, dass weniger Kunden seinen Laden besuchen. Ob das jedoch nur an den Baustellen oder aber der Inflation liege, könne er nicht genau sagen.

Darüber hinaus höre er regelmäßig Beschwerden über die wenigen Parkplätze rund um die Innenstadt. &bdquo;Kunden äußern immer wieder, wie katastrophal die Parkplatzsuche ist“, berichtet Westermann.

Auch Nikola Schultz, die selbst im Einzelhandel tätig ist, bemerkt seit der Neugestaltung der Langen Straße eine Veränderung. Die Absperrungen störten sie, weil seitdem weniger Kunden kämen. &bdquo;Die Leute kommen durch die vielen Baustellen zur gleichen Zeit kaum in die Stadt rein“, ärgert sie sich. Das sei für den Einzelhandel nicht ganz einfach. &bdquo;Ich weiß, die Neugestaltung muss gemacht werden, aber es ist trotzdem nicht schön“, erklärt Schultz.

Mittlerweile ist die Straßendecke in der Langen Straße vorübergehend wieder geschlossen, sodass die Andreasmesse und das Weihnachtsgeschäft unbeeinträchtigt stattfinden können. Die Bauarbeiten werden dann im kommenden Jahr weitergeführt.

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