Starkregen über Klüt: Spendengelder werden an Betroffene ausgezahlt

Detmold-Klüt. Rund sechs Monate nach dem heftigen Unwetter über Lippe, das vor allem im Detmolder Ortsteil Klüt für große Schäden an etlichen Häusern sorgte, werden nun die gesammelten Gelder an die Betroffenen ausgezahlt. Die Bürgerstiftung Detmold hatte zusammen mit der Stadt, dem Verein &bdquo;Ganz Klüt“ und der Lippischen Landeskirche schon wenige Stunden nach der Katastrophe zum Spenden aufgerufen.

Insgesamt sind in dem halben Jahr seit der Überschwemmung 68.149,11 Euro an Spenden zusammengekommen. &bdquo;Ein, wie wir finden, großes Zeichen der Solidarität vieler Menschen mit den Klüter Bürgerinnen und Bürgern“, beschreibt es Thorsten Engelhardt, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Detmold. Das Hochwasser nach dem Starkregen in Klüt habe in Detmold und auch darüber hinaus eine große Betroffenheit ausgelöst. Mit den Spenden solle den Ortsansässigen finanziell dort geholfen werden , wo Versicherungen möglicherweise nicht griffen.

Gremium überblickt faire Vergabe Um die Gelder sicher zu verwalten und eine gerechte Auszahlung zu gewährleisten, haben der Verein &bdquo;Ganz Klüt“, die Bürgerstiftung, die Lippische Landeskirche und die Stadt Detmold gemeinsam ein Spendengremium gegründet. Inzwischen hat sich das Gremium laut Engelhardt auf den Modus für die Auszahlungen geeinigt. Die Ortsansässigen in dem von den Überschwemmungen betroffenen Gebiet sind bereits über das Verfahren informiert worden.

Und so gelangen die Klüter an das Geld: Alle betroffenen Haushalte erhalten eine Sofort-Pauschale aus dem Spendentopf. &bdquo;Für Haushalte, die eine Versicherung gegen Überschwemmungsschäden haben, beträgt diese Pauschalzahlung 500 Euro, für nur teil- oder gar nicht versicherte Haushalte 1000 Euro.“ Wer diese Pauschale in Anspruch nehmen will, habe ab dem Zugang eines entsprechenden Schreibens vier Wochen Zeit, um die Gelder bei der Lippischen Landeskirche unter Angabe seiner Adress- und Personendaten zu beantragen.

Zusätzliches Geld für Nicht-Versicherte Vollständig gegen die Hochwasserschäden versicherte Haushalte könnten aus dem Spendentopf keine weiteren Mittel beantragen. Alle teil- oder nicht-versicherten Haushalte hätten hingegen die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen, um weitere Mittel zu erhalten. Diese Auszahlungssumme werde ebenfalls eine Pauschale sein, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Einkommen, der ermittelten Schadenshöhe und anderen bereits erhaltenen Unterstützungsleistungen individuell bestimmt werde.

&bdquo;Je nachdem, wie viele Betroffene sich melden und je nach ihren persönlichen Voraussetzungen, können die Antragsteller mit einer weiteren Summe in Höhe von rund 500 bis 1500 Euro rechnen“, erklärt Engelhardt. Jedoch werde jede Auszahlung dieser zusätzlichen Beträge vorab vom Spendengremium eingehend geprüft. &bdquo;Das bedeutet, dass die Antragstellenden damit einverstanden sein müssen, dass ihr Name mit der jeweils vorgeschlagenen Pauschale dem Gremium bekannt wird.“

Hochwasserschutz bleibt Thema Auch sechs Monate nach den Vorkommnissen beschäftigt sich die Stadtverwaltung weiter mit dem Hochwasserschutz für den Detmolder Ortsteil . Bislang ließ die Stadt entlang des Klüter Bachs, auf einem Stück landwirtschaftlich genutzter Ackerfläche, einen Erdwall errichten, der bei künftigen Starkregentagen die Wassermassen von der Ortschaft fernhalten soll. Das öffentliche und private Kanalnetz wurde gereinigt, die Gewässerdurchlässe und Straßengräben geräumt, der Teich an der Dürener Straße wurde entschlammt und eingetieft.

Aktuell läuft die Vermessung und Neuberechnung der Leistungsfähigkeit des Klüter Baches. Gemeinsam mit dem Kreis Lippe ermittelte die Stadt außerdem, wie die Wasserströme bei Regenfällen verlaufen. &bdquo;Das sind wichtige Grundlagen, um Lösungen zu schaffen, damit bei einem Starkregenereignis das Wasser über die Straßenflächen abläuft und nicht über die Grundstücke“, sagt Engelhardt.

Vorbehaltlich des Haushaltsbeschlusses stünden 2024 insgesamt 500.000 Euro für Baumaßnahmen bereit, um zum Beispiel den Bach auszubauen, Überflutungsflächen zu schaffen oder andere Hochwasserschutzmauern umzusetzen. Für dauerhaften Hochwasserschutz benötige die Stadt allerdings Zugriff auf privat genutzte Flächen. Dazu sei man mit den Eigentümern in Gesprächen.

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