Post an Santa Claus: Der Pivitsheider „Wünschekasten“ macht es möglich

Detmold-Pivitsheide. An einem Holzpfosten befestigt, sticht ein roter Briefkasten hervor. &bdquo;Letters to Santa“ steht auf dem Metallgehäuse. Jacqueline Hellmig und Sven Pantow greifen nach der Weihnachtspost. Seit vier Jahren stellen sie in der Adventszeit ihren &bdquo;Wünschekasten“ für Kinder auf. Eine Frau fährt an dem Haus vorbei und hält für einen kurzen Moment an. Sie lässt das Autofenster herunter und sagt: &bdquo;Ich muss Ihnen mal sagen, ich finde das wirklich klasse. Ich muss Ihnen ein großes Lob aussprechen.“

Kinder können dem Weihnachtsmann einen Brief schreiben und diesen dann in den roten Postkasten werfen. Sie können darin ihre Weihnachtswünsche äußern oder dem Weihnachtsmann Fragen stellen. Hellmig und Pantow beantworten jeden einzelnen von ihnen. Verpackt in einer kleinen Geschenktüte erhalten die Kinder schon ein paar Tage später ihre Antwort-Briefe, die sie vom Gartenzaun der Familie wieder abholen können. Vor dem Haus Nummer 39 hängen dieser Tage stets mehrere Plastiktüten, mit Wäscheklammern angebracht. In den Tüten finden sich Schoko-Nikoläuse, Taschenbücher und mit Namen versehene weiße Zettel.

Viele Briefe, viel Arbeit Die Idee für den &bdquo;Wünschekasten“ sei ihnen im Urlaub in den Niederlanden gekommen, bei dem sie den Briefkasten entdeckt haben, erzählt das Paar. Sie finden es schön, Kindern eine Freude zu machen. Seit 2019 stellen sie den &bdquo;Wünschekasten“ nun schon auf - und jedes Jahr kommen mehr Briefe. Bis jetzt seien es schon wieder über 80. In den Jahren davor beantworteten sie die Briefe noch selber. Seit einem Jahr hilft ihnen &bdquo;ChatGPT“, ein Chatbot, der künstliche Intelligenz einsetzt, das große Aufkommen zu bewältigen. Die Aktion kommt nicht nur bei den Kindern gut an. So finden sich auch hin und wieder Briefe von Eltern in der Box, in denen sie sich bedanken - und ab und zu sogar selbst kleinere Wünsche äußern.

Die Wunschlisten sehen ganz verschieden aus. &bdquo;Die Kinder wünschen sich häufig viel für die Familie. Letztes Jahr kam sogar ein Brief, in dem sich ein Kind gewünscht hatte, keine Angst mehr vor dem Ukraine-Krieg zu haben“, berichtet Jacqueline Hellmig. Doch auch Erwachsene wenden sich wohl noch an den Weihnachtsmann. Der älteste Briefeschreiber bislang war 37 Jahre alt.

Bekannt über Lippe hinaus Viel Feedback erhält die Familie über Facebook, wo sie posten, wenn das Haus wieder einmal geschmückt ist und der rote Box steht. Auch über Lippe hinaus ist der &bdquo;Wünschekasten“ längst bekannt. So sei neben Leuten aus Schloß Holte oder Paderborn auch eine Frau aus Schleswig-Holstein am Weihnachtshaus in Pivitsheide gewesen. Übrigens: Die ganze Familie ist an der Aktion beteiligt. &bdquo;Unsere sechsjährige Tochter hat sich bereit erklärt, die Weihnachtselfe zu spielen. Sie rennt dann aus dem Haus und holt die Briefe aus dem Wunschkasten“, erzählt Pantow.

Zusätzlich veranstaltet die Familie dieses Jahr bereits zum zweiten Mal ein Weihnachtsgrillen für den guten Zweck. Würstchen und Getränke erhält man gegen eine freiwillige Spende, die Hilfsbedürftigen zugute kommt. Im letzten Jahr seien 700 Euro zusammen gekommen, sagt Hellmig. Diese sind an den Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe gegangen. Dieses Mal werden die Kinder- und Jugendtrauergruppen Sonnenstrahl bedacht.

Post an Santa Claus: Der Pivitsheider „Wünschekasten“ macht es möglich

Herzerwärmende Aktion: Dieser Detmolder beantwortet Kinder-Briefe an den Weihnachtsmann

Warum der Weihnachtsmann aus der Landeshauptstadt die Festtage im Lipperland verbringt

Schlussspurt für die Weihnachtspostämter

Spanische Fachkräfte für Detmolder Kitas

Weihnachtsmann-Glaube: Wann dem Kind die Wahrheit sagen?

Wegen Bakterien: Wasser muss in Teilen Detmolds schon wieder abgekocht werden

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus