Detmolder Weihnachtsmarkt-Buden leiden unter Regenwetter

Detmold . Ein toller Blick auf das im Dunkeln illuminierte Schloss, eine großzügige Verteilung der Stände zwischen dem alten Baumbestand und eine gemütliche Atmosphäre dank der gezielt platzierten Beleuchtungselemente: Der Detmolder Weihnachtsmarkt hat in diesem Jahr zum zweiten Mal im Schlosspark stattgefunden und durch einige Besonderheiten überzeugt. Doch das Wetter ist, bis auf ein paar vielversprechende verschneite Tage am Anfang des Monats, so gar nicht auf der Seite der Beschicker gewesen – kurz vor dem Ende des Marktes ziehen einige Budenbetreiber Bilanz.

Es ging so winterlich los, als mit dem Beginn der Andreasmesse auch der Schnee in der Residenzstadt fiel, doch nur wenige Tage später regnete es sich kräftig ein. Starke Schauer, Dauerregen und Sturmböen wechselten sich ab und sorgten so gar nicht für Weihnachtsmarktstimmung. Diese Wetterlage während des gesamten Dezembers machte auch den Standbetreibern auf dem Weihnachtsmarkt im Schlosspark stark zu schaffen, wie die gegenüber der LZ erklärten. Gerade die ohnehin, zumindest für die Gastronomen, stark gestiegenen Standgebühren seien so kaum zu erwirtschaften gewesen, sagte Nicolas Biere, der in diesem Jahr mit zwei Ständen dabei war. &bdquo;Der Druck, den Mindestumsatz zu generieren, stieg mit jedem verregneten Tag immer mehr“, erklärte er und ging damit auch mit den Standbetreibern Hakan &bdquo;Kevin“ Bek (Cosmo Lounge) und Roland Dieckelmann (Strates Brauhaus) daccord.

Tagesgeschäft im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen

&bdquo;Ich habe natürlich versucht, die Preise für die Kunden stabil zu halten, aber das war angesichts der Standgebühren, die mittlerweile auf dem Niveau eines Großstadt-Weihnachtsmarktes sind, kaum möglich“, erklärte Bek, der bereits seit elf Jahren mit verschiedenen Ständen auf dem Detmolder Weihnachtsmarkt vertreten sei. Zudem sei das Tagesgeschäft im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Seien im vergangenen Jahr tagsüber noch neugierige Besucher in den Schlosspark gekommen, sei in diesem Jahr zwischen dem Mittags- und Abendgeschäft kaum etwas los gewesen.

Die Laufkundschaft, die aufgrund der weniger zentralen Lage als damals auf dem Marktplatz fehle, könne etwa durch attraktive Bühnenprogramme am Nachmittag in den Schlosspark gelockt werden, schlug Biere vor. Schließlich seien auch verschiedene Backaktionen mit Kindern im Rahmen des Nachmittagsprogramms ein voller Erfolg gewesen, freute sich der Bäckermeister. Auch die Erweiterung des Marktes sah er als gelungen. &bdquo;Der Markt hat sich sehr gut entwickelt und wird es wohl auch in Zukunft tun, wobei das natürlich immer ein Prozess ist, der Zeit braucht. Vom Ambiente ist er allerdings unschlagbar.“ Roland Dieckelmann lobte zudem die längere Öffnungszeit des Marktes und schlug vor, im kommenden Jahr doch auch den 26. Dezember mit hinzuzunehmen, an diesem Tag habe schließlich auch der Markt in Bad Salzuflen geöffnet gehabt.

Ein wenig abseits der Gastronomiemeile, am Durchgang zum Marktplatz, tummelten sich überwiegend die Kunsthandwerksstände, die sich hier aber keineswegs abgeschottet, sondern vielmehr sehr gut aufgehoben fühlten, wie Myriam Ohlendorf mit ihrer Marke &bdquo;Heimat Liebe“ verriet. &bdquo;Wir sind hier eine richtig tolle Gemeinschaft geworden und es macht richtig viel Spaß. Das Wetter war in der Tat nicht besonders gut, aber ich habe viele Gespräche führen können, meine Marke vorgestellt, verkauft und Flyer verteilt, ich bin sehr zufrieden“, zog sie ihr Fazit. Stark gestiegene Standgebühren habe sie nicht bemerkt, auf Kunsthandwerksmärkten seien diese sowieso deutlich höher, sagte sie. Erst seit dem 27. Dezember war Wellnessbotschafterin Jennifer Anna-Carina Werner mit ihrem Stand vor Ort. &bdquo;Ich bin spontan noch dazugekommen und bin bisher sehr zufrieden. Eine kreisförmige Anordnung der Buden würde ich zwar ganz gut finden, sehe aber ein, dass das aufgrund der Lage hier im Schlosspark nicht möglich ist. Mit dem Durchgang zum Marktplatz haben wir hier aber trotzdem eine gute Lage. Ich werde gern nächstes Jahr wiederkommen.“

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