Weihnachtsmarkt Detmold: Standbetreiber ziehen gemischte Bilanz

Detmold. Nach nunmehr vier Wochen hat der Weihnachtsmarkt in Detmold am Montag seine Pforten geschlossen. Zwischen glitzernden Lichtern, dampfendem Glühwein und dem Klang weihnachtlicher Musik blickten Händler und Standbetreiber am vorletzten Tag des Jahres zurück auf das Event . Die Meinungen fallen gemischt aus: Während einige von guten Geschäften berichten, äußern andere Kritik und bemerkten schwankende Besucherzahlen.

Besucherzahlen: Licht und Schatten &bdquo;Vor allem zwischen 18 Uhr und 20 Uhr kamen die Leute, um diese Zeit war immer besonders viel los“, sagte Ryan Flores, der in der Weihnachtsmarkt-Hütte vom Restaurant SonVida Glühwein verkaufte. Der Standort der Hütte, nahe der großen Bühne, sei von Vorteil gewesen. &bdquo;Wenn es Konzerte gab, kamen nochmal mehr Kunden.“ Zu den anderen Zeiten sei es dagegen meist &bdquo;entspannt gewesen“.

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Ähnlich sah es Louis Fricke von der gleichnamigen Tanzschule, die gleich mit mehreren Buden auf dem Weihnachtsmarkt vertreten war: &bdquo;Wir haben es im Vorfeld deutlich schlechter erwartet. Die Stadt und die Werbegemeinschaft haben trotz der Baustelle einen guten Job bei der Organisation gemacht.“ Allen voran die Tanzpartys auf dem Weihnachtsmarkt, präsentiert von der Tanzschule Fricke und der Lippischen Landes-Zeitung, hätten bei den Gästen großen Anklang gefunden.

Dass die Buden in diesem Jahr anders formiert und in dem eingerichteten &bdquo;Weihnachtsdorf“ teilweise auch in zweiter Reihe standen, habe anfangs für leichte Verwirrung gesorgt. &bdquo;Einige unserer Mitglieder taten sich etwas schwer, uns zu finden. Dafür war die Atmosphäre rund um die Stände viel gemütlicher.“ Das Wetter spielte den Betreibern laut Fricke durchaus in die Karten. &bdquo;Gerade am 24. gab es super Weihnachtsmarkt-Wetter. Aber natürlich hatten wir auch Regentage, an denen wir mehr Kosten als Umsatz hatten - das gehört nun einmal zum unternehmerischen Risiko.“

Inflation und Kauflaune Viele Händler bemerkten die Auswirkungen der wirtschaftlichen Lage. Die Besucher hätten sich genau überlegt, ob sie wirklich etwas kaufen. &bdquo;An den Wochenenden habe ich nicht unbedingt mehr Umsatz gemacht als unter der Woche“, befand etwa Kunsthandwerkerin Ute Belke aus Lemgo, die zum ersten Mal mit ihren Strick- und Stoffwaren in Detmold vertreten war. &bdquo;Ich war zwei Wochen lang hier und es war nicht gut. Vor allem die Tage nach Weihnachten konnte man sich schenken.“

Der Detmolder Weihnachtsmarkt sei zwar bis zum 30. Dezember gegangen. Was gefehlt habe, war allerdings das passende Programm nach den Weihnachtstagen, meint Belke. &bdquo;Am Sonntag wurde gar nichts geboten und auch heute, am letzten Weihnachtsmarkt-Tag, findet nichts mehr statt“, sagte die Händlerin am Montag. In den Jahren zuvor sei sie regelmäßig mit einem Stand auf dem Salzufler Weihnachtstraum gewesen, &bdquo;da gab es dieses Jahr zum Abschluss noch eine große Party.“

Auch Betreiber anderer Kunsthandwerk-Stände vermissten kaufkräftiges Publikum. &bdquo;Uns fehlt die Laufkundschaft wie früher auf dem Marktplatz“, sagte Händlerin Birgit Beurskens, die sich wünschte, man hätte die Veranstaltung angesichts der Baustelle lieber dorthin verlegt. In diesem Jahr seien ihrer Meinung nach weniger Besucher als sonst auf den Weihnachtsmarkt gekommen.

Weihnachtsmarkt mit Baustelle Die Bauarbeiten im Schlosspark beschäftigten viele Standbetreiber. Louis Fricke nahm zunächst an, etliche Besucher würden deshalb in diesem Jahr fernbleiben. Doch aus seiner Sicht bestätigte sich diese Befürchtung nicht. Vor allem gegen Abend habe er die Sandhügel und Erdlöcher dank der atmosphärischen Beleuchtung kaum noch wahrgenommen.&bdquo;Die Anlieferung der Waren gestaltete sich aus Platzgründen schwerer als sonst, aber ich wüsste nicht, wie das anders hätte geplant werden können.“

Gerade im Hellen machte der Weihnachtsmarkt mit Baustelle im Hintergrund keine gute Figur, meinten manche. Neben den Lichtern für die Abendstunden schlug der ein oder andere noch weitere Dekoration vor, etwa an den zahlreich aufgestellten Tannenbäumen. Birgit Beurskens hätte sich einen umfassenden Sichtschutz gewünscht, um das Ambiente tagsüber angenehmer zu gestalten.

Wünsche für die Zukunft Die Händler äußern so einige Wünsche für die kommende Saison. Manch ein Standbetreiber fand seine Hütte zu hoch aufgebockt, sodass Kunden kaum einen Blick auf die Auslage haben werfen können, was gerade für Kinder oder Rollstuhlfahrer problematisch gewesen sei. Auch bei der Anordnung der Hütten gab es Verbesserungsvorschläge. &bdquo;Die Hütten an sich sind top, ich habe sogar eine Gasflasche samt Ofen gestellt bekommen“, sagte Ute Belke. &bdquo;Schön wäre es, wenn sie auch in Zukunft so dicht wie jetzt beieinanderstehen könnten.“ Eine zusätzliche Info-Hütte von Stadt und Werbegemeinschaft, wo sich die Standbetreiber bei Fragen oder Problemen hinwenden könnten, war ein weiterer Vorschlag.

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