Detmolder Schüler agieren auf der Bühne wie Roboter und Marionetten

Detmold. Die Aula war rappelvoll und die Spannung der zahlreichen Darstellenden stieg. Das Fach &bdquo;Darstellen und Gestalten“ ist in Gesamtschulen NRW ein Hauptfach und steht gleichberechtigt neben Deutsch, Englisch und Mathe. Einmal im Jahr zeigen Siebt- bis Zehntklässler der Detmolder Geschwister-Scholl-Gesamtschule, was sie hier auf die Beine stellen. In selbst entwickelten Inszenierungen standen Körperausdruck, Akrobatik, Bild, Schauspiel, Sprache und Musik im Mittelpunkt.

&bdquo;Eine rein quantitative Wissensvermittlung mit bloßem Faktenwissen allein reicht heute nicht mehr aus“, sagte Bürgermeister Frank Hilker bei der Begrüßung der rund 350 Gäste. Kulturelle Arbeit und künstlerische Kompetenzen seien wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Die Herausforderungen der Zukunft erforderten Empathie, interkulturelle Kompetenz und Fähigkeiten, globale Zusammenhänge vernetzt zu denken und lokal zu lösen. Schulleiter Christoph Trappe moderierte den facettenreichen Kulturabend.

Synchrone Posen Rund zwölf Keyboarder, ein E-Bass, Schlagzeug und vier Sänger des Ergänzungskurses Musik der Jahrgangstufe 9 brachten unter Leitung von Vanessa Kampmeier den Song &bdquo;Bad Guy“ von Billie Eilish zu Gehör. Unter dem Titel &bdquo;Stuhlszenen und Roboteragenten“ überzeugten rund 40 Darsteller der Jahrgangstufe 7, die sich mit Stühlen im Raum und auf der Bühne positionierten und synchrone Posen zu passender Musik einnahmen. Bei der Choreografie, die Sarah Hiller und Martin Rudkowski einstudiert hatten, stand die Ausdruckskraft des eigenen Körpers im Vordergrund, die das Selbstwertgefühl entwickelt. Roboter-Moves, Freeze-Stellungen und eine wilde Verfolgungsszene in James-Bond-Manier rundeten die Performance gelungen ab.

Wie man sich als Marionette bewegt, zeigten 14 Schüler der 8. Jahrgangsstufe unter Leitung von Daniel Neufeld. Die synchronen Bewegungen meisterten die Schüler paarweise in beeindruckender Feinmotorik. Die Sing-AG der Klassen 7 bis 11 intonierte die Popballade &bdquo;Talking to the Moon“ von Bruno Mars, die Rudkowsiki am Klavier begleitete. &bdquo;Wir haben viel mit Sprache gearbeitet und es wird ein bisschen verrückt“, sagte eine Schülerin zur Einführung.

Unter Leitung von Brigitte Kurz und Martin Rudkowski stellten Schüler der Jahrgangsstufe 9 typische Szenen &bdquo;Auf dem Bahnhof“ dar. Eingespielte Zuggeräusche und Durchsagen brachten die Darsteller in Bewegung. Das Wiederholen von Sätzen sowie Sprachspiele steigerten sich ins chorische Sprechen und führten in eine absurde Welt. Der wütende Schrei: &bdquo;Der Zug kommt immer zu spät“ blieb hängen.

Verfremdetes Märchen Schülerin Gülten Raif Oglou interpretierte, von Rudkowki am Klavier begleitet, den Song &bdquo;Back to Black“ der britischen Sängerin Amy Winehouse, der 2006 auf ihrem zweiten Album erschien. Wie man ein Märchen aktualisiert, verfremdet und in ein ganz anderes Milieu überführt, veranschaulichte die Bühnenpräsentation der Jahrgangstufe 10 mit &bdquo;Schneewittchen und die sieben Zwerge“ unter Leitung von Daniel Neufeld. Schneewittchen naschte bei den Zwergen von Döner und Baklava und die Hexe, die sie vergiften wollte, war ein Prinz, der sich als Wolf entpuppte und die Zwerge mit Döner köderte.

Die Cheerleader-AG beeindruckte mit akrobatischen Hebefiguren und Stunts in einer Choreografie zur Musik &bdquo;Black Diamond“ der amerikanischen Rockband &bdquo;Kiss“, die Sarah Kehde mit den Schülerinnen einstudiert hatte. Alle Beteiligten erhielten viel Applaus für ihre ausdrucksstarken Darbietungen in gelungener Teamarbeit.

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