Trotz Insolvenz: Betrieb im „Weißen Ross“ im Detmolder Freilichtmuseum läuft weiter

Detmold. Der plötzliche Tod von Gastronom Marcus Schuster am 22. Mai hat in Detmold Bestürzung und Betroffenheit ausgelöst. Seine Lokale, darunter das &bdquo;Weiße Ross“ im Freilichtmuseum, blieben trotzdem weiterhin geöffnet - &bdquo;weil er das so gewollt hätte“, hieß es dazu. Nun nimmt die Geschichte erneut eine Wendung. Für den Nachlass des Detmolders ist ein Insolvenzantrag gestellt worden.

&bdquo;Marcus Schuster hat in den vergangenen Jahren diverse Betriebe geführt“, berichtet Rechtsanwalt Martin Schmidt aus Detmold, der vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden ist. Unter der Überschrift &bdquo;Genuss & Gastronomie in Ostwestfalen-Lippe“ (GGOWL) waren dies bis zuletzt: das &bdquo;Weiße Ross“ im Detmolder Freilichtmuseum, das Clubhaus an der Rennstrecke am Bilster Berg, das Burgcafé an der Wewelsburg und der Foodtruck &bdquo;Der Tunker“, der bei Veranstaltungen präsent ist und auch für private Feiern gemietet werden kann. Nachdem der 51-Jährige nach kurzer schwerer Krankheit, die offenbar lange unerkannt geblieben war, verstorben ist, laufe der Betrieb unter der Regie des Betriebsleiters, der sich um das operative Geschäft aller Standorte kümmert, und der insgesamt rund 20 Mitarbeiter weiter. Wie es langfristig weitergeht, ist aber noch offen. Die Erben, die bislang geschäftlich nicht eingebunden gewesen waren und die Betriebe nun zunächst fortführen müssen, haben einen Insolvenzantrag gestellt.

Lage war zunächst unklar &bdquo;Die Vermögenslage war zunächst unklar und hat sich dann als negativer herausgestellt als angenommen“, erklärt Martin Schmidt. Ein Verkauf kam so nicht in Frage, weil der Käufer eines laufenden Unternehmens immer auch für bestehende Verpflichtungen zuständig sei. Im Rahmen eines Insolvenzprozesses sei es dagegen möglich, Betriebe ohne diese und auch in einzelnen Teilen zu veräußern. So weit sei es aber noch nicht, erst einmal erfolge nun eine Unternehmensbewertung. Nach einer guten Woche kann der vorläufige Insolvenzverwalter bereits Folgendes sagen: &bdquo;Die Betriebe haben in der Vergangenheit regelmäßig gute Ergebnisse erzielt. Durch die Corona-Zeit haben sich aber erhebliche Unterdeckungen ergeben, die noch nicht wieder aufgeholt waren.“

Sein Auftrag sei es, die Situation zu überprüfen und die Betriebe weiterzuführen und zu sanieren. Und dabei gibt es durchaus Hoffnung: &bdquo;Die Mitarbeiter stehen hinter dem Unternehmen und sie stehen bereit“, sagt Martin Schmidt, der die Belegschaft bei einer Betriebsversammlung informiert hat. Er sei zuversichtlich, dass die Gaststätten dauerhaft fortgeführt werden können. Für das &bdquo;Weiße Ross“ liefen bereits Gespräche mit einem potenziellen neuen Betreiber, bei den anderen Standorten gebe es ebenfalls positive Aussichten. Eventuell sei auch eine einheitliche Lösung machbar.

Feiern können stattfinden Die Löhne der Angestellten seien über das Insolvenzgeld gesichert, Rückstände gebe es nicht. Der Betrieb könne uneingeschränkt weiterlaufen, die Gaststätten seien weiterhin für die Besucher geöffnet. Das betrifft die regulären Öffnungszeiten, aber auch die Feiern, die für die kommenden Wochen fest geplant und gebucht sind. &bdquo;Bis einschließlich Oktober sind alle Veranstaltung geprüft und werden durchgeführt“, versichert der Rechtsanwalt. Und auch die Feiern, die danach noch in 2024 anstehen, könnten ebenfalls mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit stattfinden. In einigen Wochen wisse er hoffentlich mehr.

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