Wildschweine verwüsten Sportplatz in Hiddesen

Detmold-Hiddesen. Und schon wieder haben die Wildschweine nachts zugeschlagen und einen guten Teil des Sportplatzes am Bentweg umgegraben. Das sei nun schon seit drei Wochen so, erläutert Vorsitzender Henning Stiegmann.

Die Wildtiere kämen alle zwei, drei Tage und machen nach Schätzung Stiegmanns einen Bereich von 30 mal 70 Metern unbespielbar. &bdquo;Selbst ältere Hiddeser können sich nicht daran erinnern, dass das schon mal vorgekommen ist“, verdeutlicht er. Betroffen sei inzwischen ein Drittel des Platzes.

Die Stadt sei bereits aktiv geworden und habe sogenannte Vergällungmittel mit unangenehmem Geruch eingesetzt. Das habe zwar für den Bereich geholfen, aber dann hätten die Tiere das nächste Mal einen anderen Bereich aufgewühlt. &bdquo;Wir können deshalb den Platz nicht beziehungsweise nur eingeschränkt nutzen“, ist der Vorsitzende verärgert. Die Stadt habe den Platz gesperrt, der Verein habe sich jedoch mit dieser darauf verständigt, wenigstens das Jugendtraining stattfinden zu lassen.

Auswirkungen auf Fußballspiele Doch Ligaspiele im Fußball müssen komplett ausfallen. Drei seien es bislang gewesen. Am kommenden Sonntag muss mindestens ein Spiel, wenn nicht mehr ausfallen, berichtet Stiegmann. Es gebe zwar die Möglichkeit, die Spiele nach Heidenoldendorf zu verlagern, aber dieser Sportplatz sei wegen des Lärmschutzes für die Anwohner nur eingeschränkt nutzbar. Eventuell müsse das Heimrecht abgegeben und beim Gegner gespielt werden, blickt Henning Stiegmann in die nahe Zukunft.

Die Stadt habe prompt reagiert, bedankt er sich beim Grünen Team der Stadt, die das Ihre versucht habe, um der Schäden Herr zu werden - gerade erst in den Sommerferien. Aber dann sei diese Mühe durch einen erneuten Einfall der Wildschweine wieder torpediert worden.

Doch eine Lösung ist in Sicht: Geplant ist aufgrund der Vorkommnisse nun eine vollständige Einzäunung des gesamten Fußballplatzes mit 80 Zentimeter hohen Zaunelementen, erklärte die Stadt auf Anfrage. Doch bis zur Umsetzung dauert es allerdings etwas. Bis der Zaun steht, werde es vermutlich Ende Oktober, vermutet der Vorsitzende.

Angesichts dessen sind Ehrenamtliche bereits am Mittwoch aktiv geworden und haben einen Bauzaun aufgestellt – mit Erfolg. Die erste Nacht hat der Platz schadlos überstanden. Der Zaun wurde gesponsert durch Bernd Krüger und die Firma Umbau.

Wildschweine können nicht so einfach abgeschossen werden. An den Sportplatz grenzt Wald des Landesverbandes Lippe. Auf Anfrage teilt dieser mit, dass offenbar Wildschweine aus diesem Waldareal auf den Sportplatz gewechselt und dort nach Nahrung gesucht haben.

Der Wildschweinbestand sei in dem Areal jedoch normal, informiert Pressesprecherin Peggy Pfaff. Die Jagd sei verpachtet, der betreffende Jagdpächter informiert. Dieser werde hier in der nächsten Zeit dem Bereich verstärkt Aufmerksamkeit schenken. Das tatsächlich wirksamste Mittel, um Wildschweine künftig vom Sportplatz fernzuhalten, sei die Errichtung eines Zaunes.

Wildschweine &bdquo;Wildschweine sind nicht nur urig und wehrhaft, sondern vor allem sehr anpassungsfähig. Das macht sie zum Gewinner in unserer Kulturlandschaft“, schreibt die Deutsche Wildtierstiftung. Durch milde Winter, Futter im Überfluss und viele neue Verstecke durch den zunehmenden Maisanbau hätten die schlauen Sauen ihre Population in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht. Doch auch die Konflikte mit dem borstigen Allesfresser nähmen zu. Das können umgegrabene Felder bis hin zu verwüsteten Privatgärten sein. Wählerisch sind die Tiere auch nicht; es sind Allesfresser.

Transparenzhinweis: Der Text wurde um weitere Informationen ergänzt.

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