Detmolder Baustoffhandel vorerst weiter an Bielefelder Straße

Detmold. Mehr als hundert Jahre gibt es den Baustoffhandel Berkemann in Detmold. Von Emil Berkemann 1921 in Klüt gegründet, ist der Firmenstandort seit 1961 an der Bielefelder Straße. Die Firma wird jedoch umziehen, um für ein &bdquo;Zentrum für Nachhaltiges und Digitales Bauen“ Platz zu schaffen.

Die Stadt Detmold hatte das Grundstück vor rund einem Jahr gekauft. Gemeinsam mit der Technischen Hochschule (TH) OWL soll der Campus, wo sich bereits Neubauten für den Fachbereich Medienproduktion sowie das Kreativ-Institut OWL befinden, auf dem daneben liegenden Gelände vergrößert werden.

Großes Baustofflager Geschäftsführer Bernd Moosig leitet die Firma Berkemann, und zwar seit 23 Jahren. Das 11.000 Quadratmeter große Grundstück ist gepachtet, zuerst von Margret Berkemann, dann von der Stadt. Auf dem Gelände befinden neben dem Bürogebäude drei großen Hallen und ein Außenlager. Die Firma lagert hier Baustoffe wie Gipskarton, Dämmplatten, Mörtel, Dachpfannen und Platten für Wege und Terrassen.

Überwiegend werden hier Materialien für den industriellen Hochbau verkauft, erläutert Moosig. Stahlmatten, Steine für Wände, Fertigdecken - &bdquo;alles, was man für Haus und Gartenbau braucht“. Aber auch Rohre und Schächte für den Tiefbau. In der Baubranche krisele es, führt der Geschäftsführer aus. Der Bau von Einfamilienhäusern sei kaum noch bezahlbar. Auch er habe einen Absatzrückgang von 5 Prozent hinnehmen müssen - das sei jedoch besser als der Branchendurchschnitt.

Krise der Baubranche Sozialer Wohnungsbau? Kaum noch vorhanden. Zudem seien die gesetzlichen Vorgaben hoch und kostenintensiv. Statt Neubauten gehe es zunehmend um Sanierungen von Häusern, erläutert der Geschäftsführer. Seine Schätzung: &bdquo;Der Sanierungsbedarf geht noch 50 Jahre so weiter.“

Den Standort an der Bielefelder Straße findet Bernd Moosig ideal, zentral und verkehrstechnisch günstig gelegen. Doch es wird einen neuen geben, was allerdings noch einige Monate dauern wird. Er prüft derzeit noch mehrere Optionen. Der 59-Jährige möchte den Betrieb noch ein paar Jahre weiterführen, um dann mit seinen neun Mitarbeitern gemeinsam in Rente gehen zu können. Verhandlungen mit der Stadt und anderen laufen. Es sei gerade eine unbefriedigende Situation, findet er. Aber er ist zuversichtlich, dass sich etwas Neues ergeben wird.

Campus wird wachsen Für die zukünftige Bebauung gibt bereits einen städtebaulichen Rahmenplan. Dieser ist Grundlage für einen neuen Bebauungsplan, an welchem die Stadt bereits arbeitet. Diese hofft auf 45 Millionen Euro Fördergelder, weitere 30 Millionen Euro seien von einem privaten Investor zugesagt. Darauf aufbauend haben Studierende des Master of Integrated Architectural Design (MIAD) der TH OWL im Sommersemester Entwürfe für einen lebendigen neuen Campus entwickelt.

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