Superstar Alexander Klaws überzeugt in Detmold nicht nur mit seinem Talent

Detmold. Ein Superstar, wirklich. Seit er vor mehr als 20 Jahren als Sieger aus der allerersten Staffel von &bdquo;Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) hervorging, ist Alexander Klaws eine feste Größe im deutschen Showbusiness. Nun tourte er mit seinem Programm &bdquo;A Musical Christmas Night“ durch die Lande und sorgte für volle Häuser. So auch in Detmold, wo am Dienstagabend 600 Fans ins Landestheater gekommen waren.

Dies vorweg: Der Mann kann singen. Er kann Emotionen zeigen und auslösen. Er bewegt sich auf der Bühne wie ein Fisch im Wasser. Mit seiner Band aus Gitarren, Klavier und Schlagzeug harmoniert er perfekt. Die Weihnachts-Songs und beliebten Musical-Hits, die er präsentierte, berührten das Publikum schon allein durch ihren Wiedererkennungseffekt.

Das ging auch Jutta Henken-Mellies so, die mit ihren beiden Freundinnen zum &bdquo;Mädels-Abend“ ins Theater gekommen war. &bdquo;Es ist einfach schön, wenn mal jemand nach Detmold kommt, der Stimmung erzeugt“, sagte sie. Und Katja Brand fand: &bdquo;Er kommt sehr authentisch rüber.“ Dass er seine drei Background-Sängerinnen nicht nur im Hintergrund &bdquo;Schubidu“ singen ließ, sondern ihnen auch tragende Solorollen gab, verdiene Anerkennung, meinte Martina Brinkmann, die dritte im Bunde.

Detmold als würdiger Abschluss In Detmold umgarnte Alexander Klaws sein Publikum durch Komplimente und begrüßte den Bürgermeister namentlich, der von seiner Fürstenloge herunterwinkte. Klaws war zum ersten Mal in der lippischen Residenz, &bdquo;aber bestimmt nicht zum letzten Mal“, sagte er unter lautem Beifall. Es war das letzte Konzert dieser Tournee: Detmold sei ein würdiger Abschluss.

Auch sonst streichelte er die Seelen der Zuhörer mit lauten und leisen Tönen zu Disco-Beleuchtung. Alexander, einer von uns: Das strahlt dieser 41-Jährige aus, vom ersten Moment an. Hier ist einer, der sympathisch und natürlich auftritt. Der seine Nervosität vor dem zahlreichen Publikum offen zugibt – und zugleich damit kokettiert. Einer wie du und ich – aber prominent und extrem talentiert. Für manche der zahlreichen Frauen entsprechenden Alters, die an diesem Abend im Theater waren, wäre er sicher ein netter Schwiegersohn.

Wohlmusik in Zeiten schrecklicher Krisen Doch Alexander Klaws ist verheiratet. Und nach eigenem Bekunden ein Familienmensch. Seine Musiker auf der Bühne seien zwar wie eine Familie für ihn, &bdquo;aber ich habe das große Glück, meine Familie zu Hause zu haben“. Erst vor kurzem, so verriet er, sei er zum dritten Mal Papa geworden. Man sah ihm das strahlende Vaterglück an – auch wenn die Nächte nun etwas kurz seien Die Mütter und Omas im Publikum nickten daraufhin wissend und auch ein bisschen wohlwollend.

Alexander Klaws bietet Wohlfühlmusik, bei der man die schrecklichen Krisen der Gegenwart und die bedrohliche Ungewissheit mal vergessen und sich für einige Stunden zurücklehnen kann. Oder gleich mitklatschen, mitwippen, mitsingen, wie das im Großen Haus des Detmolder Landestheaters auch geschah. Ansatzweise wurde sogar getanzt.

Publikum spendet frenetischen Applaus Dabei verschweigt das Show-Talent durchaus nicht die Not und das Elend auf der Erde. Zum Beispiel mit &bdquo;War is Over“, der Friedensvision von John Lennon. Klaws: &bdquo;Es gibt immer noch viel zu viel Leid und kranke Machenschaften auf dieser Welt – wir wünschen uns alle eine friedliche Welt, oder?“ Wer wollte da widersprechen? Oder mit &bdquo;Go the Distance“ von Michael Bolton. Dieses Lied &bdquo;strahlt viel Wärme und Hoffnung aus und hat mir immer viel Kraft gegeben“. Es gehe darum, immer wieder aufzustehen nach Rückschlägen und Niederlagen.

Alexander Klaws ist erfolgreich als Sänger und Schauspieler. Seine Lieder haben immer wieder Spitzenplätze in den Charts erreicht. Unter der Regie von Roman Polański gab er sein Bühnendebüt in der Musicalversion von &bdquo;Tanz der Vampire“, in dem Disney-Musical &bdquo;Tarzan“ spielte er sogar die Titelrolle. Ein Superstar eben. Das Detmolder Publikum dankte ihm mit frenetischem Applaus und lautem Jubel. Für Jutta Henken-Mellies und ihre Freundinnen war es ein Gute-Laune-Abend.

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