Landestheater Detmold: Preise bleiben trotz Tariferhöhung vorerst stabil

Kreis Lippe/Detmold. Drei Prozent mehr Lohn ab April: Das hat die Gewerkschaft Verdi bei den Tarifverhandlungen errungen. Das gilt auch für alle Mitarbeitenden am Landestheater Detmold , sowohl künstlerisch Beschäftigte als auch die Musikerinnen und Musiker sowie Mitarbeitenden aus den Werkstätten und Verwaltung, wie die lippischen SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock, Alexander Baer und Dr. Dennis Maelzer in einer Pressemitteilung erklären. Allerdings: Die NRW-Landesregierung wolle diese Steigerungen nicht ausgleichen. Stellt das das Landestheater vor finanzielle Probleme?

Die Abgeordneten begrüßten die Tarifsteigerungen, leisteten die Beschäftigten am Theater doch eine &bdquo;großartige Arbeit und haben eine faire Bezahlung verdient“. Allerdings dürften diese Kosten nicht allein den kommunalen Partnern aufgebürdet werden. Doch das Land plane für das laufende Jahr nicht, den finanziellen Mehraufwand aufzufangen. Einen &bdquo;Schlag ins Gesicht für die heimischen Kulturträger“ nennen dies Ellen Stock, Alexander Baer und Dennis Maelzer.

Vorerst keine Preiserhöhung

&bdquo;Durch die Unterstützung der regionalen Gesellschafter, Einsparungen und Mehreinnahmen sowie Rückstellungen aus der Vergangenheit ist das Landestheater in der Lage, die Tariferhöhungen zu tragen“, erklärt Stefan Dörr, Kaufmännischer Direktor des Landestheaters Detmold, auf Nachfrage. Er betont aber auch, dass eine auskömmliche Finanzierung auch von Seiten des Landes erforderlich sei, &bdquo;um dauerhaft die steigenden Aufwendungen tragen zu können“.

Eine Anpassung der Ticketpreise sei für das kommende Jahr nicht vorgesehen. &bdquo;Einsparungen werden insbesondere im personellen Bereich vorgenommen, da dieser Bereich mit rund 85 Prozent der Gesamtaufwendungen der mit Abstand größte innerhalb der Theater ist.“

Theater selbst verantwortlich

Den Etat des Landestheaters stellt zur Hälfte das Land NRW, ein Viertel erwirtschaftet das Haus aus seinen Einnahmen, ein Viertel tragen die Gesellschafter, größter ist der Kreis Lippe mit einem Anteil am Stammkapital von 49,3 Prozent. Weitere Gesellschafter sind die Stadt Detmold, der Landesverband Lippe, Kreis und Stadt Paderborn, die Stadt Bad Oeynhausen sowie die Theaterfreunde.

&bdquo;Der Kreistag hat 2024 seinen Beschluss zur Finanzierung des Landestheaters Detmold an die Erwartung geknüpft, dass das Land NRW für das Wirtschaftsjahr 2024/25 seine Förderung ebenfalls an die finanzielle Entwicklung anpasst“, heißt es auf Nachfrage aus der Kreis-Pressestelle. In der Vergangenheit sei das Land NRW dem auch nachgekommen und hatte die Beträge nachträglich angepasst - wenn auch nicht immer jährlich.

Das Landestheater Detmold gehört zu den vier Landestheatern und drei Landesorchestern in NRW. Die Landesregierung erklärt laut Mitteilung, Landestheater und -orchester seien selbstständige Einrichtungen, denen es obliege, &bdquo;zusätzliche Mittel zur Bedarfsdeckung einzuwerben, die Erlöse zu erhöhen oder entsprechende Einsparungen umzusetzen“. Sprich, das Theater solle selbst neue Geldquellen finden, dieEintrittspreise anheben oder beim Spielplan kürzen. Das Mindeste sei jetzt, dass das Land einen rückwirkenden Kostenausgleich über den Haushalt 2026 ankündige, betonen Stock, Baer und Maelzer abschließend.

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