Der „Zukunfts-Lust-Park“ im Detail: Was geplant ist und wann der Bau starten soll

Detmold. Der Sieger-Entwurf für den neuen &bdquo;Zukunfts-Lust-Park Friedrichstal“, ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt Detmold und Landschaftsverband Westfalen-Lippe, hat es in sich. Entworfen von Landschaftsarchitekt Maik Böhmer vom Berliner Architekturbüro Planorama, verbindet er Natur mit Erholung und Geschichte auf besondere Weise. In den Plänen für den &bdquo;Lust-Park“ bringt Architekt Böhmer moderne Freiraumgestaltung mit Elementen der historischen Gartenkunst zusammen und schafft so eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die LZ hat sich angeschaut, wie das genau aussehen soll.

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Sieger-Entwurf steht fest: So schön wird der neue &bdquo;Zukunfts-Lust-Park“ in Detmold Detmold erhält 3,3 Millionen - für einen &bdquo;Lust-Park“ Das steckt hinter dem &bdquo;Lust-Park“ für Detmold Eine zentrale Besonderheit des Parks ist die Terrassierung des Geländes zwischen dem Krummen Haus und dem Mausoleum. Das Gelände wird in drei Ebenen angelegt, die jeweils ihren ganz eigenen Charakter haben: Die oberste Terrasse ist als ein freies Plateau mit Überblick über das Gelände gedacht. Auf der mittleren Ebene wird mit einem naturnahen Teich dem ehemals dort befindlichen Bassin des Barockgartens Rechnung getragen. Die unterste Terrasse mit dem Mausoleum ist als weite Wiesenfläche gestaltet, die an Regentagen Wasser aufnehmen kann. Dichte Bepflanzung am Büchenberg sorgt für eine grüne Kulisse.

Wege sind barrierearm gestaltet Die Planer legen in ihrem Entwurf großen Wert auf barrierearme Gestaltung. Alle Ebenen sind durch Wege oder Rampen aus wassergebundener Wegedecke oder abgestreutem Asphalt miteinander verbunden. Das Wegenetz im neuen &bdquo;Lust-Park“ ist klar, modern und vor allem funktional angelegt und nicht etwa an barocken Mustern oder dem Vorbild englischer Gärten. Den Planern war wichtig, dem &bdquo;Zukunfts-Lust-Park“ damit eine ganz eigene Gestalt zu verpassen. Metallbänder mit Gravuren entlang der einstigen Böschungsmauern zeigen historische Strukturen auf und machen die Geschichte des Ortes erlebbar. Sitzgelegenheiten wird es auch geben.

Ökologisch gesehen setzt der Park neue Standards: Es entsteht ein vielseitiges Landschaftsbild mit Teich, feuchten Stellen, Magerrasen mit artenreicher Vegetation sowie Hecken und Bäumen. Die Bepflanzung umfasst dabei auch Elemente wie Totholz und Steinhaufen, die Lebensräume für viele Tiere bieten. Ziel ist es, mit dem neuen Gelände die Artenvielfalt zu unterstützen und die Auswirkungen von extremen Wetterlagen zu dämpfen. Regenwasser wird nicht abgeleitet, sondern bleibt vor Ort, was der Natur und dem Klima zugutekommt.

Besonders spannend: Schon beim Bau des Areals soll auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Wenig Maschinen, die Wiederverwendung von Materialien und ein bewusster Verzicht auf zu viel Beton und Plastik sollen helfen, CO?-Emissionen zu senken und Kosten zu sparen. Auch die aktuell in dem Bereich zu findenden Grünflächen oder Gehölze sollen möglichst in das neue Park-Konzept integriert werden, heißt es von den Planern in ihrem Entwurf.

Kosten in Höhe von bis zu 3,6 Millionen Euro Klimaanpassung und Gartenhistorie gehen im &bdquo;Lust-Park“ also Hand in Hand. Und etwas lernen können die Park-Besucher beim Schlendern über die Grünanlage auch: Entlang der Wege gibt es fünf Lernstationen, die Themen wie barocken Gartenbau, Klimawandel, Waldentwicklung, Wasserkreislauf und Biodiversität behandeln. So wird der Park auch zu einem Ort der Bildung und des Austauschs.

Das Projekt greift bewusst die Geschichte des Geländes auf. Im späten 17. Jahrhundert verwandelte Gräfin Amalie, Mutter von Graf Friedrich Adolf zur Lippe, das Gebiet um die Meierei Pöppinghausen in eine blühende Anlage. 1696 wurde mit der Orangerie - dem heutigen Krummen Haus - ein echtes barockes Highlight geschaffen. Um 1706 entstand rund um die neue Orangerie schließlich ein prachtvoll gestalteter Barockgarten mit Teichen und Fontänen. Nach einem Brand wurde der Garten 1774 in einen englischen Garten umgewandelt. Auch an diese Zeiten wird im neuen Zukunfts-Lust-Park Friedrichstal erinnert werden.

Wie die Stadt Detmold mitteilte, beginnen nunmehr die Gespräche zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer über die Ausführungsplanung. Ab 2026 soll gebaut werden, eine Fertigstellung ist für 2028 geplant. Das Vorhaben ist mit einem Volumen von 3,6 Millionen Euro budgetiert, 80 Prozent davon übernimmt der Bund aus dem Förderprogramm &bdquo;Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“.

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