Kreis Lippe. Früher hat er Roboter gebaut, Psychologie und Wirtschaftspsychologie studiert. Geschäftsführer von Phönix Contact war er auch – und die ganze Zeit über liebte er die Musik. Heute, im „Unruhestand“, hat Prof. Dr. Günther Olesch zwar immer noch viel um die Ohren, aber dennoch mehr Muße. Am 14. Juli erscheint sein nächstes Album. Einige andere hat er schon publiziert: Olesch, der gerade bei Springsteen war, mit der Phoenix-Contact-Band schon vor mehr als 20.000 Menschen rockte und unter anderem Bon Jovi als musikalisches Vorbild hat, mag es digital. Zwischen Rock und Trance Der 69-Jährige lacht. „Ja, Rock und Trance – das ist meine Musik. Ich liebe Schiller und Jean Michel Jarre.“ Das hört man deutlich. „Mercury Dance“ wird das neue Werk heißen, bisherige nennen sich zum Beispiel „Mars Sunset“ oder „Collecting Stars“. „Meine Musik ist eine musikalische Reise durch das Weltall“, sagt Olesch selbst dazu, der sich als Musiker Dr. Go nennt. Sie soll die Zuhörer mit atmosphärischen Melodien auf eine Reise durch die Weiten des Weltraums nehmen. „Die Kombination aus elektronischen Beats, Synthesizern und futuristischen Soundeffekten schafft eine einzigartige und immersive Erfahrung für diejenigen, die sich auf dieses musikalische Erlebnis einlassen“, beschreibt er. Die Musik solle die Zuhörer einladen, die Vorstellungskraft zu entfalten und sich in den Klängen zu verlieren. Lesen Sie auch: So lebt der frühere Geschäftsführer von Phoenix Contact im Detmolder Denkmal Das ist mal sphärischer, mal flotter und poppiger, und der Weltraum hat es Olesch angetan. Anfang Juni spielte seine Musik im Planetarium in Bochum zu Bildern vom Sternenhimmel, ein paar Texte sprach Olesch auch. „Eine tolle Synthese. Das habe ich vor 45 Jahren schon einmal gemacht“, erzählt Olesch, der gebürtig aus Bochum stammt. „Da war ich mit Robotern, die ich damals baute, im Planetarium.“ Letzten November gastierte er nach langen Jahren dann wieder im Planetarium. Das kam sehr gut an. Also gab es nun eine Wiederholung. 1984 kam die erste LP 1984 hat er seine erste Platte gemacht, damals noch eine LP. Heute streamt er seine Musik auf Spotify und anderen Plattformen – und ist begeistert davon. Es sei eine gewisse Demokratisierung, bestätigt er, denn noch vor einigen Jahren sei es einzelnen Musikern und Amateuren gar nicht möglich gewesen, ihre Musik zu publizieren und hörbar zu machen. In der Tat: Dazu braucht es Studios, Verlage, Labels, einen Vertrieb und jede Menge Geld. „Es wäre unmöglich gewesen“, sagt Olesch, „so viele Menschen wie jetzt weltweit zu erreichen.“ 32.000 Streams hat er auf seinem Kanal. Und lässt er schon, zwischen den Keyboards, Synthesizern, Samplern und der Record-Software, Künstliche Intelligenz walten? Nur bei der Erstellung der Cover. Er ist ein Verfechter davon, dass KI in der Kunst nichts zu suchen habe. „Es muss menschlich bleiben“, sagt Olesch. „Denn ansonsten handelt es sich ja um ein Bild, das ein Künstler gar nicht gemalt hat, oder ein Musikstück, das nicht vom Musiker stammt, sondern von der KI. Es sei denn, man macht wirklich pure Computerkunst, aber sonst ...“ Keine KI in der Kunst In der digitalen Musik stünden ihm ausreichend Möglichkeiten zur Verfügung. Die Samples kommen von Steinways-Flügeln oder auch von einer Stradivari und weiteren Instrumenten - wobei: Die Gitarren spielt Olesch selbst ein. Echte Stimmen nutzt er ebenfalls, wiederum aus dem Sampler. „Das Tolle an Spotify, Youtube und anderen Plattformen ist“, beschreibt er, „dass man seine eigene Marktforschung betreiben kann – welches Lied wurde wie oft aufgerufen? Daher weiß ich, dass Musik mit Stimmen häufiger aufgerufen wird.“ Darauf wird er sich künftig einstellen. Und damit alles Hand und Fuß hat, arbeitet er mit einer Agentur zusammen, die vor dem Veröffentlichen überprüft, ob es irgendwo im Netz schon vergleichbare Musik gibt wie die seine – rechtliche Probleme sind dann ausgeschlossen. Die Musik von Dr. Go und weitere Infos gibt es unter www.gomusic.me