Detmold. Sechs Tage lang war Detmold das Herzstück junger europäischerPolitikgestaltung.
Beim europäischen Jugendcampus (European Youth Campus, EYC) haben sich 32 Jugendliche aus Deutschland und sieben weiteren europäischen Ländern getroffen, um Ideen für ein zukunftsfähiges Europa zu entwickeln – und diese direkt mit politischen Entscheidungsträgern zu diskutieren.
Werte der demokratischen Union
In Workshops und Trainings erarbeiteten die jungen Teilnehmer laut Mitteilung der Stadt Detmold Grundlagen für politische Kommunikation und Debattenführung. Insbesondere der Workshop über EU-Politik habe den Jugendlichen Grundlagen und Werte der demokratischen Union vermittelt. Mit diesem Rüstzeug hätten die Teilnehmer konkrete Vorschläge für das entstehende europäische Jugendnetzwerk entwickelt. Als Ergebnis wurde nach Angaben der Stadtverwaltung eine inklusive, sichere digitale Plattform präsentiert, die eine stärkere Beteiligung von Jugendlichen aus ländlichen Regionen und transparente Entscheidungswege vor Ort fördere.
Höhepunkt war eine öffentlichen Podiumsdiskussion im Detmolder Rathaus. „Dabei trafen die Jugendlichen unter anderem auf Dr. Miriam Mikus, Kämmerin und erste Beigeordnete der Stadt Detmold, Dr. Thorsten Hasche, Leiter der Stabsstelle Steuerungsunterstützung der Stadt Duisburg und Arne Brand, Vorsitzender der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte.
Gemeinsam sprachen sie über Themen wie die Verbesserung des Nahverkehrs, den Ausbau von Jugendräumen, bezahlbaren Wohnraum sowie Unterstützungsangebote im Bereich der mentalen Gesundheit. „Die Ideen und Fragen der Jugendlichen waren klar, mutig und sehr praxisnah. Das war ein Dialog auf Augenhöhe, von dem beide Seiten profitiert haben“, fasste Projektleiterin Sophie Gurcke die Diskussion zusammen.
Gegenseitiger Respekt
In der gemeinsamen Freizeit – beim Volleyball, Musikhören oder Essen - entstanden Freundschaften über Ländergrenzen hinweg. „Man merkt schnell, dass wir überall in Europa mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Das verbindet“, erklärt Sophie Gurcke. Die Stimmung während der Woche sei von gegenseitigem Respekt, Offenheit und der spürbaren Motivation, etwas bewegen zu wollen, geprägt gewesen.
Im November folgt ein weiteres Treffen auf Korsika, um die Ergebnisse zu vertiefen und das European Youth Network weiter auszubauen. Die Impulse aus Detmold fließen direkt in diese nächste Projektphase ein.