Wahlunterlagen futsch: Detmolderin ärgert sich über Patzer bei Postlagerung

Detmold. Sabine Brauer (Name geändert) hat mit der Deutschen Post ein Hühnchen zu rupfen. Genau genommen sind es schon mindestens zwei. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie versucht, Briefe & Co. während ihres Urlaubs in der Zustellbasis zwischenlagern zu lassen – das klappte leidlich. Nun, im August, ein zweiter Versuch. Doch wieder lief Einiges schief, moniert Brauer. Das Schlimmste für sie: Verloren gegangen sind ausgerechnet ihre Briefwahlunterlagen. &bdquo;Damit ist es nicht nur ein Ärgernis für mich persönlich, sondern auch eine Beeinträchtigung demokratischer Prozesse“, sagt sie.

Tatsächlich sollte sich die Detmolderin beeilen, empfiehlt Deutsche-Post-Sprecher Rainer Ernzer. &bdquo;Wir haben keinerlei Rückstände in Lippe im Bereich von Wahlsendungen“, sagt der Pressesprecher. Im Klartext: Wer rechtzeitig Briefwahl beantragt hat und immer noch auf die Unterlagen wartet, sollte nicht mehr darauf hoffen, dass sie noch kommen. Stattdessen: Abschreiben und lieber den Weg zum Briefwahlbüro in der Bürgerberatung nehmen. Das geht noch am Donnerstag bis 18 und am Freitag bis 12.30 Uhr.

Post rät zum Gang ins Briefwahlbüro Ihr Geld für die beiden Lageraufträge (jeweils 15,90 Euro) hat Sabine Brauer von der Post inzwischen erstattet bekommen. &bdquo;Aber das ist ja nicht der Sinn der Lagerung“, sagt sie. Eigentlich wolle sie, dass alles klappt, also zwischendurch keine Briefe eingeworfen werden, sondern stattdessen am Urlaubsende alles komplett ankomme. Auch in der Nachbarschaft gebe es immer wieder Unregelmäßigkeiten mit der Post, berichtet die Detmolderin. Einige der Nachbarn in Hohenloh sollen bereits die Bundesnetzagentur eingeschaltet haben.

Tatsächlich bestätigt Rainer Ernzer, dass es in Hohenloh einen neuen Postboten gebe, &bdquo;der noch nicht alle Herausforderungen des Jobs gemeistert hat – wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und versuchen, das mit ihm in den Griff zu bekommen“. Normalerweise sei das Prinzip der Postlagerung nämlich ein eingeübtes Prozedere: Auffällige Merkhinweise wiesen im Zustellstützpunkt auf Detmolder hin, die gerade keine Post bekommen wollen. Deren Post (mit Ausnahme nicht persönlich adressierter Werbung) wandere dann in eine Kiste – und am Ende des Urlaubs in einen großen Umschlag, der am Stichtag gebracht werde.

Immerhin gibt’s das Geld zurück Geht was schief, sind das fast immer Briefe, die trotz Lagerauftrag eingeworfen werden. So auch bei Sabine Brauer. Meist sind dann Springer am Werk, weil der eingeübte Briefträger einen Tag frei hat oder krank ist. Für Ernzer muss im Fall von Sabine Brauer eine &bdquo;Verkettung unglücklicher Umstände“ vorliegen, &bdquo;wenn das im Doppelfall nicht funktioniert“.

Im Übrigen sei es leider unvermeidbar, dass in einem Massengeschäft mit 43 Millionen Briefen täglich in Deutschland einige verloren gingen. Manchmal klebten sie aneinander und landeten im falschen Briefkasten, wo sie weggeworfen würden. Manchmal seien andere Postdienstleister verantwortlich. Kurzum bilanziert Ernzer: &bdquo;Frau Brauer sollte unsere Dienstleistung noch einmal testen – aller guten Dinge sind drei.“

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