Die TH OWL soll über zwei Millionen Euro weniger vom Land bekommen

Kreis Lippe. Die öffentlichen Haushalte sind klamm, allerorten wird gespart. Auch das Land hat den Rotstift angesetzt - unter anderem bei den Zuschüssen an Universitäten und Hochschulen. Auch die Technische Hochschule OWL (TH OWL) bleibt nicht verschont: Laut Etat-Entwurf soll sie im kommenden Jahr 2,01 Millionen Euro weniger bekommen. Doch was heißt das konkret?

Die offizielle Höhe der Kürzungen kenne die TH OWL noch nicht, erklärt Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl auf Anfrage, &bdquo;da der Haushaltsplan 2026 noch nicht vorgelegt wurde. Für das laufende Jahr 2025 bekommt die TH OWL 55,6 Millionen Euro vom Land NRW .“ E s sei für die Hochschulen in NRW absehbar gewesen, dass es im Bildungssektor kurzfristig zu massiven Kürzungen kommen wird. &bdquo;Die TH OWL ist dank ihrer Strukturreform gut vorbereitet. Wir stärken Synergien durch umfassende strukturelle Veränderungen. Unser Ziel bleibt es, die Studienqualität nicht nur zu sichern, sondern kontinuierlich zu steigern.“ Für die Umstrukturierungspläne , Fachbereiche zusammenzulegen und die Lehre vom Standort Höxter nach Lemgo und Detmold zu verlegen, hatte die TH OWL einigen Gegenwind erfahren. Auch aus Düsseldorf gab es scharfe Kritik .

Drittmittel sind zweckgebunden Doch wo kann die TH OWL sparen oder Geld einwerben? &bdquo;A ls forschungsstarke Hochschule sind wir sehr erfolgreich bei der Einwerbung von Drittmitteln“, sagt Krahl. Aber: Diese seien zweckgebunden &bdquo;und kompensieren die Kürzungen nicht“. Inwieweit die Kürzungen vom Land den Gestaltungsspielraum der TH OWL einschränke, müsse geprüft werden. Klar sei, dass es nicht zulasten der Studienqualität gehen dürfe. &bdquo;Wir sparen durch die umfassende Optimierung des Zusammenspiels unserer Standorte“, betont er, so würden Kompetenzen gebündelt und Vertiefungsrichtungen eröffnet.

Die lippischen SPD-Landtagsabgeordneten Alexander Baer, Dr. Dennis Maelzer und Ellen Stock erklären in einer Pressemitteilung: &bdquo;Jede Kürzung im Bildungsbereich führt langfristig zu Einnahmeverlusten und gefährdet den Wirtschafts- und Industriestandort Lippe und NRW.“ Bereits jetzt habe NRW die schlechteste Betreuungsquote zwischen Lehrenden und Studierenden deutschlandweit. Hier sähen die Abgeordneten die Kürzung einschlagen, &bdquo;denn wirklich sparen, können Hochschulen lediglich an Personal“, heißt es. &bdquo;Für einen guten Bildungsstandort Lippe brauchen wir hier Investitionen und keine Kürzungen vom Land“, betont auch SPD-Landratskandidatin Ilka Kottmann.

Krahl unterstreicht in diesem Zusammenhang, man benötige von allen Seiten die politische Unterstützung für die geplante Strukturreform. So solle das Bildungsangebot der TH OWL verbessert und trotz Kürzungen die Qualität ausgebaut werden. &bdquo;Strukturelle Reformen sind auch in der Hochschule der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit – und auch dann eine Gemeinschaftsaufgabe, wenn Einschnitte schmerzen.“

Doch nicht nur bei der TH OWL will die Landesregierung kürzen, sondern bei vielen Hochschulen im Land und so 158 Millionen Euro einsparen. In unserer Region soll die Uni Paderborn rund 6,25 Millionen Euro weniger erhalten, die Uni Bielefeld 7,67 und die Hochschule Bielefeld 2,62 Millionen Euro. Nur der Zuschuss für die Hochschule für Musik Detmold bleibt laut Liste, wie er ist. Die SPD-Fraktion im Landtag habe eine Anhörung zu den geplanten Kürzungen beantragt, die am Mittwoch, 29. Oktober, im Wissenschaftsausschuss stattfindet. Denn endgültig beschlossen sei noch nichts.

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