Forschungsinstitut: Detmolds Bürgermeister sieht „enttäuschendes politisches Verhalten“

Kreis Lippe/Höxter. In die Diskussion um den Standort des Max-Rubner-Instituts hat sich der CDU-Politiker Christian Haase aus Höxter eingeschaltet. Haase, als Bundestagsabgeordneter auch für Teile von Lippe zuständig, bringt Höxter als Standort für die hiesige Zweigstelle des Bundesforschungsinstituts ins Spiel. Detmolds Bürgermeister Frank Hilker zeigt sich &bdquo;irritiert“ von der Debatte. Sein Lemgoer Kollege Markus Baier verweist auf die Vorteile eines Umzugs in die alte Hansestadt.

Das Forschungsinstitut für Sicherheit und Qualität bei Getreide ist zurzeit in Detmold untergebracht. Die dortigen Räume gelten als veraltet. Als Standort für einen Neubau ist neben Detmold auch der TH-Campus in der Nachbarstadt Lemgo im Gespräch . Zurzeit wird geprüft, welche Bau-Variante sinnvoll ist.

Christian Haase meldet nun auch für den Kreis Höxter Interesse an, dass sich das Institut dort ansiedelt. &bdquo;Hier sehe ich großes Potenzial in Höxter, wo ausreichend Räumlichkeiten schnell zur Verfügung stünden, und fordere, dass diese Option geprüft wird. Auch hier ist eine Nähe zur TH OWL gegeben“, wird Haase in dem Bericht zitiert. Hintergrund ist die Diskussion um den Standort Höxter der Technischen Hochschule. Diese plant, dort keine Lehrveranstaltungen mehr anzubieten, und will sich auf ihre Standorte Detmold und Lemgo konzentrieren. Das löst in Höxter teils Proteste aus.

&bdquo;Enttäuschendes Verhalten“ Detmolds Bürgermeister Hilker hat nach eigenen Angaben aus der Presse davon erfahren, dass es Gespräche gibt, das Institut nach Lemgo zu verlagern. Vor dem Hintergrund, dass Detmold schon 2022 zu den Ausbauplänen des Instituts in Detmold das gemeindliche Einvernehmen erteilt habe, &bdquo;irritiert mich diese Nachricht dann doch sehr“, so Hilker. &bdquo;Gleichfalls bin ich irritiert, dass der Bundestagsabgeordnete Christian Haase nun auch Höxter als Standort ins Spiel bringt und behauptet, auch er habe mit allen Beteiligten gesprochen. Mit mir haben zu diesen Themen definitiv keine Gespräche stattgefunden. Im Ergebnis einfach ein enttäuschendes politisches Verhalten“, kritisiert Hilker.

Markus Baier erinnert daran, dass das Max-Rubner-Institut seinen Hauptsitz in Karlsruhe habe und die Entscheidungen dort und vom zuständigen Ministerium getroffen würden. Der Lemgoer Bürgermeister weist darauf hin, dass für ein Forschungsinstitut im Lebensmittelbereich die Nähe zur &bdquo;Future Food Factory“ auf dem Lemgoer Campus oder zum Fachbereich Lebensmitteltechnologie der TH, ebenfalls in Lemgo, Synergieeffekte geben werde. Bereits jetzt arbeiteten das Institut und die TH bei Projekten zusammen. Überdies erwäge die TH, zwei Studiengänge mit eher geringer Anfängerzahl nach Lemgo zu verlegen. &bdquo;Da würden wir Höxter nicht viel wegnehmen.“

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