Detmolder Unternehmen Weidmüller knackt wieder die Milliardenmarke

Detmold. Jubiläum, Einweihung eines neuen Werks am Standort Detmold und moderate Umsatzsteigerung: Ein ereignisreiches und zugleich erfolgreiches Jahr geht für das Detmolder Unternehmen Weidmüller zu Ende. Vorstandssprecher Dr. Sebastian Durst konnte beim Jahresabschlussgespräch am Montag (8. Dezember) eine erfreuliche Zahl verkünden: Weidmüller schließt das Jubiläumsjahr mit einem Milliardenumsatz ab. Und auch der Ausblick auf das kommende Jahr stimmt den Manager verhalten zuversichtlich.

Schwieriges Umfeld &bdquo;Dass wir trotz des anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfelds wieder eine Umsatzmarke von einer Milliarde Euro erreichen, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Mit unseren Technologien gestalten wir die Megatrends Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung“, sagte CEO Durst. Mit dem Ergebnis knüpft das Familienunternehmen an die Erfolge der Nach-Corona-Jahre 2021 und 2022 an. Damals hatte der Umsatz bei 1,2 Milliarden Euro gelegen, in den Folgejahren war er leicht zurückgegangen.

Sebastian Durst berichtete von der Event-Reihe &bdquo;Orange Weeks“, die Weidmüller anlässlich seines 175-jährigen Jubiläums ins Leben gerufen hatte: Das ganze Jahr über besuchten - in kleinen Gruppen - rund 500 Kunden aus der ganzen Welt die Zentrale in Detmold. In Workshops wurden Lösungen und Produkte vorgestellt und erlebbar gemacht. Wegen der hohen Nachfrage sollen diese Besuche im kommenden Jahr fortgeführt werden, sagte Durst.

60-Millionen-Werk eingeweiht Höhepunkt und Meilenstein für Weidmüller war in diesem Jahr die Einweihung des 60-Millionen-Euro-Baus an der Ohmstraße: Das im September eröffnete Elektronikwerk sei nicht nur ein weiteres klares Bekenntnis zum Standort Detmold und Deutschland, mit der Inbetriebnahme des hochmodernen Produktionsgebäudes stärke Weidmüller seine Fertigungskapazitäten nachhaltig und bediene die wachsende Nachfrage nach innovativen Elektroniklösungen, unterstrich Durst.

75 Mitarbeiter seien derzeit in dem neuen Werk beschäftigt, perspektivisch solle die Zahl auf 300 anwachsen. Das Werk hat eine Gesamtfläche von 19.000 Quadratmetern, von den 15.000 Quadratmetern Produktionsfläche seien bislang ein Drittel belegt, ein weiteres Drittel geplant und ein Drittel Wachstumsreserve. Im neuen Werk produziert Weidmüller hauptsächlich für den europäischen Markt, um sich – auch vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen – regional resilient aufzustellen und Störungen in den Lieferketten vorzubeugen.

Ausblick auf 2026 Weder der deutsche noch europäische Markt sind indes für den derzeitigen wirtschaftlichen Erfolg des Familienunternehmens verantwortlich - anders als andere Länder. In den USA sei der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich gewachsen, in China habe Weidmüller ebenfalls &bdquo;ein moderates Wachstum“ verzeichnet, erklärte Durst. Für 2026 erwarte er erneut Wachstum in diesen Märkten.

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Die geplante Umsatzsteigerung im kommenden Jahr liegt im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die schwächere Nachfrage im Maschinenanlagenbau bereitet dem Geschäftsführer keine allzu großen Sorgen, da sein Unternehmen breit aufgestellt ist. Weidmüller werde seine Aktivitäten in den Bereichen elektrische Verbindungstechnik, Industrial IoT - Durst: &bdquo;Data-Center sind das Top Thema“ - , Automatisierung und erneuerbare Energien weiter ausbauen und die globale Präsenz durch neue Partnerschaften stärken.

Patriotische Pflicht Auch Geschäftsfelder in der Rüstungsindustrie sind laut Durst für die Detmolder kein No-Go mehr - anders als noch vor dem russischen Angriffskrieg. &bdquo;Wir sehen das inzwischen als unsere patriotische Pflicht an“, machte Durst klar. Weidmüller-Produkte könnten im Bereich Militär und Verteidigung jedoch nur im begrenzten Umfang Einsatz finden: &bdquo;Von null auf wenige Prozent.“

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