In Heidenoldendorf wird Jazz zur klangvollen Brücke zwischen den Jahren

Detmold-Heidenoldendorf. Es ist schon eine gute Tradition: Unter dem Motto &bdquo;Jazz zwischen den Jahren“ haben zwei lokale Bands rund 60 Gäste im Obernkrug in Heidenoldendorf mit einem energiegeladenen Mix aus Jazz und Rock bestens unterhalten. Das Konzert zwischen Weihnachten und Silvester wurde vom Publikum als willkommene Abwechslung in gemütlicher Atmosphäre genossen.

Den Auftakt machte die Hausband des Obernkrugs, die &bdquo;Blue Dolphins“, mit handgemachtem Jazz auf hohem Niveau. Die Band geht aus dem ersten Detmolder Jazz-Workshop hervor und belebt seit 1992 in wechselnden Besetzungen die regionale Jazzszene. Mit dabei ist Axel Benning an den Tasteninstrumenten, Bandmitglied der ersten Stunde. Gemeinsam mit Axel Czypionka (Drums), Claus Roeske (E-Bass), Andreas Pepping (Gitarre), Bernd Rottmann (Klarinette), Dirk Sievert (Saxofon), Paul Wesseler (Posaune) sowie der neuen Sängerin Heike Kröckel präsentierte die Formation ein abwechslungsreiches Programm und verband melodischen Jazz mit groovigen Elementen.

Tolle Stimme, ausdrucksstarke Improvisationen Bereits beim Auftakt mit Duke Ellingtons &bdquo;Don’t Get Around Much Anymore“ überzeugten wohldosierte Soloeinlagen, die mit viel Zwischenapplaus honoriert wurden. Bei &bdquo;You Are the Sunshine of My Life“ von Stevie Wonder glänzte das melodische Zusammenspiel der Band, dem Heike Kröckel mit ihrer Stimme eine Klangkrone aufsetzte. Instrumentalstücke wechselten mit bekannten Chansons wie &bdquo;La Vie en Rose“ von Édith Piaf. Mit eindrucksvoller Dramatik interpretierte Kröckel die Mörderballade &bdquo;Mack the Knife“ der &bdquo;Dreigroschenoper“. Mit viel Drive und virtuosen Soloeinlagen verabschiedeten sich die &bdquo;Blue Dolphins“ mit der Zugabe &bdquo;So What“ von Miles Davis.

Im zweiten Konzertteil stand die Paderborner Band Mazito auf der Bühne, die sich den afroamerikanischen Wurzeln des Jazz widmete. Unter dem Motto &bdquo;Pure Jazz“ interpretierten sie kraftvolle Stücke, die viel Raum für ausdrucksstarke Improvisationen ließen. Mit einer groovenden Rhythmusgruppe und einem satten Bläsersatz erhielten Jazzklassiker des &bdquo;Pure Jazz“ ein individuelles Gewand. Auch hier waren Claus Roeske (E-Bass), Axel Czypionka (Drums) und Dirk Sievert (Altsaxophon) im Einsatz, dazu Martin Betker (Gitarre), Robert Briese (Trompete) und Ulli Kloppenburg (Tenorsaxophon, die zusammen das Publikum in die Jazzclubs von New York und Harlem entführten, wo sich Mitte des 20. Jahrhunderts der moderne Jazz entwickelte.

Auf dem Programm standen unter anderem &bdquo;The Hippest Cat in Hollywood“ von Horace Silver, &bdquo;Soul Leo“ von Mulgrew Miller, &bdquo;Sandu“ von Clifford Brown nahezu im Big-Band-Sound, &bdquo;Sidewinder“ von Lee Morgan rhythmisch pointiert, &bdquo;Peace“ von Horace Silver mit weichen Harmonien, &bdquo;St. Thomas“ von Sonny Rollins sowie &bdquo;All Blues“ von Miles Davis im Dreivierteltakt. Der groovende Bass beeindruckte beim Cool-Jazz-Funk-Standard &bdquo;The Chicken“ von Alfred James Ellis, verfeinert durch klangscharfe Bläsereinwürfe. Als Zugabe sorgte &bdquo;Cold Duck Time“ von Eddie Harris für einen schwungvollen Ausklang.

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