Detmold (Eva). Seit 1946 veranstaltet der Verein Detmolder Briefmarkenfreunde fast jährlich einen Großmarkt. Dieser ist am Wochenende wieder Treffpunkt für Privatsammler und Händler gewesen. Kiloweise wurden Marken mit Werten zwischen 5 Euro und 650 Euro in die Fechenbach-Schule gebracht.
"Ganz früh morgens kommen die Kenner, die sich die besten Marken herauspicken wollen", meint Bernd Stoyke. Er ist Schriftführer im Verein Detmolder Briefmarkenfreunde und selbst leidenschaftlicher Sammler. "Die Marken sind wie ein Spiegel der Kultur, man lernt das Land gut kennen. Hinter der Grafik verbirgt sich natürlich auch eine Art Kunst." Bei jedem Sammler sei ein anderer Ansatz zu bemerken. So auch bei Erich K. Lippert, einem langjährigen Mitglied im Verein. Als ehemaliger Handelsschiffkapitän beschäftigt er sich besonders mit Marken der Marine. "Ich habe meinen Beruf zum Hobby gemacht", sagt er lachend.
Zwischen 100 und 120 Besucher zählt der Vorstand des Vereins Demolder Briefmarkenfreunde im Durchschnitt, von 10 bis 13 Uhr kämen die meisten. "Leider bemerken wir schon länger eine sinkende Tendenz. Die Interessenten werden immer weniger", bedauert Bernd Stoyke.
Um dem entgegen zu wirken, liegen für Jugendliche Alben bereit, aus denen sie sich kostenlos 40 Marken aussuchen dürfen. Denn bei einem kurzen Überblick fällt eines ganz besonders auf: unter den Besuchern sind keine Frauen und Jugendlichen. "Das ist recht typisch: es kommen fast nur ältere Herren", sagt der Schriftführer des Vereins.
"Der Trend geht weg von den klassischen Ländersammlungen und hin zu Motiven", weiß Erich K. Lippert. Bernd Stoyke ergänzt: "Es ist einfach wie eine Sucht."