Detmold. Kultur im Baumarkt - das ist ein Projekt des Vereins "Jüngere Wohn-Pflege". Es findet Mitte Mai statt und soll den Besuchern - und auch den Künstlern - außergewöhnliche Erfahrungen ermöglichen.
Gesang in der Blumenabteilung? Klassische Musik zwischen Sanitärporzellan? Für ein Kulturereignis, das einmal mehr auf das Anliegen des Vereins aufmerksam machen soll, hat sich der Verein "Jüngere Wohn-Pflege" ein ungewöhnliches Umfeld ausgesucht: einen Baumarkt.
Am Freitag, 13. Mai, wird der "Toom"-Baumarkt am Charles-Lindbergh-Ring zur Bühne. Ab 19 Uhr bis Ladenschluss singen Annette Gebauer und Clemens Völker während des normalen Geschäftsbetriebs dort Lieder in der Blumenabteilung; die Musiker Vincent Levesque (Horn) und Marion Levesque (Klarinette, Saxophon), Irmgard-Maria Tutschek (Flöte) und Mike Turnbull (Percussion) spielen in der Bäderabteilung und an anderen Stellen. Wolf von der Burg hingegen rezitiert Texte nah am Teppichangebot.
Vereinsvorsitzende Gabriele Bunse hat viel vor: Die Gruppe "scottish dancing art" unter Leitung von Benjamin und Anne Bohl soll tanzen, Kunsthandwerkerin Ruth Wesemeier will Deko-Ideen zeigen, Modedesignerin Friederike Wesemeier soll ihre Werke in der Abteilung für Stoffe präsentieren. Mit weiteren Künstlern sei der Verein noch im Gespräch.
Für Gabriele Bunse entspinnen sich vielfältige Fäden zwischen der Kulturveranstaltung und dem Vorhaben des Vereins, im Detmolder Kreisaltenheim "Haus Hoheneichen" eine Wohngruppe für jüngere Schwererkrankte einzurichten. Das ist zum einen die zeitliche Parallele: "Im Mai sollen die Umbauarbeiten im ,Haus Hoheneichen' beginnen", berichtet Bunse. Zudem sei der Baumarkt einer der Sponsoren des Vereins und: Wer etwas umbauen oder neu gestalten wolle, den finde man eben in einem Baumarkt. "Das ist wie im richtigen Leben."
Nur dass am 13. Mai dort eben auch Kunst, Kultur, Kreatives und Kulinarisches zu finden seien - für letzteres soll das SOS-Berufsausbildungszentrum sorgen. Mit der Verbindung von Kultur und Baustoff will Bunse die Baumarkt-Kunden aber auch zum Nachdenken über die Frage bringen, was "normal" und "nicht normal" ist.