Dörentrup-Schwelentrup. Wenn Hagen Becker mit dem Rest der Welt sprechen möchte, geht er in den Keller seines Hauses in Schwelentrup. Dort hat der Amateurfunker eine außergewöhnliche Anlage stehen.
Der Amateurfunk ist ein Hobby für Kontaktfreudige und Technik-Begeisterte. „Man lernt Leute im In- und Ausland kennen, die die gleichen Interessen haben“, benennt Hans-Georg Matthies vom Ortsverband Lemgo des DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club) die Faszination an dem Hobby. Und da ist dann noch der „Bastelfaktor“: „Die Technik hat auch ihren Reiz“, bestätigt der in Extertal lebende Matthies.
Als Funkamateur muss zunächst eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur abgelegt werden, dann darf auf bestimmten Frequenzen gesendet werden. Die Geräte dazu stellen sich die Funkamateure selbst zusammen, ganz nach Geschmack aus alten Schätzchen oder Hightech.
Im Keller des Dörentrupers Hagen Becker findet sich beides. Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker hat historische Rundfunktechnik aufbewahrt, alte Tonbandgeräte stehen in seinem Keller zusammen mit einem modernen Transceiver – so nennen Fachleute ein Gerät, das Sender (Transmitter) und Empfänger (Receiver) in einem ist. Das Gerät ist eher unscheinbar, ein kleiner Kasten, der mit einem Laptop verbunden ist. „Früher sahen die Geräte aus wie ein sehr kompliziertes Radio“, beschreibt Becker. Der PC stellt die Frequenzen grafisch dar, die Bedienung ist vollständig mit der Computermaus möglich. Becker nutzt aber lieber ein Bedienelement mit herkömmlichen Reglern wie an den alten Geräten. Diese hatten anfangs nicht einmal ein Display, da musste der Funker nach Gehör arbeiten.
Zu erkennen sind die Funkamateure an den großen Antennen, die auf den Hausdächern oder auf Masten im Garten stehen. Einige sind in Vereinen organisiert, etwa im Lemgoer Ortsverband. Hier tauschen sie sich aus, geben Tipps zur Technik oder veranstalten Wettbewerbe, bei denen es zum Beispiel darum geht, in einer begrenzten Zeit möglichst weite Verbindungen aufzubauen. Andere, wie Hagen Becker, betreiben ihr Hobby ohne Vereinsanschluss. Viele Kontakte hat ein Amateurfunker auch so – in die ganze Welt.