Bonbons aus Dörentrup: Ein Blick hinter die Kulissen bei Küfa

Dörentrup-Humfeld. Es duftet nach Pfefferminz. Maschinen rattern. Im Dörentruper Küfa-Werk herrscht Hochbetrieb. Die Bonbons und Lutscher der Traditionsfirma sind gefragt – bei Kirmes-Schaustellern, als Discounterware und bei Unternehmen, die die süßen Leckereien mit dem eigenen Logo versehen und als Werbematerial verteilen.

Das Geschäft boomt, seit Firmengründer Paul Küstermann 1930 seinen ersten Sack Zucker mit dem Fahrrad von Lage nach Schötmar holte. Heute lenken sein Schwiegersohn Dieter Ullrich (83) und Enkel Thomas Ullrich (49) gemeinsam das Unternehmen, das 1961 ins Industriegebiet Humfeld zog und in Erinnerung an den Gründer noch heute Küfa heißt: Küstermann-Fabrikate-Werk.

Beim Rundgang wird deutlich, wie das Familienunternehmen im hart umkämpften Süßwarenmarkt besteht. &bdquo;Wir haben uns eine Nische ausgesucht und setzen auf Flexibilität sowie natürlich unsere Geheimrezepte", erklärt Thomas Ullrich mit einem Augenzwinkern. Auf dem Weg vom Büro, das noch im 60er-Jahre-Look eingerichtet ist, in die Produktionshalle beschreiten Besucher den Weg rückwärts vom verpackten Produkt über die Konfektionierung zur &bdquo;Bonbon-Küche" und bis zu den Lager-Silos für Zucker und Glucose, die Grundzutaten.

Vier Frauen in weißen Kitteln mit Hygiene-Handschuhen und Haarnetz verpacken die neuen &bdquo;Emoji"-Lutscher, etwas weiter fallen grün-weiße Bonbons in eine Auffangwanne. Auf dem Plan stehen Pfefferminz-Schokokissen, die die 15 Meter lange Maschinenstraße durchlaufen, an deren Ende Betriebsleiter und Lebensmitteltechnologe Marcus Minolts geschickt eine armdicke, rot-weiße &bdquo;Schlange" in die Maschine fädelt.

Nach der Strecke, auf der sich der heiße Zucker &bdquo;entspannt", wird die Masse in Teile gehackt und gestanzt. Beim Sturz aus etwa 50 Zentimetern &bdquo;brechen auch die letzten an der Nahtstelle noch zusammen hängenden Bonbons zu Einzelexemplaren", sagt Minolts. Am Ende sehen die Bonbons eins wie das andere aus und besitzen das gewünschte Standardgewicht von 100 Gramm auf 42 Stück.

Während Opa Paul Küstermann noch Zucker allein erhitzte, bestehen die heutigen Bonbons zusätzlich aus Glucose. Warum, erklärt der Betriebsleiter: &bdquo;Die Glucose, eine durchsichtige zähflüssige Masse, verhindert das Kristallisieren, was zwar kein geschmacklicher Makel wäre, aber nicht so schön aussieht." Und schön aussehen, das sollen die in allen erdenklichen Farben hergestellten Küfa-Süßwaren. Für Geschmack und Farbe ist Ali Hammoud zuständig. Er bedient den Kupferkessel und fügt der heißen Masse Himbeer-Aroma hinzu.

Vom beheizten lederbezogenen Tisch wandert das 60 Zentimeter große &bdquo;Riesen-Himbeer-Bonbon" auf die glatten Kühltische und zu Produktionsleiter Minolts. An diesem Tag hat er etwa 10 der insgesamt 40 Sorten Bonbons und 35 verschiedenen Lutscher in der Bearbeitung. Seine Lieblingsmarke: &bdquo;Himbeer-Waldmeister-Brausekugeln". Geschäftsführer Thomas Ullrich entscheidet sich dagegen für den Bestseller, die Cola-Lollis, die seit Jahren – &bdquo;obwohl wir immer wieder neue Cola-Aromen angeboten bekommen" – mit demselben Geschmack hergestellt werden.

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