Das Rätsel um den ausgetrockneten Dorfteich in Schwelentrup

Dörentrup-Schwelentrup . Seit Wochen und Monaten fällt zu wenig Regen. Es ist trocken. So trocken, dass der Dorfteich am Forsthaus in Schwelentrup leer ist. Ende Juli verirrte sich sogar ein Autofahrer auf den Schotter am ausgetrockneten Teichboden. Warum nur noch winzige Mengen Wasser im Weiher sind und was sich dagegen tun lässt, treibt die Schwelentruper und den Verein &bdquo;Tiere im Dorf" mit seinem Vorsitzenden Dr. Rudolf Diekmeier um.

Das Problem &bdquo;Zurzeit wird der Dorfteich nur noch aus dem wenigen Wasser gespeist, das durch den Bach vom Altarstein kommt", erläutert Diekmeier. Der eigentliche Zufluss des früheren Fischteichs, der aus Richtung Burg Sternberg kommende Eselsbach, ist ausgetrocknet. Nur noch im oberen Teil führt er Wasser. Zufrieden ist der Verein &bdquo;Tiere im Dorf" mit dem Zustand nicht. Er hat den Teich gepachtet, hat ihn als Teil eines Leader-Projekts im vergangenen Jahr ausgebaggert und hergerichtet. Das Ufer wurde neu gestaltet, Krebse sollen dort angesiedelt werden. Doch ohne Wasser geht das nicht.

Die Trockenheit &bdquo;Wir wussten, dass es in den Sommermonaten knapp werden kann", sagt Diekmeier. Trotzdem ist der Verein auf der Suche nach den genauen Ursachen und möglichen Lösungen. Besonders auffällig sei es im Frühjahr gewesen: &bdquo;Das war, als hätte jemand den Stöpsel gezogen." Für Rüdiger Kuhlemann, Leiter des Fachgebiets Wasser- und Abfallwirtschaft beim Kreis Lippe, zeigen sich am Dorfteich die Auswirkungen der langen Trockenheit, die auf den Klimawandel zurückzuführen sei. Viele Gewässer hätten zu wenig Wasser, ein bekanntes Beispiel sei der Postteich in Detmold. Keinen Einfluss auf den austrocknenden Eselsbach kann nach Einschätzung von Fachleuten indes ein Extertaler Trinkwasserbrunnen in der Nähe der Burg Sternberg haben. Dieser fördert nach Angaben der Gemeinde nur sehr wenig Wasser, und das auch noch einer Tiefe von 90 Metern.

Mögliche Lösungen Kuhlemann rät zu prüfen, ob der Teichboden mit einer Lehmschicht ausgestattet werden kann, die das Versickern verhindert. Eine andere Möglichkeit wäre, die Verfügbarkeit von Grundwasser zu prüfen. Würde dieses angezapft, könnte der Teich damit gespeist werden, so Kuhlemann. Grundwasser ist auch ein Stichwort für Diekmeier: Nach seiner Theorie versickert ein Großteil des Wassers aus Eselsbach und Teich, weil wegen der anhaltenden Trockenheit das Grundwasser zurückgegangen ist.

Der Mönch Vereinsmitglied Ludwig Bartmann, Leiter des Teichprojekts und ehemaliger Fischereidezernent der Bezirksregierung, hält den sogenannten Mönch für den Schwachpunkt. Die Ablaufvorrichtung sei fast immer das Problem, wenn Teiche trockenfallen. Und in Schwelentrup sei der Mönch ein Provisorium aus aufeinandergestellten Kanalringen. Das Problem verschärft habe die Entschlammung des Teichs. Denn damit sei auch ein Rohr im unteren Bereich des Mönchs wieder durchgängig gemacht geworden. Mit der Sanierung des Abflusses, glaubt Bartmann, müsste sich das Trockenheits-Problem lösen lassen.

So geht es weiter &bdquo;Wir werden mit Messungen überprüfen, ob wir einen größeren Wasserverlust durch den Mönch haben", kündigt Diekmeier an. &bdquo;Im Anschluss werden wir sehen, welche Maßnahmen am erfolgversprechendsten sind."

Der Puffer Bis der Teich wieder voll ist, wird es – bei genug Regen – nach Diekmeiers Einschätzung mindestens bis Oktober dauern. Derweil hat der leere Teich nach den Beobachtungen von Diekmeier und Bartmann im Mai eine besondere Funktion gehabt: Als die sintflutartigen Regenfälle über Lippe niedergingen, &bdquo;ist der Teich innerhalb von 24 Stunden vollgelaufen", so Diekmeier. Damit, betont Bartmann, habe der Dorfteich wie ein Regenrückhaltebecken gewirkt.

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