Auf dem Dörentruper Altarstein sagen sich Reh und Jogger guten Tag

Dörentrup-Schwelentrup. Nebel. Nicht eben die beste Voraussetzung für einen Fototermin in höheren Regionen. Zum Glück ist der Berg, den sich Dr. Rudolf Diekmeier ausgesucht hat, für nordlippische Verhältnisse eher ein Zwerg-Berg. Schätzungsweise 250 Meter hoch ist der Sattel des Altarsteins bei Schwelentrup, auf dem sich der Vorsitzende des Dörentruper Vereins &bdquo;Tiere im Dorf" mit der LZ treffen will.

Der "Hidden Champion" der nordlippischen Bergwelt Der Altarstein ist sein Lieblingsberg, und der Nebel ringsum macht besonders deutlich, dass er ein &bdquo;Hidden Champion" der nordlippischen Bergwelt ist – eine verborgene Perle, wenig bekannt, aber trotzdem toll. Er ist der Auftakt einer kleinen LZ-Serie mit vier Teilen, die am heutigen &bdquo;Internationalen Tag der Berge" beginnt.

&bdquo;Ich kenne den Berg seit meiner Kindheit. Ich habe hier leere Schneckenhäuser gesucht, mit denen ich meiner Lehrerin eine Freude machen wollte", sagt der 57-Jährige und schmunzelt. Auch heute noch sei er mehrmals in der Woche hier oben – allein schon, weil der Weg vom Forellenhof, den Diekmeier führt, über den Altarstein führt, wenn er Richtung Stallscheune oder zum Dorfteich am Forsthaus will – Letzteren herzurichten, ist ein Leader-Projekt des Vereins. Aber der Weg auf den Altarstein, über den die gleichnamige Straße führt, sei auch &bdquo;was Gutes für die Seele", wie Diekmeier sagt. &bdquo;Ich freue mich jedes Mal, wenn ich hier hochkomme und ins Tal blicke."

Es gibt viel zu sehen: Von einer Wallanlage bis zu grasenden Rehen Der eher einsame Altarstein ist kein Berggipfel im klassischen Sinne – er ist auf vielen Karten noch nicht einmal verzeichnet. Es ist eher ein Pass oder ein Kamm, über den der Weg führt, mit Ausblicken in viele Richtungen. Nicht umsonst steht eine Bank dort auf der Höhe. Trotz des Nebels ist es schön auf dem Altarstein, und es lässt sich erahnen, wie herrlich die Stelle bei gutem Wetter ist.

&bdquo;Nach Osten hat man einen wahnsinnig schönen Blick ins Tal mit dem oberen Schwelentrup", schwärmt Diekmeier. Der Wanderer blickt zum Beispiel auf den Steinberg – er ist in Dörentrup die erste Wahl, wenn man keinen &bdquo;Hidden Champion", sondern ein allgemein bekanntes Top-Ausflugsziel sucht. Mit seiner Aussichtsplattform misst er etwa 400 Meter – die höchste Erhebung in Nordlippe.

Auch die Wallanlagen der Burg Alt Sternberg hat der Wanderer im Blick, der vielleicht von der Stallscheune aus über den schönen Wanderweg A4 hier heraufgekommen ist. Apropos: Wer den direkteren Weg vom Forsthaus aus nehmen will, muss nach Diekmeiers Einschätzung eine der steilsten Steigungen in Lippe zum Altarstein hinauf bewältigen. &bdquo;Das muss man fühlen", sagt Diekmeier und erzählt, dass er Joggern gerne die Strecke vom Forellenhof aus über den Drecken zum Altarstein empfehle. &bdquo;Aber ich sage immer dazu: Hier hoch müssen Sie gehen, das schafft keiner joggend."

Es ist still, es gibt viel Gegend hier. Und da: Ein Reh grast in Sichtweite westlich vom Kamm. Dort noch eins. Kann das Zufall sein? &bdquo;Die habe ich natürlich bestellt", witzelt Diekmeier. Nein, die Tiere sind wahrscheinlich tatsächlich hier, weil es so friedlich ist auf dem Altarstein. Nicht weit entfernt in Richtung eines Tals namens Hameldresch liegt denn auch die Schwelentruper Wildbeobachtungsstation, ebenfalls ein Leader-Projekt.

Den Namen könnte er wegen seiner Beschaffenheit haben Ein Hang am Altarstein ist eine alte Mergelkuhle: &bdquo;Der Kalkmergel wurde als Dünger auf die Felder gestreut", weiß Diekmeier. Richtung Westen blickt der Wanderer hinunter in ein schroffes Tal zum Habichtsberg, und das geschulte Auge erkennt noch viel mehr. &bdquo;Da sehen sie alte Ackerterrassen", sagt Diekmeier. Er ist schließlich &bdquo;mit dem Berg großgeworden".

Und woher kommt dieser seltsame Name? Es gebe keine gesicherten Erkenntnisse, sagt Diekmeier. &bdquo;Der mittlere Teil hat aber etwas Plateauartiges und erinnert damit an einen Altar. Ich vermute, dass der Berg seinen Namen wegen der Topographie hat." Nichts Genaues ist bekannt. Doch wer von hier oben in die Weite blickt, vielleicht eine Weile auf der Bank in der Sonne sitzt, der wird wissend nicken, wenn Rudolf Diekmeier sagt: &bdquo;Es ist einfach toll hier."

Steckbrief Höhe: ca. 250 MeterOrt: Dörentrup-SchwelentrupAnfahrt mit dem Auto: am Forsthaus vorbei über die Straße &bdquo;Altarstein" bis direkt auf den Bergsattel. Parkmöglichkeiten gibt es an der Stallscheune am Park in Schwelentrup, Försterweg 9. Anfahrt mit dem Bus: Linien 800 (Lemgo-Barntrup) oder 802 (Lemgo-Bösingfeld), Haltestelle &bdquo;Grünental"

Wanderwege: vom Parkplatz an der Stallscheune (dort auch Kurpark, Spielplatz und Toiletten) erreichbar über den Wanderweg A4, der weiter bis zur Burg Sternberg und zurück führt, oder über den Wanderweg D (&bdquo;rund um Dörentrup")

Einkehrmöglichkeiten in der Nähe: Krusfelder Kaffeestube, Krusfeld 1, Telefon 05265-6350; Forellenhof, Duxenberg 9, Telefon 05265-94900

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