Michaela Lehnert: Eine Frau setzt sich durch

Dörentrup. Sie ist eine Kämpferin, eine, die immer nach vorne schaut. Das war beim schweren Unfall so, als sie als 18-Jährige fast das Bein verlor, das war bei Erkrankun gen in der Familie der Fall und auch im Job hat sie sich als eine Frau in der Männerwelt bis zur Geschäftsbereichsleiterin im Kommunalen Rechenzentrum vorgekämpft.

Herausford erungen mag sie, sagt Michaela Lehnert dann auch. Sie sitzt im heimischen Garten in Hillentrup , hinter sich den Hermann und am Flaggenmast das erste Wahlplakat. &bdquo;Das haben wir zur Probe aufgehängt", lacht die 56-Jährige, 40 Stück davon hat sie im Gemeindegebiet verteilt, die großen Aufsteller folgten. Früh am Morgen war mit sie mit drei Gruppen unterwegs. Viel Arbeit, sagt sie und ärgert sich: &bdquo;Die ersten Plakate sind schon verschoben."

Ein Kraftakt, auch finanziell, denn als parteilose Kandidatin kann sie sich nicht aus der Parteischatulle bedienen. Als Tocht er von Heinz Brand, langjährigem SPD-Fraktionschef in der Gemeinde, ist sie mit der Kommunalpolitik aufgewachsen. Schon am Frühstückstisch ging es um politische Themen und dieses Interesse für die Gemeinde hat sie über all die Jahre begleitet und bis ins Erwachsenenalter mitgenommen. Und als eine, die die Herausforderung sucht und Dinge stets voranbringen will, möchte sie auch die Nachfolge von Friedrich Ehlert antreten. Warum? Ganz einfach: &bdquo;Weil Dörentrup meine Heimat ist."

Keine Fraktionszwänge Dabei geht sie bewus st als parteilose Kandidatin ins Rennen, ohne Fraktionszwänge – ein Modell, das funktioniert, ist sie mit Hinweis auf Amtsträger in Kalletal oder auch Schieder-Schwalenberg überzeugt, die Interessen aller Bürger gut vertreten zu können. Ihr digitales Wissen und auch ihre Kenntnisse als Geschäftsbereichsleiterin beim Kommunalen Rechenzentrum glaubt die studierte Dip lomwaltungswirtin für das erste Amt der Gemeinde gut nützen zu können.

Schließlich hat sie sich beim krz auf den Sc hwerpunkt Digitalisierug ve rlegt. Und so will sie diese auch in der Gemeinde voranbringen: Bessere Internet-Anschlüsse für Schulen, Firmen, aber auch private Haushalte. Streaming und mehr Online-Dienste und Digitalisierung bei der Verwaltung, um Entscheidungen für die Bürger transparenter zu machen, nennt sie nur einige ihrer Vorhaben. Aus dauer und Durchsetzungsvermögen hat die Mutter von vier Kindern im Alter von 18 bis 31 Jahren durchweg bewiesen.

Kurz gefragt Schon ein halbes Jahr nach der Geburt des ältesten Sohnes fing sie beim krz im reduzierten Umfang wieder an zu arbeiten, einigte sich nach der Geburt des dritten Kindes mit ihrem Mann auf jeweils 30 Stunden. &bdquo;Auch Tele-Arbeit habe ich schon vor 22 Jahren durchgesetzt", erzählt sie selbstbewusst, um Job und Familie bestmöglich zu verbinden. Im Haus in Hillentrup lebt sie mit Ehemann und zwei Töchtern, gerade erst haben sie im Corona-Rahmen den 18. Geburtstag der Tochter und Silberne Hochzeit gefeiert.

Seele baumeln lassen Michaela Lehnert ist ein geselliger Mensch, der Freundschaften pflegt und gerne Zeit mit der Familie verbringt. Auch ein gutes Buch, etwa ein Krimi aus der Online-Ausleihe, gehört für sie dazu. Und dann sind da natürlich die vielen Hobbys der agilen Frau: E-Biken, mit dem Wohnmobil Friesland oder auch Kroatien erkunden, Ski-Fahren – gerne auch mit dem Camper auf dem Winterplatz – Zumba-Tanzen mit den Töchtern im TSV Hillentrup , schwimmen und natürlich die Trompete. Michaela Lehnert ist Gründungsmitglied im Posaunenchor Hillentrup und bläst zumindest dort anderen die Töne.

Und dann ist natürlich das Wandern in der wunderschönen Umgebung. &bdquo;Hören Sie?", sagt sie. Nur das Vogelgezwitscher ist in der Siedlung zu hören. &bdquo;Hier kann man herrlich die Seele baumeln lassen." Die Großstadt, die reicht ihr auf Dienstreisen, &bdquo;sonst brauche ich die nicht". Hier auf dem Land tankt sie Kraft für Job, Politik und Familie. Wie sie das alles unter einen Hut bekommt. Ganz einfach: &bdquo;Ich will das, und kommt die Energie ganz alleine."

Michaela Lehnert persönlich Michaela Lehnert ist 56 Jahre, verheiratet und hat drei Kinder. Die Diplomverwaltungswirtin ist Geschäftsbereichsleiterin beim Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe in Lemgo. Als ihre drei wichtigsten politischen Ziele nennt sie die Digitalisierung für eine attraktive Gemeinde. Der Breitband-Ausbau müsse vorankommen und damit die digitalen Voraussetzunge für Unternehmen, Schulen, Verwaltung und Privathaushalte schaffen.

Außerdem müssten Entscheidungen transparenter werden, dafür setzt Lehnert auf Online-Blogs, eine Online-Sprechstunde oder auch Live-Streaming. Mehr Beachtung wünscht sie sich für das Ehrenamt. Hier gelte es, Netzwerke auszubauen, stärker zu unterstützen und die Ehrenamtler einzubinden.

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