Kalletal/Dörentrup. Starkregen hat im Norden Lippes für Feuerwehreinsätze gesorgt. So lief am Donnerstagnachmittag erneut der Keller der Pflegeeinrichtung „Die Rose" in Lüdenhausen voll. Auch in Schwelentrup gab es Probleme.
Zum Seniorenheim in Lüdenhausen war die Feuerwehr gegen 16.40 Uhr gerufen worden. Ins Gebäude flossen nach Feuerwehrangaben größere Mengen Wasser von einem Feld. Das Haus wurde mit Sandsäcken gesichert. Mit Schaufeln buddelten die Einsatzkräfte außerdem Gräben, um das nachfließende Wasser abzuleiten. Den Keller der Einrichtung befreite die Feuerwehr mit einer Tauchpumpe vom Wasser. Bereits im Mai 2019 war der Keller nach heftigen Regenfällen vollgelaufen.
Bachablauf ist verstopft
Ungefähr zur gleichen Zeit lief das Wasser des Mühlingsbachs nach dem starken Regenschauer über die komplette Fahrbahn der Alten Dorfstraße in Schwelentrup. Dort war nach Feuerwehrangaben ein Bachablauf verstopft. „Das Wasser floss die Straße herunter und überspülte mehrere Gärten und Garagen", heißt es. Es lief etwa 20 Zentimeter hoch über die Straße.
Anwohner hatten bereits selbst versucht, ihre Gebäude zu schützen. Die Wehr holte weitere Sandsäcke herbei, befreite den verstopften Bachablauf von angespülten Ästen und Schlamm und öffnete mehrere Straßenabläufe. Das habe schnell zum Rückgang des Wassers geführt. Weitere Gebäude mussten nicht mit Sandsäcken geschützt werden.
Haus in Henstorf ist unbewohnbar
Etwas später waren die Einsatzkräfte dann in Henstorf gefragt, wo es einen ungewöhnlichen Zwischenfall gab: Dort hatte laut Feuerwehr ein „kalter" Blitzschlag um kurz vor 18 Uhr Schäden angerichtet. Der Blitz hatte in den Schornstein eines Wohnhauses eingeschlagen und auf einer Länge von etwa zwei Metern völlig zerstört. Mehrere Dachpfannen wurden ebenfalls vom Dach geschleudert. Die Reste des Schornsteinkopfes befanden sich laut Feuerwehr in bedenklicher Schräglage und drohten, in das Haus zu stürzen.
Die Feuerwehr sperrte den Bereich ab, das Haus ist vorerst nicht bewohnbar. Ein Fachmann werde sich der Sache annehmen, heißt es. Die Bewohner kamen vorübergehend bei Nachbarn unter. Von einem kalten Schlag spricht man, wenn ein Blitz kein Feuer auslöst, sondern eine Druckwelle.