Ein Jahr nach dem Hochwasser: So ist der Kreis Höxter auf neue Katastrophen vorbereitet

Kreis Höxter. Vor genau einem Jahr stand dem Weihnachtsfest in vielen Orten im Kreis Höxter das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals: Die Weser und viele Nebenflüsse waren über die Ufer getreten, Straßen, Felder, Gärten und Keller standen unter Wasser. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr und anderer Hilfsorganisationen bedeutete das, dass sie rund um die Uhr zu tun hatten. Wie sind die Retter ein Jahr nach der Flut auf ein neues Hochwasser vorbereitet?

Höxters Stadtbrandmeister Jürgen Schmits sagt, dass die Höxteraner Feuerwehr schon immer fit in dem Bereich gewesen sei. Dabei optimiere die Feuerwehr immer wieder ihre Taktiken. Aber auf ein Hochwasser müsse sie sich &bdquo;immer wieder aktuell einstellen“ - denn keine Flut sei wie die im Jahr davor.

Natürlich versuche die Feuerwehr, sich bestmöglich aufzustellen. Schmits warnt aber vor einer Mentalität, bei der sich die Anwohner auf die Vorkehrungen der Behörden verlassen. &bdquo;Auch die Hauseigentümer müssen vorbeugen“, stellt der Feuerwehrchef klar.

Was Hausbesitzer im Kreis Höxter unternehmen können &bdquo;Sie sollten prüfen, ob ihre Immobilie gegen das Eindringen von Wasser geschützt ist“, sagt Schmits. Dazu zähle etwa, zu kontrollieren, ob die sogenannten Rückschlagklappen in der Hausleitung funktionieren. Sie können verhindern, dass der Wasserdruck das Flusswasser in die Wasserrohre drückt. Und auch eine Wasserpumpe sollte vorhanden sein. Zusätzlich hätte das Land sowie die Behörden präventive Maßnahmen ergriffen, die im Falle eines Falles greifen.

Dazu zählte es auch, die 100.000 Sandsäcke, die vor dem jüngsten Weserhochwasser zur Verfügung gestanden haben, erneut anzuschaffen, weiß Kreisbrandmeister Stefan Nostitz. Zudem gebe es in den Kommunen jeweils eigene, bereits gefüllte Sandsäcke auf Vorrat. Die werden etwa im Falle eines Unfalls gebraucht, bei dem Kraftstoff droht, in Bäche oder Flüsse zu laufen.

Wie Städte im Kreis Höxter an Helfer kommen Er erinnert sich, dass im Dezember 2023 das Zusammenspiel zwischen den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und anderen Hilfsorganisationen sehr gut funktioniert habe. &bdquo;Das war eine gemeinsame Leistung“, an die man bei künftigen Hochwasserlagen anknüpfen könne. Brauchte eine Kommune kurzfristig 100 Helfer, um Sandsäcke zu füllen, &bdquo;wird da sofort von den Nachbarn geholfen“.

Zudem hätten sich viele Kommunen daran begeben, ein sogenanntes Starkregenkataster anzulegen. Darin wird erfasst, an welchen Orten im Stadtgebiet das Risiko besonders hoch sei. Auch der Kreis und die Leitstelle arbeiteten &bdquo;sehr eng zusammen“. Mit Blick auf die Flüsse sieht Nostitz aktuell keine Gefahren: &bdquo;Wir beobachten dauerhaft die Lage in den Flussläufen und behalten sie im Auge“, betont er.

Wiesen und Straßen im Kreis Höxter standen unter Wasser Ganze Wiesen und Felder sowie Ortschaften im Bereich nahe der Weser standen im Dezember 2023 und im Januar 2024 unter Wasser, Straßen waren gesperrt, ebenso wie die Uferpromenade entlang der Weser in Höxter. Eine akute Gefährdung für Bauwerke wie etwa die Weserbrücke in Höxter bestand laut der Behörden nicht. Allerdings stellten die Wassermassen durchaus eine Gefahr für Straßen und Wege dar.

Tatsächlich war es nach den Weihnachtsfeiertagen zu Schäden an Straßen gekommen – auch im Kreis Höxter. Sprecherin Christiane Knippschild hatte damals berichtet, dass die Fluten zu einer Sperrung der B83 zwischen Godelheim und Wehrden geführt haben. Später hatte das Wasser die Fahrbahnbankette einfach weggespült.

So hoch war der Weser-Pegel in Höxter Kurz nach Weihnachten 2023 wurde damals bei Höxter ein Pegel von 622 Zentimetern gemessen – deutlich über der höchsten Hochwasserwarnstufe für den Fluss.

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