Dörentruper Tierschutzverein "Arme Socken" sucht neue Bleibe

Dörentrup-Humfeld. Neugierig schaut Mischling Rosi um die Ecke. Sie mustert kurz den Besuch, um es sich danach wieder in ihrem Körbchen gemütlich zu machen. Neben der 14-jährigen Seniorin wohnen zwei weitere Hunde, 15 Katzen und fünf Personen in dem Wohnhaus in Humfeld. Da der Vermieter Eigenbedarf angemeldet hat, muss der Tierschutzverein &bdquo;Arme Socken“ bis Ende Mai eine neue Bleibe finden. Das ist gar nicht so einfach.

Seit 2017 gibt es den Verein, den Veronika Bögeholz gegründet hat. Findet jemand im Dorf ein Tier, das ausgesetzt oder verletzt ist, ist neben dem Tierheim in Vlotho der ehrenamtliche Verein eine Adresse. Bögeholz meint, die Tiere bekämen in Heimen nicht die Ansprache wie bei den &bdquo;Armen Socken“. &bdquo;Wir leben hier mit den Tieren. Nachdem sie auf der Straße gelebt haben, müssen sie erst einmal den Zugang zum Menschen wiederfinden“, sagt Veronika Bögeholz. Die meisten Hunde und Katzen kämen aus dem Ausland. Viele hätten sich Haustiere über unseriöse Plattformen aus anderen Ländern angeschafft und seien nicht mit ihnen zurechtgekommen. Nicht zuletzt, weil einige der Tiere verhaltensgestört seien. &bdquo;Wer weiß, was die erlebt haben.“

Tierärztin gibt Rabatt

Aktuell nimmt der Tierschutzverein keine Hunde und Katzen an. Denn noch ist gar nicht klar, ob sie alle mit in ein neues Zuhause nehmen können. Drei Wohneinheiten mit Garten wären optimal. Am 31. Mai muss das Team mit seinen Schützlingen nämlich ausgezogen sein. &bdquo;Es wäre natürlich super, wenn wir etwas in der Nähe fänden, damit ich die Tierärztin behalten kann“, sagt sie. Muss ein Tier behandelt werden, wird das durch Spenden finanziert, von der Tierärztin gebe es freundlicherweise Rabatt.

Die Mitglieder des Tierschutzvereins mussten schon brutale Fälle in die Praxis bringen. Bögeholz erinnert sich an Katzen mit gebrochenen Kiefern, weil sie vermutlich zusammengeschlagen wurden oder verwahrloste mit Flohnestern am ganzen Körper. Ohnehin gebe es in Dörentrup nach wie vor ein Problem mit wilden Katzen. Die Vereinsgründerin könne nicht verstehen, warum diese in Lippe noch nicht flächendeckend eingeführt wurde. Selbst in Dortmund, wo eine weitere Gruppe des Vereins aktiv ist, sei diese seit vergangenem Jahr umgesetzt.

Schlimmstenfalls, so zeichnet Bögeholz ein Bild, das sich keiner vorstellen mag, müssten die alten Tiere eingeschläfert werden. Denn ohne die Nähe zum Menschen und dem gewohnten Umfeld würden es einige der tierischen Senioren nicht schaffen, ist sie überzeugt. Wer einen Hundesenior oder eine Katze bei sich aufnehmen will, der kann sich an den Tierschutzverein wenden. Alle seien durchgeimpft, gechipt und kastriert.

Weitere Informationen auf www.armesocken.de

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