Dörentruper hält Ampel an der B66 in Humfeld für gefährlich

Dörentrup-Humfeld. Vor fast einem Jahr sind Jan Rabe und seine Partnerin Antje Hartmann mit den Kindern von Lemgo nach Humfeld gezogen. Seither nutzen sie die Fußgängerampel über die Bundesstraße 66 regelmäßig, sei es zum Spazierengehen oder auf der Gassirunde mit dem Hund.

Die Signalanlage zeigt für den Verkehr stets rot. Nur wenn sich Fahrzeuge mit nicht mehr als den erlaubten 50 Kilometern pro Stunde nähern, springt sie auf grün. Doch offenbar hat sich ein gefährlicher Gewöhnungseffekt bei den Autofahrern eingeschlichen, meint Rabe.

Laut Sven Johanning, Sprecher vom Landesbetrieb Straßenbau NRW (Straßen.NRW), gibt es die Ampel an der Ecke Hellweg/Am Siekbach seit 2009. Sie habe von Anfang an die Funktion &bdquo;bei 50 grün" gehabt. &bdquo;Das soll der Verkehrsberuhigung dienen", erklärt Johanning. Nur, wenn sich die Fahrer mit gemäßigtem Tempo nähern würden, zeige die Ampel grün, sodass nicht abrupt davor gebremst werden müsse.

Viele fahren auch bei Rot Doch genau das erleben die Zugezogenen häufig. &bdquo;Einige bremsen erst im letzten Moment, weil sie denken, es wird schon grün und nicht unbedingt mit einem Fußgänger rechnen", schildert Rabe. Und noch mehr: &bdquo;Viele fahren auch bei Rot rüber." &bdquo;Vom Lkw bis zum Auto ist alles dabei.

Am schlimmsten ist es abends und wenn die Leute auf dem Heimweg von der Arbeit und vielleicht kaputt sind", ergänzt Antje Hartmann. Zu dieser Zeit findet auch das Gespräch vor Ort mit der LZ statt. Während der 15 Minuten sind alleine zwei Fahrzeuge bei Rot über die Ampel gefahren, eines bei dunkelorange.

Das Paar hält die Signalanlage daher für sehr gefährlich. &bdquo;Unsere 15-jährige Tochter ist einmal fast überfahren worden, als sie bei grün über die Straße gegangen ist und hinter ihr ein Auto einfach an ihr vorbeigefahren ist", schildert die Mutter. Sie habe Angst um die Kinder, wenn diese auf dem Schulweg die B 66, auf der laut Straßen.NRW täglich durchschnittlich 7000 Fahrzeuge fahren, queren müssten.

Fünf Verkehrsunfälle

Genauso sieht das auch Angelika Nolte, die zufällig mit ihrem Hund vorbeikommt. &bdquo;Ich war damals eigentlich froh, dass wir hier endlich eine Ampel bekomme haben. Aber sie ist schon gefährlich. Es ist eigentlich nur durch Glück noch nie etwas Schlimmeres passiert", meint sie. Die Zahlen der Polizei belegen das: &bdquo;Es gab fünf Verkehrsunfälle in diesem Bereich seit die Ampel dort steht, alle mit Sachschaden. Bei einem Auffahrunfall 2015 wurde eine Frau leicht verletzt", berichtet Polizeisprecher Lars Ridderbusch. Für die Polizisten ist dieser Abschnitt der B 66 damit &bdquo;unauffällig".

Doch nur weil noch nichts Schlimmes passiert sei, heißt das ja nicht, dass es nicht viele Beinahe-Unfälle gegeben haben könnte – so wie es das Paar beobachtet hat. Der 38-Jährige möchte die Autofahrer für die Problematik sensibilisieren und würde sich wünschen, dass die Ampel statt Rot zu zeigen, aus wäre und nur anspringt, wenn ein Fußgänger Grün anfordert. Dann würden die Fahrzeugführer nämlich genau wissen, dass tatsächlich jemand die Straße queren möchte. Alternativ könnte er sich auch Tempo 30 in diesem Bereich vorstellen, immerhin handelt es sich für viele Kinder um den Weg zur Grundschule.

Sven Johanning sagt: &bdquo;Wir würden solche Ampeln ja nicht aufstellen, wenn sie sich nicht bewährt hätten." Er appelliert an die Verkehrsteilnehmer, doch gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Sollte es häufiger zum Überfahren der roten Ampel kommen, müsste aus seiner Sicht die Polizei dort mal kontrollieren – und dann drohen saftige Strafen: Laut dem Bußgeldkatalog können bis zu 360 Euro fällig werden, je nachdem, ob durch den Rotlichtverstoß andere gefährdet wurden und/oder ein Sachschaden verursacht wurde.

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