Flüchtlingshelferkreis Dörentrup sucht weitere Mitstreiter

Dörentrup. Sigrid Dreier und ihr Mann Günter Dreier engagieren sich seit Jahrzehnten für die Integration von Flüchtlingen und sind Teil des Flüchtlingshelferkreises in Dörentrup. Doch seien zur Hochzeit 2015 noch viele fleißige Hände dabei gewesen, könnte die Initiative nun mehr Mitstreiter vertragen. Vor allem die Pandemie habe vieles einschlafen lassen. Aber jetzt gibt es eine neue Begegnungsstätte, von der sich die Helfer viel erhoffen.

Noch im Mai stellte Sigrid Dreier die Arbeit des Flüchtlingshelferkreises im Sozialausschuss der Gemeinde vor. Sie äußerte dabei drei Wünsche: Eine engere Zusammenarbeit mit dem Sozialamt, Hilfe bei der Suche nach jungen Helfern und einer zentralen Begegnungsstätte. Denn gerade einmal zehn Köpfe stark sei das Team derzeit - die meisten im Seniorenalter.

Treffen am 3. August Gleich nach der Sitzung habe sich Quartiersmanager Peter Driesens, der für die CDU im Rat sitzt, bei Sigrid Dreier gemeldet und ihr den Begegnungsraum in der DRK-Wohnanlage "Am Mühlenbach" angeboten. Dort können Bewohner und Bürger von außerhalb zusammenkommen und dort hat auch Peter Driesens sein Büro. "Der Raum steht allen offen und ist für 40 bis 50 Personen geeignet. Auch eine Küche ist dabei", sagt der Quartiersmanager.

Sigrid Dreier freut sich über den Standort inmitten Dörentrups. Denn eine ehemalige Begegnungsstätte in Bega sei damals nicht gut angenommen worden. Die Dörentruperin vermutet aufgrund der Lage. Am Donnerstag, 3. August, findet nun im DRK-Haus an der Mühlenstraße ab 19 Uhr ein Treffen mit dem Flüchtlingskreis statt. Neue Gesichter sind gerne gesehen. Zusammen will man über regelmäßige Treffen vor Ort sprechen.

Das Handy kann helfen Doch es geht den Helfern nicht nur um die Begegnung bei gemeinsamen Treffen, sie wollen auch, dass neue Patenschaften entstehen. "Wir nehmen Kontakt mit den einzelnen Familien auf und gehen in die Wohnungen. Wir sprechen miteinander, hören einander zu und zeigen Anteilnahme. Das Handy hilft dabei als Übersetzer manchmal ganz schön", sagt Sigrid Dreier.

Das wird sicherlich auch für die Kontakte gelten, die der Flüchtlingshelferkreis vermittelt, zum Beispiel zu Ärzten, zur Tafel, zur Caritas, zum Jobcenter, zu den Schulen, Kitas, Anwälten oder der Diakonie. "Wir arbeiten mit dem kommunalen Integrationszentrum des Kreises zusammen. Die haben auch eine neue Anlaufstelle für die Lösung von Konfliktfeldern und es gibt einen Case-Manager für die Gemeinde", sagt die Dörentruperin, die selbst als Flüchtling aus Gablonz im ehemaligen Sudetenland, heutiges Tschechien, nach Deutschland kam.

Lebenslange Kontakte Durch die Arbeit mit den Flüchtlingen würden "oft tolle Verbindungen" entstehen, sagt Sigrid Dreier, die mit vielen Familien noch heute Kontakt hält, obwohl sie nicht mehr in Dörentrup leben. Doch der Helferkreis schafft es aufgrund der wenigen Mitstreiter und der vielen Flüchtlinge, die derzeit nach Dörentrup kommen, kaum noch, den selbst auferlegten Leitlinien gerecht zu werden, sagt Sigrid Dreier. Dazu gehöre es, die Flüchtlinge in ihrer Mitte aufzunehmen und in Vielfalt zusammenzuleben.

Die Initiative finanziere sich überwiegend aus Spenden und aus sogenannten KOMM-AN-Fördermitteln, einem Programm des Landes NRW zur Förderung der Integration und Teilhabe von Flüchtlingen und Neuzugewanderten in den Kommunen. Das Geld werde hauptsächlich für Fahrten zu Ärzten und Behörden genutzt oder für gemeinsame Treffen. "Wer dazu beitragen will, dass Flüchtlinge nicht Fremdlinge bleiben, kann sich gerne bei mir melden", sagt Sigrid Dreier. Sie ist per E-Mail an sigrid-dreier@gmx.de oder unter Tel. (05265) 585 zu erreichen.

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