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Recycling

Gelbe Tonnen können stehen bleiben: Nach Bränden kontrolliert Remondis den Müll in Lippe

Kreis Lippe. Das Recyclingunternehmen Remondis aus Lünen zieht Konsequenzen aus den beiden Großbränden im Mai und Oktober dieses Jahres an seinem Standort in Dörentrup. Von nun an werden die gelben Tonnen bei der Abfuhr stichprobenartig auf mögliche sogenannte Fehlwürfe kontrolliert. Am Montag war es bereits in Lemgo so weit, einige Tonnen blieben daher ungeleert und mit einem Aufkleber zur Neusortierung versehen stehen.

Hintergrund der Kontrollen ist, dass Remondis davon ausgeht, dass sowohl am 5. Mai als auch am 10. Oktober die Selbstentzündung eines falsch entsorgten Akkus der Auslöser für das Feuer war. Das Recyclingunternehmen und der Kreis Lippe weisen in diesem Zusammenhang noch einmal nachdrücklich darauf hin, dass Lithium-Ionen-Akkus oder Geräte, die solche Akkus enthalten, unter keinen Umständen in die normalen Abfallbehälter geworfen werden dürfen.

Derartige Geräte müssen entweder im Fachhandel zurückgegeben oder zum nächsten Wertstoffhof gebracht werden. Dies gilt generell auch für Elektrogeräte, nicht restentleerte Gaskartuschen und Spraydosen, Farben und Lacke sowie Altöl. Speisereste in haushaltsüblichen Mengen gehören ebenfalls nicht in die gelbe Tonne und müssen über die Biotonne entsorgt werden, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Am Abend des 10. Oktobers brannte eine Halle bei Remondis in Dörentrup, in der Verpackungsmüll gelagert wurde. - © Archivfoto: Feuerwehr Dörentrup
Am Abend des 10. Oktobers brannte eine Halle bei Remondis in Dörentrup, in der Verpackungsmüll gelagert wurde. (© Archivfoto: Feuerwehr Dörentrup)

30 Brände pro Tag

Täglich kämpften Entsorgungs- und Recyclinganlagen in Deutschland gegen Brände in ihren Anlagen und auf Sammelfahrzeugen, die auf falsch befüllte Tonnen und Gelbe Säcke zurückzuführen seien. Bundesweit brenne es rund 30 Mal pro Tag. Dabei stelle jeder Brand eine erhebliche Gefährdung der Mitarbeiter auf dem Platz und in den Fahrzeugen dar, gefährde die Durchführung der Müllsammlung in den betroffenen Gebieten und könne mittelfristig sogar zu höheren Abfallgebühren führen.

Remondis sammelt laut eigenen Angaben im gesamten Kreis Lippe für insgesamt 326.000 Einwohner die Leichtstoffverpackungen aus den gelben Tonnen. Die rund 8000 Tonnen Verpackungsabfälle pro Jahr werden unter anderem am Standort Dörentrup umgeschlagen.

Tipps für die korrekte Abfalltrennung und was in welche Tonne gehört, finden Verbraucher im Internet auf www.remondis-buergerservice.de oder auf www.muelltrennung-wirkt.de

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