Jetzt geht alles ganz schnell: Baustart beim Feuerwehrgerätehaus Wendlinghausen

Dörentrup-Wendlinghausen. &bdquo;Vier Jahre Planungszeit. Viele von uns haben gesagt: Dass es losgeht, das glauben wir erst, wenn die Bagger rollen.“ So blickt Christoph Ungermann, Leiter der Feuerwehr Dörentrup, beim Spatenstich auf die lange Wartezeit auf das neue Gerätehaus zurück. Jetzt rollen sie, die Bagger: Auf dem Gelände an der Farmbeckerstraße ist das Unternehmen Kögel und Nunne Bau aus Horn-Bad Meinberg aktiv. Es übernimmt sowohl die Planung als auch die Ausführung des Vorhabens.

Die Gemeinde hatte den Weg einer sogenannten Totalunternehmerausschreibung gewählt. Dafür spreche zum Beispiel die größere Kostensicherheit. In diesem Fall ging es allerdings vor allem um Tempo: Um die bereits 2022 zugesicherten Fördermittel nicht zu gefährden, soll der Bau noch in diesem Jahr fertig werden. Selbst das nötige Bauleitplanverfahren gelang offenbar im Schnelldurchlauf.

Zu viele Kompromisse Das zukunftsweisende Projekt hat eine lange Geschichte. Erst war angedacht und geplant worden, das alte Feuerwehrgerätehaus aufzustocken . Dafür wollte das Land im Rahmen des Förderprogramms &bdquo;Feuerwehrgerätehäuser in Dörfern“ 250.000 Euro zuschießen. Eine erste Kostenschätzung ergab allerdings eine Summe von 900.000 Euro - und es wären viele Kompromisse nötig gewesen. Die Gemeinde entschied sich dagegen - und für mehr Flexibilität im Hinblick auf die Zukunft. &bdquo;Eine Sanierung wäre nicht sinnig gewesen“, sagt Bürgermeister Friso Veldink.

So wird das Gebäude, das nun an der Farmbeckerstraße entsteht, mit gut 500 Quadratmetern nicht nur deutlich mehr Fläche bieten, sondern auch drei statt der bisher zwei Stellplätze für Fahrzeuge. Da die Feuerwehrgerätehäuser in Humfeld und Bega perspektivisch zusammengelegt werden sollen , hält Veldink ein drittes Fahrzeug für die Wendlinghausener für wahrscheinlich. In Zukunft könnten alle Fahrzeuge perspektivisch zwischen den Einheiten hin- und hergetauscht werden.

&bdquo;Auf das Notwendigste begrenzt“ Insgesamt zwei Millionen Euro sind im Haushalt der Gemeinde nun für den Neubau vorgesehen. Davon entfallen 1,8 Millionen auf den Bau selbst, 200.000 Euro sind für Inventar und Ausstattung eingeplant. Das Gerätehaus in Wendlinghausen sei &bdquo;auf das Notwendigste begrenzt“ geplant, so Veldink. Heißt: Es wird dort einen Aufenthaltsraum, Umkleiden, Duschen und Toiletten geben, jedoch zum Beispiel keine Möglichkeit für die Fahrzeugwäsche und auch keine Kleiderkammer. Diese Punkte würden weiterhin von Humfeld abgedeckt.

Für Pressesprecher Kevin Elliott ist das kein Nachteil. Ihm und seinen Kameradinnen und Kameraden sei es eher wichtig, dass das neue Gebäude für alle gut und schnell erreichbar ist. Entscheidend sei, dass sie &bdquo;zügig auf ein Fahrzeug“ kämen, und das sei an der Farmbecker Straße gewährleistet. &bdquo;Von hier aus lassen sich alle Ortsteile Dörentrups sowie überregionale Verkehrswege schnell erreichen“, betont Elliott.

Für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr, die in akuten Notsituationen oft schnell handeln müssten, sei dies ein echter Zugewinn. &bdquo;Mit dem neuen Standort verbessern wir nicht nur die technische Infrastruktur, sondern verkürzen auch Reaktionszeiten – das kann im Ernstfall entscheidend sein“, erklärt der Leiter der Feuerwehr, Christoph Ungermann.

&bdquo;Leuchtturm“ für die Bevölkerung Besondere Bedeutung bekomme das neue Feuerwehrgerätehaus durch seine zusätzliche Funktion als sogenannter &bdquo;Leuchtturm“ für die Bevölkerung. So bereite sich die Gemeinde Dörentrup laut Veldink gezielt auf Krisensituationen vor. Der Neubau werde daher so ausgestattet, dass er im Ernstfall als Notfall-Anlaufstelle genutzt werden kann.

&bdquo;Der Begriff Leuchtturm ist hier ganz wörtlich zu verstehen“, sagt Kevin Elliott. &bdquo;Wenn anderswo die Lichter ausgehen, bleibt dieser Ort betriebsbereit – mit Notstrom, Kommunikationstechnik und der Möglichkeit, Hilfe zu koordinieren. Bürgerinnen und Bürger können hier dann Informationen bekommen, sich aufwärmen oder Strom für medizinische Geräte laden. Das ist moderne Daseinsvorsorge – und ein starkes Zeichen für Sicherheit und Gemeinschaft.“

Wertschätzung für das Ehrenamt Damit wird das Feuerwehrhaus auch ein Bestandteil des kommunalen Bevölkerungsschutzkonzeptes. Feuerwehrleiter Ungermann lobt den Neubau, der in puncto Energieeffizienz und Barrierefreiheit aktuellen Standards entsprechen soll, als starkes Zeichen für das Ehrenamt. &bdquo;Unsere Feuerwehr lebt vom Engagement der Menschen hier vor Ort“, betont auch Bürgermeister Veldink. &bdquo;Mit dem neuen Gerätehaus schaffen wir sichere und professionelle Bedingungen für die Zukunft.“ Ein &bdquo;Signal der Wertschätzung“ nennt es auch Ungermann.

Und so wird wohl nur eine Gruppe den Wegfall der alten Wache von 1963 bedauern: Die Kinder der benachbarten Kita, die jeden Einsatz &bdquo;ihrer“ Feuerwehrleute bisher mit Begeisterung begleitet hätten. Doch auch hier könne sicher eine Lösung gefunden werden, meint Kevin Elliott: &bdquo;Ab und an können wir ja mal am Kindergarten vorbeifahren.“ Im Winter soll die Feuerwehr, wenn alles gut geht, bereits umziehen - mitsamt großer Einweihungsfeier.

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