Hillentruper setzen am Wochenende den Frosch in Bewegung

Dörentrup-Hillentrup. Der Frosch ist in Hillentrup an mehreren Stellen zu besichtigen: etwa in steinerner Version auf dem neugestalteten Uphucker-Platz oder an der Papenstraße. Beim Festumzug zum 50-jährigen Vereinsbestehen am Sonntag, 31. August, bringt die &bdquo;Nachbarschaft Hillentrup“ ihr Wappentier in Bewegung: Der Frosch fährt auf dem Festwagen des Heimatvereins mit, wie Vorsitzender Martin Grenner verrät. Und mit ihm 9 Festwagen, 14 Fußgruppen, 3 Musikkapellen und Oldtimer.

&bdquo;Es gab schon seit 25 Jahren keinen Umzug mehr in Hillentrup“, sagt Grenner. &bdquo;Deshalb waren wir der Meinung: Das muss wieder auf die Beine gestellt werden.“ Und so findet das Festwochenende, das am Freitagabend mit einer Party in der Hornsiekhalle beginnt, mit dem Umzug seinen Höhepunkt. Die 25 Jahre sind ein gutes Stichwort: Denn zum Festumzug anlässlich des Hillentruper Kirchenjubiläums im Jahr 2000 war der Frosch entstanden – aus Styropor. Frank Völkel gestaltete ihn damals mit der Kettensäge. &bdquo;Geschliffen und grün bemalt, war er ein Schmuckstück auf dem Festwagen“, erläutert Vorstandsmitglied Alexandra Domack.

Jetzt kommt der Frosch wieder zum Einsatz – auch wenn sich die Umstände geändert haben. Der Verein selbst ist mit seinen 185 Mitgliedern zwar weiterhin gut aufgestellt, doch die Vorschriften hätten sich geändert, sagt Grenner. Beispielsweise sind Auflagen deutlich schärfer, um einen Festwagen auf die Straße zu schicken. Grenner spricht von zwei Jahren Vorbereitung für das Festwochenende, die im vergangenen halben Jahr besonders intensiv war. Und der Verein musste seinen Festwagen wegen der Vorschriften erneuern.

Hüpfburg, Musik und Festkommers Für den Auftakt am Freitag gibt es noch Karten zu zwölf Euro an der Abendkasse. Ab 20 Uhr gibt es einen Disco-Abend in der Hornsiek-Halle mit DJ Tobias. Es geht am Samstag um 14 Uhr weiter mit Kinderunterhaltung vor der Festhalle mit Hüpfburg, Spielmobil und Kinderschminken. Ab 16 Uhr ist &bdquo;Mister Blues“ zu Kaffee und Kuchen zu Gast, während um 18 Uhr der offizielle Teil mit Festkommers, Ehrungen und Grußworten beginnt. Kinder der Kita Vogelnest sowie der Hillentruper Pop- und Gospel-Chor Zwischentöne haben Auftritte. Ein Tanzabend mit der Band &bdquo;The Tequilas“ beginnt um 20.30 Uhr. Karten an der Abendkasse kosten 19 Euro.

Der Sonntag startet um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Festhalle. Um 12 Uhr gibt es dort ein Mittagessen. Um 14.30 Uhr setzt sich der Festumzug an der Poststraße in Bewegung über die Hauptstraße Richtung Uphucker-Platz am Abzweig Homeiener Straße. Martin Grenner, Alexandra Domack und Pressesprecher Nils Domack gehen davon aus, dass der Umzug ein bis eineinhalb Kilometer lang sein wird. Die Abschlussfeier mit den Musikfreunden Schwelentrup und dem Lipperland-Orchester (und der Hüpfburg) beginnt um 16.30 Uhr in und an der Festhalle.

Mitglieder der ersten Stunde An den Jubiläumsfeiern werden voraussichtlich auch Männer der ersten Stunde teilnehmen. Harald König, Gerhard Heller, Gerhard Bracht und Horst Kaufmann sind als Gründungsmitglieder heute noch mit dabei. Sie können die Anfänge des Vereins bezeugen, der, wie es in der Festschrift heißt, eine Reaktion auf die Gründung der Großgemeinde Dörentrup war.

Es habe ein &bdquo;gewisses Unbehagen gegeben, ob die neue mächtige politische Großgemeinde nicht das Eigenleben der Dörfer, also auch in Hillentrup, beeinträchtigen könnte“. Der Verein sollte dazu beitragen, dass Hillentrup selbstbestimmt über Aktivitäten entscheidet. Erster Vorsitzender war Martin Frevert von der Bauernhofpension Waldmühle. Die Sorgen hätten sich zwar bald als unbegründet herausgestellt, doch der Verein wurde künftig ein entscheidender Faktor im Dorfleben.

In der Folge wurden Wanderwege gepflegt, mehr als 70 Ruhebänke aufgestellt, in Eigenleistung wurde ein Spielplatz an der Papenstraße eingerichtet, führt Alexandra Domack auf. Dank der Nachbarschaft erreichte Hillentrup gute Platzierungen im Wettbewerb &bdquo;Unser Dorf soll schöner werden“ inklusive dem ersten Platz im Kreiswettbewerb im Jahr 1979.

Viele Aktionen Das Engagement dauert bis heute an. Der Verein organisiert viele Aktionen von der Dorfreinigung über Wandertage und Feste bis hin zu Fahrten, nutzt die vereinseigene Grillhütte im Kordstal, die in den 70er Jahren gebaut und stets verbessert wurde. Martin Grenner will den Vorsitz zwar nach zehn Jahren abgeben, doch aktuell hat sich die Nachfolge geklärt: Ein Führungsteam mit Heinz Lübbecke, Alexandra Domack und Gabriele Kuhfuß will sich am 26. September zur Wahl stellen. Der Verein hat jüngst den Uphucker-Platz neu gestaltet und mit einem barrierefreien Zugang, neuen Sitzmöglichkeiten und einem &bdquo;Naschgarten“ versehen. Die Nachbarschaft nutzt das Internet inklusive Instagram, um etwa neue Aktionen anzukündigen und Umfragen zu machen.

Bleibt noch die Frage, warum der Uphucker so heißt, wie er heißt. Einst, so ist in der Festschrift zu lesen, gab es in Hillentrup viele Frösche an den Flachsteichen. Wenn die Männchen in der Paarungszeit von den Weibchen getragen werden, hocken sie auf ihnen und sind auf Platt &bdquo;Uphucker“. Und in Hillentrup in Stein verewigt ...

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