Gemeinde Dörentrup investiert Millionensumme in ihre Kläranlage

Dörentrup. In 35 Jahren verändert sich vieles, vor allem die Technik. Unter anderem deshalb ist es bei der Dörentruper Kläranlage Zeit für eine Sanierung – und die ist umfangreich, wie Harald Vetter, Wasserfachmann bei der Gemeinde Dörentrup, ausführt. Insgesamt geht es um circa 1,2 bis 1,3 Millionen Euro, verteilt auf drei Jahre.

&bdquo;Wir sind bemüht, etwas für die Umwelt zu tun und möglichst wenig Schadstoffe dorthin abzuleiten“, sagt Vetter. Das habe auch einen finanziellen Hintergrund. Denn je mehr Schadstoffe im Abwasser seien, desto höher falle die Abwasserabgabe aus.

Die Ablaufqualität in Dörentrup sei schon &bdquo;sehr gut“, so Vetter. Den erlaubten Wert für den chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) von 45 Milligramm pro Liter (mg/l) unterschreite die Gemeinde mit 15 mg/l bereits deutlich. Auch beim Stickstoff liege Dörentrup lediglich bei 7 mg statt der erlaubten 15 mg und beim Phosphat bei 0,6 mg statt der erlaubten 0,8 mg. &bdquo;Das wollen wir nachhaltig erhalten und versuchen, Richtung 0 zu kommen“, erläutert Vetter.

Gutachten zeigt Potenzial auf Dazu sei vor rund zwei Jahren ein Energie-Effizienzgutachten für die Kläranlage in Auftrag gegeben worden. Das Ergebnis: Die Gebläse, die das Abwasser in die Becken befördern, seien in die Jahre gekommen. Darunter leide nicht nur die Energieeffizienz, auch der Wirkungsgrad habe sich verschlechtert. Das Gleiche gelte für das Zulaufbauwerk und die Zulaufpumpen.

Außerdem müsse die Leittechnik auf den neuesten Stand gebracht werden. Denn Kläranlagen gehören zur kritischen Infrastruktur und müssen im Notfall digital abgesichert sein, so Vetter. Vor eineinhalb Jahren sei daher ein neues Notstromaggregat für die Kläranlage angeschafft worden.

Mess- und Regeltechnik wird erneuert Als erster Sanierungsschritt wird gerade die elektronische Mess- und Regeltechnik erneuert. Vor etwa fünf Wochen seien die Arbeiten gestartet worden. Dafür müssten fünf bis sechs Kilometer Kabel verlegt werden. Auch neue Leitungen werden in die Erde gelegt. Ein paar offene Gräben auf dem Gelände zeugen davon. Die neuen Gebläse werden neben den beiden Belebungsbecken aufgebaut, nicht mehr am Haupthaus.

Der entwässerte Klärschlamm lagert in zwei Containern, die alle ein bis zwei Wochen abgeholt und zur Klärschlammverwertung nach Bielefeld gebracht werden. Darüber wurde vor einiger Zeit eine Überdachung gebaut, auf der noch eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) installiert werden soll – spätestens im kommenden Jahr. Sie verfügt über eine Leistung von etwa 55 Kilowatt Peak. &bdquo;Wir wollen so möglichst energieautark arbeiten“, erklärt Vetter. Vollständig sei das aber nicht möglich.

Die Kosten für die PV-Anlage sind in den Gesamtkosten von 1,2 bis 1,3 Millionen Euro enthalten. Für einzelne Bereiche wie den Austausch des Gebläses und der Zulaufpumpen könnte es eine Förderung in Höhe von 30 bis 45 Prozent geben. &bdquo;Die Anträge sind gestellt. Wir rechnen jederzeit mit einer Zusage“, sagt Vetter. Langfristig werde sich die enorme Investition lohnen, zeigt sich der Fachmann überzeugt. Denn die Sanierung trage zur Reduzierung der Betriebskosten bei. &bdquo;Und auch die Reparaturkosten werden sinken. Teilweise ist es ja schon schwierig, noch an Ersatzteile zu kommen“, sagt Bürgermeister Friso Veldink.

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