Darum gilt in dieser Kurve auf dem Isringhausen-Ring in Lemgo jetzt Tempo 30

Lemgo. In der Nacht auf den 22. März ist es zu einem schrecklichen Verkehrsunfall auf dem Isringhausen-Ring in Lemgo gekommen ( die LZ berichtete mehrfach ). Ein 18-Jähriger aus Dörentrup starb noch an der Unglücksstelle. Er war mit seinem Kleinwagen im Kurvenbereich (Ecke An der Bega) von der Fahrbahn abgekommen, durchbrach ein Brückengeländer und kam auf dem Dach neben dem Fluss zum Liegen. Seither stehen rot-weiß gestreifte Absperrzäune an der noch immer beschädigten Brücke. Nun gilt dort Tempo 30.

Wie Tanja Schröder, Pressesprecherin der Stadt Lemgo, auf Nachfrage mitteilt, ist der Grund für die Geschwindigkeitsbegrenzung tatsächlich das noch nicht reparierte Brückengeländer. Das sei derzeit so instabil, dass es bei einem Unfall mit höherer Geschwindigkeit nicht die Sicherheit geben könnte, die es sollte.

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Darum habe die Stadt die Geschwindigkeitsreduzierung von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde angeordnet. Sie gilt ab Höhe &bdquo;Nolte Küchen“ an der Kreuzung zur Lageschen Straße bis zur Bedarfsampel für die Stadtbusse in der Gegenrichtung. Ende Oktober wurden die Schilder aufgestellt - mehr als ein halbes Jahr nach dem Unfall, bei dem die Polizei inzwischen von &bdquo;nicht angepasster Geschwindigkeit“ als Ursache ausgeht, wie Sprecher Yannick Thelaner mitteilt.

Verzögerung durch Versicherung? Die Schilder sollen aber nur vorübergehend dort sein. &bdquo;Die Reparatur des Brückengeländers ist selbstverständlich weiterhin vorgesehen, wird aber erst im nächsten Jahr geschehen“, teilt Schröder schriftlich mit. Schuld daran sei die Versicherung. Sie habe sich zunächst mehrere Monate lang nicht gemeldet, dann eine technische Begutachtung durchgeführt, nach der wiederum einige Zeit verstrichen sei.

Tanja Schröder versichert aber: &bdquo;Die Versicherungsfragen sind nun geklärt.“ Der Stadt liege nun außerdem ein technisches Gutachten zum Zustand der Brücke vor. Doch die Reparatur sei nicht einfach in Hinblick auf Stabilität, Materialbeschaffenheit und Sicherheitsanforderungen. Deswegen würden derzeit noch weitere Maßnahmen geprüft. Wann genau die Reparatur stattfinden werde, könne die Stadt daher noch nicht abschätzen. So lange bleibt die Geschwindigkeitsbegrenzung bestehen.

Zwei Unfälle in fünf Jahren Doch wie oft kommt es eigentlich zu Unfällen in diesem Bereich? Laut Auskunft von Polizeioberkommissar Thelaner haben sich in dem Kurvenbereich in den vergangenen fünf Jahren zwei Unfälle ereignet: der tödliche Unfall im März und ein Unfall mit zwei beteiligten Fahrzeugen und zwei Leichtverletzten. Auch bei diesem sei &bdquo;nicht angepasste Geschwindigkeit“ die Ursache gewesen.

Daher würden am Isringhausen-Ring regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen stattfinden. Bei einer Laserkontrolle im Mai habe die Polizei aber lediglich einen Autofahrer festgestellt, dessen Tempo im Ordnungswidrigkeitenbereich lag. Geschwindigkeitsüberschreitung gilt erst ab einer Strafe von mehr als 55 Euro als Ordnungswidrigkeit. Dafür müssten Autofahrer innerorts in der Regel mehr als zehn Kilometer pro Stunde zu schnell fahren. Für alle Temposünder darunter werden Verwarngelder ausgesprochen.

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