Christian Sauter: "Verlässlichkeit ist wichtig"

Extertal. Ich bin gerne zu Hause in der Heimat", sagt Christian Sauter lächelnd. Zu Hause, das ist der Hof, auf dem der 40-Jährige aufgewachsen ist. Eine ehemalige Molkerei, vor dessen Haustür die Draisinen vorbeifahren. Auf dem Hof lebt er, wenn er nicht in Berlin ist, schließlich ist der FDP-Bürgermeisterkandidat auch Bundestagsabgeordneter. Sauter konzentriert sich auf seine Kandidatur um den Chefposten im Rathaus, was ihm die plenarfreie Zeit in Berlin möglich macht.

Bei strahlendem Sonnenschein hat er im Freien einen Kaffeetisch aufgebaut, unter einem offenen Pavillion. &bdquo;Mein Outdoor-Büro", sagt er lachend. Den Kaffee trinkt er schwarz und stark. &bdquo;Das ist mein Treibstoff", wieder lacht er herzlich. Ob die Wortwahl Zufall oder Absicht ist? Denn er – adrett mit weißem Hemd und graublauem Schlips – hat eine besondere Leidenschaft: Autos. Oldtimer und Youngtimer. Am Steuer eines alten Wagens könne er entspannen, am besten auf einer Tour durch das nordlippische Bergland. Das Ländliche in Extertal schätze er besonders, aber auch das Bergige rundherum. &bdquo;Das ist hier einfach ein Stück Lebensqualität"; seine Augen strahlen.

Gut vernetzt auf allen Ebenen Ganz im Gegensatz dazu sein Leben in Berlin: &bdquo;Von der Stadt habe ich bisher kaum etwas gesehen wegen der Termindichte." Eine Wohnung hat er dort nicht, lebt in Hotels, schließlich sei er immer nur wochenweise dort. Die Arbeit mache ihm Spaß, er sei mittlerweile gut vernetzt auf allen Ebenen.

Aber nicht nur auf Bundesebene bringt er sich politisch ein, sein Ratsmandat für die Extertaler FDP hat er nicht aufgegeben – er wurde 2014 für seinen Wahlkreis in Almena direkt gewählt. Mit ein paar anderen hat er 2008 den Ortsverband der FDP gegründet. Und sie mussten gleich Verantwortung übernehmen: 2009 wurden sie in den Rat gewählt, Sauter wurde kurze Zeit später Fraktionschef. Viele aus seinem Team kenne er noch aus Schulzeiten, &bdquo;das ist mir wichtig, Verlässlichkeit ist ein wichtiger Punkt", sagt er mit Nachdruck.

Seine Leidenschaft sind Autos Aufgewachsen in Almena, machte Sauter sein Abitur am Gymnasium in Barntrup, war im Anschluss für den Bundeswehrdienst in Augustdorf. Kurze Zeit habe es ihn dann fürs Studium nach Göttingen verschlagen, bis er an die heutige Technische Hochschule OWL zurückkam und einen Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieur machte. &bdquo;Gleich nach dem Studium habe ich freiberuflich gearbeitet", sagt der 40-Jährige, zunächst für ein der TH OWL angeschlossenes Institut, danach hat er unter anderem Projekte im Bereich Automotive betreut. &bdquo;Ich hatte halt schon immer Interesse an Mobilität und Fahrzeugen." Neben dem Studium besuchte er mit einem Freund, der ein entsprechendes Online-Magazin herausgab, Fahrzeug-Messen – für das Sauter auch geschrieben hat, wie er in einem Nebensatz erwähnt.

Kurz gefragt Mittlerweile besitzt er einige Fahrzeuge, kleine Reparaturen erledige er auch mal selbst. Die örtlichen Youngtimer-Freunde habe er mitbegründet. Sein Lieblingswagen? &bdquo;Mein erstes Auto, ein Mercedes 190 D von 1992. Den fahre ich seit 1998." Und auch sein Alltagswagen, ebenfalls ein Mercedes, ist bereits 17 Jahre alt. &bdquo;Nachhaltige Nutzung", sagt er und grinst. Sein ältestes Auto ist ein Opel Olympia von 1955, daneben gibt es noch einen Unimog von 1978. Den nutze er vor allem für den Wald, denn zur alten Molkerei gehören rund 1,3 Hektar privater Wald und ein paar kleinere Teiche. &bdquo;Mein allerletzter Rückzugsort."

Zusätzlich ist er Mitglied der Reservistenkameradschaft Sternberg und nimmt hier an freiwilligen Übungen teil. Und er liebt seine Heimat: &bdquo;Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten zu Hause." Vor dem Bundestagswahlkampf im Jahr 2017 habe es ihn aber mal weiter weg verschlagen: Gemeinsam mit Freunden ging es nach Italien, ein Roadtrip an die Adria. Und welche Musik hört er gern? &bdquo;Querbeet." Er habe eine Jukebox mit alten Platten, höre ab und an mal eine Oldie, ansonsten das, was ihm gefällt. &bdquo;Nur Heavy Metal muss nicht sein, das mag ich nur bei alten Autos."

Christian Sauter persönlich Christian Sauter ist 40 Jahre alt und lebt auf dem elterlichen Hof – einer ehemaligen Molkerei – in Extertal-Almena, wo er als Einzelkind aufwuchs. Er ist ledig und Diplom-Wirtschaftsingenieur. Seit zwölf Jahren ist Sauter Mitglied der FDP, derzeit Ratsmitglied in Extertal, stellvertretender Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter. Wird er zum Bürgermeister gewählt, gibt es sein Bundestagsmandat auf.

In Extertal wolle er sich auf die Kernaufgaben kommunaler Selbstverwaltung konzentrieren: Ordnung, Sicherheit, ein solider Haushalt. Zudem setze er auf die Kommunikation mit Bürgern und Ehrenamt. Auch die Außendarstellung der Gemeinde wolle er positiv gestalten. Seinen Vorteil sieht er in seiner Vernetzung in der Landes- und Bundespolitik.

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