Extertaler Firma entwirft Entertainment für Schweine

Extertal-Bösingfeld . Auf dem Land dürfen Schweine häufig noch draußen wühlen und grunzen. Was kaum jemand mitbekommt, sind Gesetzesänderungen und was diese für die Landwirte bedeuten. Schweinehalter müssen sich künftig die Frage stellen, wie sie ihre Tiere beschäftigen können. So sieht es die neue Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung vor. Die Firma Meier-Brakenberg aus Extertal kann Abhilfe schaffen.

Geschäftsführer Marc Piechnik und das Ehepaar Marlies und Wolfgang Meier beschäftigen sich seit Jahren mit Maschinen, die den Schweinehalter bei seiner täglichen Arbeit unterstützen – beispielsweise spezielle Hochdruckreiniger. Zudem haben die Meiers selbst Schweineställe und sind somit nah an der Praxis.

Die neue Verordnung bedeutet konkret: Das Schwein muss sich ab dem 1. August in ausreichender Menge beschäftigen können. Die Hilfen dürften organisch und faserreich sein, heißt es. Aufgeführt sind Stroh, Heu, Sägemehl oder eine Mischung dieser Materialien. Das alleine ist noch recht abstrakt, Meier-Brakenberg machts anschaulicher.

An den eigenen Tieren getestet &bdquo;Das Schwein ist von Natur aus neugierig und interessiert sich für sein Umfeld. Das Thema, das hier in eine Verordnung gepackt wurde, fällt also nicht vom Himmel", stellt Marlies Meier fest. Im Wissen, dass die Gesetzeslage sich ändert, hatte das Extertaler Unternehmen schon mal die Tüftler von der Leine gelassen. Es entstanden Ideen wie das Knabberrohr oder der &bdquo;Pelletomat". Das ist sozusagen ein Kaugummiautomat für das Schwein, denn beim Aufschieben eines Hebels fallen Pellets raus. Beim &bdquo;Strohtomat" müssen die Schweine erst kräftig mit der Nase wühlen, um ans Futter zu gelangen. Die Geräte bestehen größtenteils aus Metall, damit die Frage der Reinigung und der Haltbarkeit gleich ausreichend mit beantwortet ist. Marlies Meier: &bdquo;Wir haben alle Prototypen in der eigenen Werkstatt gebaut und die Produkte natürlich im eigenen Schweinestall mit den Tieren getestet."

Die Ausführungshinweise in der Verordnung wirken allerdings wie am &bdquo;grünen Tisch" gezimmert. Im O-Ton heißt es beispielsweise: &bdquo;Holzstücke, die vom Schwein nicht untersuchbar sind oder nicht innerhalb weniger Tage zerkaut werden können, erfüllen als alleiniges Beschäftigungsmaterial die Mindestanforderungen nicht."

&bdquo;So einfach ist es aber in der Realität nicht, denn das Gesetz verlangt das Beschäftigungsmaterial für jedes Schwein, auch wenn es allein in einer Bucht ist, wie es beispielsweise bei einer trächtigen Sau kurz vor der Geburt der Fall ist. Sind in einer Bucht bis zu zwölf Tiere, reicht es allerdings, wenn der Landwirt allen Schweinen ein Beschäftigungsmaterial anbietet", erklärt Marlies Meier.

Meier-Brakenberg konnte dank eigener Produktion vor Ort schnell bei der Produktentwicklung agieren. &bdquo;Wir haben gut ausgebildete Mitarbeiter, die täglich mit dem Werkstoff Metall umgehen. Wir sind zudem gerade auf der Suche nach einem Mechatroniker oder Landmaschinenmechaniker. Was übrigens angesichts des allgemeinen Fachkräftemangels nicht so einfach ist", sagt Meier.

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