Abfahrt in Bösingfeld: Das gibt’s im Nikolausexpress zu erleben

Extertal-Bösingfeld. Am Nikolaustag herrscht auf dem Gelände der Landeseisenbahn Lippe reges Treiben. Die Waggons werden mit allem Nötigen ausgerüstet, die Sitzpläne noch einmal kontrolliert und die Elektrolok einsatzbereit gemacht. An zwei Wochenenden, dem zweiten und dritten Adventswochenende, fährt nämlich wieder der Nikolausexpress und zwar am Samstag und Sonntag jeweils drei Mal. Die Plätze sind allerdings schon längst restlos ausgebucht.

&bdquo;Dass unser Nikolausexpress bei den Menschen so gut ankommt, das freut uns wirklich sehr“, sagt Golo Kahlert, Vorsitzender des Vereins Landeseisenbahn Lippe. &bdquo;Unsere Vereinsarbeit besteht im Wesentlichen aus Arbeiten an den Fahrzeugen, Instandhaltungen, Reparaturen und auch aus der Pflege der Strecken. Solche Fahrten sind auch für uns besondere Höhepunkte und natürlich eine wichtige Einnahmequelle, um die laufenden Kosten decken zu können.“

Mit Gründung des Vereins hätten damals auch die Fahrten mit dem Nikolausexpress begonnen, sagt Kahlert. &bdquo;Die sind inzwischen untrennbar mit uns verbunden.“

Fahrten in historischen Waggons Hinzugekommen seien über die Jahre etwa der Osterhasenexpress mit dem gleichen Prinzip und immer mal wieder verschiedene Angebote wie etwa die Grünkohlfahrten. &bdquo;Die Menschen lieben die Fahrten in den historischen Waggons, dafür kommen sie teilweise von weit her angereist.“ Sogar aus Hessen, Niedersachsen und dem Ruhrgebiet würden Reservierungen für den Nikolausexpress eingehen. &bdquo;Seitdem wir sowohl den Bestell- als auch den Bezahlvorgang online anbieten, sind die Karten sehr schnell vergriffen.“

Rund 150 Mitfahrer finden bei einer Rundfahrt des Nikolausexpresses Platz. &bdquo;Gezogen werden die fünf Waggons, von denen vier zum Transport der Fahrgäste und einer als Versorgungswagen geplant sind, von einer Elektrolokomotive aus dem Jahr 1926, die zum großen Teil aus Holz besteht. Die Strecke wird dann unsere historische Extertalbahn sein, die über Alverdissen nach Barntrup führt. Im Rahmen des Nikolausexpresses fahren wir aber nur bis Alverdissen, rund eine Stunde wird die Fahrt dann dauern“, erklärt Kahlert.

Und zwischendurch, an einem Bahnübergang, wird dann der Nikolaus aus dem Wald in die Bahn zusteigen und die Kinder mit kleinen Geschenken erfreuen.

Weihnachtlich dekorierte Tische Auf aufwändige Dekorationen in den Waggons verzichten die Vereinsmitglieder inzwischen, sagt der Vorsitzende. &bdquo;Wir setzen auf unser ganz eigenes Ambiente, lediglich die Tische werden weihnachtlich hergerichtet.“ Tatsächlich habe es mal Tannengirlanden und Lichterketten gegeben, die seien aber aufgrund des hohen Stromverbrauchs unpassend gewesen. Kaffee und Kuchen und Säfte für die Kinder seien in dem Fahrpreis stets enthalten, Kaltgetränke, Glühwein und Heißwürstchen könnten zusätzlich erworben werden, sagt Kahlert.

&bdquo;Unser Verein ist auf diese Art der Einnahmen angewiesen, denn wir halten nicht nur die Fahrzeuge instand, sondern auch die Strecke inklusive Oberleitungen.“

Eine solch große Veranstaltungsreihe, die übrigens so umfangreich ist wie nie zuvor, auf die Beine zu stellen sei für den Verein überhaupt kein Problem. &bdquo;Bei uns gibt es immer Mitglieder, die sofort zur Stelle sind, wenn Hilfe gebraucht wird. Allein bei einer Fahrt benötigen wir rund zehn Personen, die alles organisieren und begleiten und das klappt inzwischen ganz hervorragend“, sagt Kahlert stolz.

Und auch wenn es für die Vereinsmitglieder einen gewissen Mehraufwand bedeuten würde, so wäre etwas Schnee zu den Nikolausfahrten wundervoll. Und im Jahr 2027 gibt es eine große Feier zum 100–jährigen Jubiläum der Strecke.

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