Hochwasser: Das sind die Gefahrenstellen in Extertal

Extertal. Nicht nur die Flutkatastrophe vor gut dreieinhalb Jahren hat gezeigt, welche Gewalt Starkregen haben kann. Auch im Kreis Lippe ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Überflutungen gekommen, unter anderem in Detmold , Kalletal oder Lemgo . Auch Extertal weist einige Gefahrenstellen auf, nicht zuletzt weil die Exter die Gemeinde quert. Auf Antrag der UWE-Fraktion haben sich nun Vertreter aus Verwaltung, Politik, Landwirtschaft sowie von der Feuerwehr und vom Bauhof ausgetauscht, welche Präventionsmaßnahmen noch umgesetzt werden könnten. Klar wurde dabei aber auch: Jede und jeder Einzelne muss sein Hab und Gut auch selbst schützen.

Zunächst stellte Bauamtsleiter Sven Herzog eine Karte vor, die 2020 erstellt worden ist. Fast zeitgleich erarbeitete der Kreis auch sein Projekt &bdquo;Digitaler Zwilling“. Demnach seien neuralgische Punkte unter anderem am Katerweg in Silixen, am Goldenen Winkel in Bremke, am Stocksweg in Almena, am Kenterkamp in Bösingfeld, am dortigen Tennisplatz und an der Rintelnschen Trift. Probleme hatte es in der Vergangenheit auch an verschiedenen Wirtschaftswegen und mit den Seitengräben an der Extertalstraße gegeben, erklärte Sven Herzog weiter.

Einige Maßnahmen seien in der Vergangenheit bereits umgesetzt worden, und der Bauamtsleiter machte klar: &bdquo;Wir versuchen, alles möglich zu machen.“ Das scheitere allerdings manchmal auch an einfachen Dingen wie Eigentumsverhältnissen, wenn es zum Beispiel um Retentionsflächen geht. Generell sei die Verwaltung aber dankbar, wenn ihr neuralgische Punkte gemeldet würden. Auch um ihre Karte von 2020 zu überarbeiten.

Kalletal als Beispiel Anschließend ging es in die Diskussion. So wollte beispielsweise Christina Sauter (FDP) wissen, wie der Sachstand in Bezug auf ein Frühwarnsystem ist und verwies dabei auf das Projekt &bdquo;LoRaWAN“, das bereits in Lemgo, Kalletal und Barntrup zum Einsatz kommt. Auch könne man sich mit der Kalletaler Verwaltung austauschen, die bereits für Projekte wie das &bdquo;Schwammdorf Kalldorf“ und oder ihr Hecken- und Saumprogramm Fördergelder akquiriert hat.

Manfred Stoller (UWE) brachte das Thema Sandsäcke ein und wollte von der Verwaltung wissen, ob an neuralgischen Punkten die Kanäle nicht öfter als zwei Mal pro Jahr gereinigt werden könnten. 12.000 Euro zahle die Gemeinde pro Jahr für die Reinigung, erklärte der Bauamtsleiter. Eine zusätzliche Reinigung sei auch deshalb wenig sinnvoll, weil die Kanäle bei Starkregen binnen Minuten mit Schlamm und Dreck vollsitzen würden. Da helfe auch eine Reinigung zuvor nur wenig, stimmte ihm Heinrich-Wilhelm Tölle (CDU) zu und warb für die Anschaffung von Schmutzwasserpumpen für den privaten Gebrauch.

750 Sandsäcke seien angeschafft worden, erklärte Sven Herzog weiter. Die müssten allerdings noch befüllt werden und seien auch nicht für eine Ausgabe an Bürgerinnen und Bürger gedacht. Die müssten sich selbst eindecken. Ebenso mit Pumpen. &bdquo;Die Feuerwehr ist nicht für Präventionsmaßnahmen zuständig, sondern greift im Fall einer Gefahr ein“, erklärte auch Feuerwehrchef Robin Brand und stimmte der Verwaltung damit zu: Eigentum muss von jedem auch selbst geschützt werden.

&bdquo;Wir können erst eingreifen, wenn das Wasser schon da ist, dazu kommt es auch zu punktuell“, sagte Brand und bat um Verständnis. Die Feuerwehr habe auch keine Ausrüstung, um Gebäude im Vorfeld zu schützen. &bdquo;Wer weiß, dass er im Hochwassergebiet lebt, muss vorsorgen“, ergänzte auch Kämmerer Hubertus Fricke.

&bdquo;Digitaler Zwilling“ als Hilfe Markus Marcinczyk (Zukunft Extertal) kam im Anschluss noch auf die Grabenpflege, unter anderem an der Extertalstraße, zu sprechen. Immerhin seien es auch Unkraut und Grünschnitt, die die Gräben bei Starkregen verstopfe. Da sei noch Luft nach oben, gab Sven Herzog zu. Auch mit &bdquo;Straßen.NRW“ müsse man dazu ins Gespräch kommen.

Das Thema soll im nächsten Betriebsausschuss weiter besprochen werden. Wer sehen möchte, wie gefährdet sein Grundstück ist, kann sich den &bdquo;Digitalen Zwilling“ auf der Homepage des Kreises Lippe anschauen. Dort kann kommunenscharf gesucht werden.

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