Extertal-Bösingfeld. Der Bereich Südhagen in Bösingfeld wird derzeit aufgewertet. Er soll am Ende ansehnlicher werden und mehr Aufenthaltsqualität für die Bürger bieten. Doch Letzteres soll nicht überall passieren, finden Anwohner. Sie befürchten, wie berichtet, Vermüllung und Lärmbelästigung in den Abendstunden. In der Sitzung des Kompetenzteams Ortskernsanierung am Dienstagabend trugen sie ihr Anliegen nochmals vor. Gemeinsam mit den Anwesenden wurde eine mögliche Lösung erarbeitet. Weitere Vorschläge können noch bis Ende der Woche an Bauamtsleiter Sven Herzog in der Verwaltung gerichtet werden. Das Projekt „Aufwertung und Gestaltung Erholungsbereich Südhagen“ ist Teil des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts, kurz ISEK, das 2021 beschlossen wurde. Dabei handelt es sich um ein strategisches Instrument zur Stadtentwicklung. Es bildet die Grundlage, um Städtebaufördermittel beantragen zu können. Die Kommunen Extertal, Dörentrup und Barntrup haben es gemeinsam erstellt. Das sind die Pläne Herzog skizzierte noch einmal die Maßnahmen innerhalb des Projekts: Der Südhagenweg bekommt eine neue Asphaltdecke. Die Arbeiten dafür sollen in den Herbstferien starten. Fußwege werden gepflastert. Auch die Entwässerung werde neu hergestellt. Das soll auch dem Bossenteich zugutekommen. Die Fläche um den Teich soll aufgewertet werden. Ein Weg wird dafür neu gestaltet. Drum herum werden Spielgeräte aufgestellt, eine Schaukel und eine Wippe. Außerdem wird es Fahrradständer, Sitzbänke und Mülleimer geben. Außerdem können sich Kreative künftig auf einer Graffiti-Wand austoben. Auch die Fläche an der Sängerlinde soll ansehnlicher werden. Eine wassergebundene Decke hat sie laut Herzog bereits erhalten. Eine Bank wird noch aufgestellt, sodass der Ort zum Verweilen einlädt. Zudem gehört die barrierefreie Gestaltung des Schulhofs zum Projekt. Herzog: „Da sind ja schon einige Arbeiten geschehen.“ Unter anderem wurden Grünflächen hergestellt, ein Schulgarten angelegt, Hochbeete aufgestellt und eine Leseecke eingerichtet. Jedoch seien die Arbeiten teurer geworden, weil belasteter Boden vorgefunden worden sei. Die Grünfläche Auf der Grünfläche gegenüber (vor dem Parkplatz) sollte nun eigentlich ein grünes Klassenzimmer entstehen, das gleichzeitig auch andere Bürger zum Verweilen einlädt. Vorgesehen war das Anlegen eines Rundwegs, das Aufstellen von drei Bänken samt Mülleimern, zusätzliche Bäume, Sträucher und Rankgitter. Für die Schüler sollte eine Art Atrium mit kleinen Sitzsteinen errichtet werden. Gegebenenfalls sollte ein Sonnensegel installiert werden, bis die Bäume groß genug seien, um Schatten zu spenden. Doch gegen diese Pläne richtete sich der Protest. Kristina Weber als unmittelbare Nachbarin sagte: „Unser Anliegen ist, dort keinen Aufenthaltsraum zu schaffen. Sobald irgendwo eine Bank steht, liegt dort Müll.“ Sie machte deutlich, dass die 41 Unterzeichner der Petition nichts gegen den Lärm von Schülern hätten, sondern gegen den in den Abendstunden. Diesen hatte es auch auf dem Schulhof regelmäßig gegeben inklusive Vandalismus, bis dort 2017 eine Videoüberwachung eingeführt wurde. Die Anwohner haben Angst, dass sich das alles nun auf der Grünfläche wiederholen könnte. Volker Weber verdeutlichte: „Es hat damals Tage und Wochen gegeben, da sind wir weggefahren, weil wir es nicht mehr ertragen konnten.“ „Darum wollen wir keine Sitzgelegenheiten“, sagte auch Nachbarin Carmen Kuhfuß. Neue Idee Manfred Stoller (UWE) schlug stattdessen mobile Sitzgelegenheiten für das grüne Klassenzimmer vor. Detlef Korf (Zukunft Extertal) ergänzte, dass man diese in einer Hütte auf der Wiese unterstellen könnte. Den Schlüssel dafür habe dann die Schule. Eine Bürgerin brachte dann noch Sitzsäcke oder -kissen ins Spiel, weil diese leichter zu transportieren seien für die kleinen Kinder. Und Herzog ergänzte, dass die Hangfläche für die Kissen jedoch leicht begradigt werden müsste. Bänke, Mülleimer und Rundweg würden damit wegfallen. Mit dieser Lösung zeigten sich alle Anwesenden einverstanden. Auch die Schulleitung, mit der Herzog am nächsten Tag gesprochen habe, habe die Idee „sehr positiv aufgenommen“. Bei der Sitzung des Kompetenzteams klang aber auch an, dass sich die Bürger nicht mitgenommen fühlten bei dieser Maßnahme. Herzog verwies darauf, dass der Südhagen Thema im Bauausschuss Ende 2023 war und auch in der vorvergangenen Sitzung des Kompetenzteams Ortskernsanierung. Die Unterlagen dafür sind jedoch nicht im Ratsinformationssystem zu finden.