Aus der alten Ziegelei in Extertal soll ein Recyclinghof werden

Extertal-Kükenbruch. Kehrt auf der Brachfläche der ehemaligen Ziegelei Rohbraken neues Leben ein? Das zumindest wünschen sich die Investoren Thomas Gerber und Werner Otto, die auf dem Gelände an der Kükenbrucher Straße einen Entsorgungs- und Recyclinghof errichten wollen. Weil für die Umnutzung aber eine Neuaufstellung des Bebauungs- und eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich sind, lag dem Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung ein Beschlussvorschlag zum geplanten Vorhaben vor.

&bdquo;Wir haben nach einem Gelände gesucht, das möglichst ,allein liegt’, da durch den Betrieb auch Lärm entsteht“, erklärte Thomas Gerber, der vielen als Geschäftsführer eines Garten- und Landschaftsbaubetriebs in Extertal bekannt sein dürfte. Im Wesentlichen gehe es um drei Materialien, die angenommen werden sollen: Grünschnitt, Bodenaushub und Bauschutt. Alle drei sollen veredelt werden. So soll neues Material für den Tief- und den Straßenbau entstehen, außerdem Kompost, Hackschnitzel und Substrat für den Gartenbau.

&bdquo;Wiederverwendung von Rohstoffen“, so beschrieb Thomas Gerber das Projekt und den Nachhaltigkeitsgedanken dahinter. In der Region sei es für viele Unternehmen, die die genannten Materialien entsorgen müssen, immer schwieriger geworden, diese loszuwerden. Auch die Preise seien immer weiter angestiegen. Weil der Standort direkt an der Landesgrenze liegt, sei ein solcher Recyclinghof auch für Unternehmen aus Niedersachsen attraktiv. Gerber schätzt sogar, dass der Großteil der Kunden später aus Rinteln kommen werde. Auch für Privatleute soll der Recyclinghof später eine Anlaufstelle sein.

Bisher nur ein Konzept Zur Veranschaulichung hatte Gerber Bilder einer solchen Anlage in Osnabrück mitgebracht. Gebaut werden soll dementsprechend im Grunde nur eine Überdachung mit Trennwänden, unter der verschiedene Stückgutboxen gelagert werden. Außerdem natürlich Büroräume und eine Annahmestelle mit Waage, auf der das angelieferte Material gewogen wird. In Stein gemeißelt sei der genau Aufbau noch nicht, bisher sei das Ganze nur ein Konzept, erklärte Thomas Gerber.

Auch eine Anfrage für eine Betontankstelle liege den Investoren schon vor. &bdquo;Das Konzept stößt also auf Interesse“, resümierte Gerber. Mit &bdquo;wir“ meint Thomas Gerber übrigens sein Unternehmen, sich selbst als Privatmann und Abbruchunternehmer Werner Otto, der vor einiger Zeit auch die Hornitex-Industriebrache in Horn-Bad Meinberg gekauft hat . Eigentümer des Geländes ist Dietrich Hugenberg, der 2003 auch die ehemalige Gaststätte Bögerhof erworben hatte. Verkaufen wollen habe Hugenberg nicht, erklärte Thomas Gerber. Also habe man sich auf einen Pachtvertrag über 30 Jahre geeinigt.

Im rechtsgültigen Flächennutzungsplan der Gemeinde ist der Bereich derzeit als Außenfläche dargestellt. Damit das Projekt realisiert werden kann, ist eine Bauleitplanung nötig. Damit der Flächennutzungsplan geändert werden kann, muss auch die Bezirksregierung Detmold als Genehmigungsbehörde zustimmen. Das läuft über eine sogenannte landesplanerische Anfrage, die die Gemeinde stellen muss. Eine endgültige Entscheidung darüber steht aus verschiedenen Gründen zwar noch aus, man sei aber mit den Investoren übereingekommen, parallel schon in die Planungen zu starten.

Der Bauausschuss stimmte letztlich einstimmig zu, den Bebauungsplan neuaufzustellen, den Flächennutzungsplan zu ändern und das Projekt öffentlich bekanntzumachen. Auch der Rat wird am Donnerstag, 3. Juli, noch abstimmen. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses.

Aus der alten Ziegelei in Extertal soll ein Recyclinghof werden

Warum Kükenbruch zwischen Tradition und Moderne schwebt

Wo der Borkenkäfer wütete, sollen sich in Extertal drei Windräder drehen

Neuer Supermarkt: Das planen Stadt und Edeka auf dieser Fläche in Bad Salzuflen-Wüsten

Neustart auf der Hornitex-Brache: Recycling statt Abbruch

Erzählwerkstatt lädt bei Klopsen und Musik aus der Musikbox nach Almena

Darum sind die Grünen im Extertaler Rat nicht mehr vertreten