Edeka ist sich sicher: Neuer Markt in Almena wird sich rechnen

Extertal-Almena. Edeka will in Almena an der Fütiger Straße neu bauen. Das hat ein Vertreter der Einzelhandelskette im Extertaler Bauausschuss bekräftigt. &bdquo;Wir investieren eine hohe Summe“, sagte Eike Thorben Krüger, Mitarbeiter der Edeka Minden-Hannover. Edeka werde Bauherr und Eigentümer des Gebäudes. Und: &bdquo;Wir haben eine sorgfältige Analyse gemacht und sind uns sicher, dass die Wirtschaftlichkeit gegeben ist.“

Almena mit seinen etwa 1250 Einwohnern hat zurzeit keinen Supermarkt. Für den Ort ist der geplante neue Lebensmittelmarkt so etwas wie ein Sechser im Lotto, glauben viele. Die gute Infrastruktur dort mit Restaurant, Apotheke, Metzgerei, Geldautomaten, Elektrogeschäft, Blumenladen, Kindergarten & Co. wird durch die neue Einkaufsmöglichkeit vor Ort noch besser. Die Almenaer brauchen dann nicht mehr nach Bösingfeld zum Einkaufen zu fahren. Baustart wird wohl frühestens Ende 2026 sein. Nach Angaben einer Edeka-Sprecherin liegt zwischen dem Aufstellungsbeschluss und der Eröffnung eines Marktes erfahrungsgemäß eine Zeitspanne von etwa zwei bis drei Jahren.

&bdquo;Kleiner, gemütlicher Markt“ Der Markt werde unter dem Namen &bdquo;Nah und gut“ firmieren, sagte Krüger. Mit den geplanten 799 Quadratmetern Verkaufsfläche handelt es sich nach heutigen Maßstäben um einen &bdquo;kleinen, gemütlichen Markt“. Der Neubau mit 70 Parkplätzen soll auf einem Acker an der Südseite der Fütiger Straße entstehen und östlich an die Wohnbebauung andocken, die gegenüber der Einmündung zum Fliederweg endet. Die Zufahrt soll gegenüber der Einmündung des Veilchenwegs sein. Denkbar ist auch ein Fuß-/Radweg südlich der Häuser vom neuen Supermarkt in Richtung Niedernfeldweg und dem neuen Baugebiet Siekbach II.

Damit Edeka mit dem Bau starten kann, muss die Gemeinde ihren Flächennutzungsplan ändern und einen Bebauungsplan aufstellen. Das Verfahren wurde im Planungs-, Bau- und Gemeindeentwicklungsausschuss einstimmig auf den Weg gebracht. Eckhard Paulmann vom Bauamt der Gemeinde sagte, das gesamte Verfahren werde etwa 15 Monate dauern. Nach Angaben von Lea Pflughaupt vom Planungsbüro Hempel und Tacke aus Bielefeld müssen mehrere Gutachten erstellt werden, etwa zu den Schallemissionen und eventuell auch zum Verkehr.

Als die Pläne in der Sitzung vorgestellt wurden, gab es Nachfragen. Christian Sauter (FDP) wertete die Pläne als &bdquo;grundsätzlich positiv für den Ort Almena“, wollte aber wissen, ob auch ein Alternativstandort geprüft wurde. Dabei ging es um eine Fläche gegenüber dem neuen Feuerwehrgerätehaus an der Hauptstraße im Westen des Orts. Paulmann antwortete, der dortige Standort sei nicht genehmigungsfähig, eben weil man dort an keine vorhandene Bebauung andocken könne.

Auf die Frage von Sebastian Kiss (Grüne) nach einer möglichen Überversorgung durch Supermärkte in Extertal antwortete Edeka-Vertreter Krüger, man fokussiere sich nur auf Almena und die Nachbardörfer: &bdquo;Es geht nicht um Kannibalisierung, sondern um Ergänzung.“ Möglicherweise hat auch eine Rolle gespielt, dass der genossenschaftliche Nahkauf-Markt in Silixen Ende vergangenen Jahres aufgegeben hat .

&bdquo;Leben in die Dörfer“ Aus der Zuhörerschaft gab es in der Sitzung kritische Nachfragen. So befürchtet eine Anwohnerin aus dem nahen Fliederweg, dass der Verkehr in dieser Wohnstraße weiter zunehmen könnte. Dort gilt: Durchfahrt verboten, Anlieger frei. &bdquo;Schon jetzt gibt es im Fliederweg aber Durchgangsverkehr Richtung Sparkassenautomaten“, sagte die Anwohnerin. Viele Leute seien zu faul, den Umweg über den Ortskern zu nehmen.

Die vorgeschlagene Aufstellung eines Pollers gilt zwar als unrealistisch, doch Bauamtsleiter Sven Herzog lud die Anwohnerin zum Gespräch ein, um dann mit der Verkehrsbehörde des Kreises Kontakt aufzunehmen und auszuloten, welche Möglichkeiten es gebe. Eckhard Paulmann empfahl zusätzlich, im Verfahren zur Bauleitplanung eine Stellungnahme abzugeben.

Ein weiterer Anwohner befürchtet nächtlichen Lärm durch Jugendliche, die sich nachts auf dem Supermarkt-Parkplatz aufhalten und dort Autos und Musik Radau machen könnten. Er wollte wissen, ob der Parkplatz nachts mit einer Schranke verschlossen werde. &bdquo;Die Parkplätze bleiben in der Regel offen“, sagte Jörg Krüger. Wenn es dort Probleme gebe, werde Edeka aber reagieren.

Alles legitime Fragen, meinte Ausschussvorsitzender Heinrich-Wilhelm Tölle (CDU). Er wies aber darauf hin, dass sich &bdquo;viele, die hier nicht sitzen“, über die Supermarkt-Ansiedlung freuten. &bdquo;Wir sind froh, wenn in unsere Dörfer wieder ein bisschen Leben kommt.“

Edeka ist sich sicher: Neuer Markt in Almena wird sich rechnen

LZplus für nur 1 € die Woche

In Almena könnte ein Edeka-Markt entstehen

Warum Almena in Sachen Infrastruktur jede Menge Erfolge aufzuweisen hat

So könnte der neue Kreisel in Bösingfeld aussehen

Wo der Borkenkäfer wütete, sollen sich in Extertal drei Windräder drehen

Seit 125 Jahren eine Gemeinschaft: Zieglerverein Almena feiert Jubiläum

Moderneres Dorfgemeinschaftshaus in Almena - Verein könnte die Zügel in die Hand nehmen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

LZplus Herbst-Deal

1 € pro Woche

Weiterlesen mit LZplus