Darum gibt es am geplanten Edeka-Markt in Almena Kritik

Extertal-Almena. Dass Edeka an der Fütiger Straße in Almena neu bauen will, stößt vor Ort nicht nur auf Gegenliebe. Das wurde bereits in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses im September deutlich , in der ein Vertreter der Handelskette über die Pläne berichtet hatte. So äußerte eine Anwohnerin beispielsweise Sorgen, der Durchgangsverkehr im angrenzenden Fliederweg, der eigentlich nur Anliegern gestattet ist, könnte weiter zunehmen. Ein anderer Nachbar fürchtete nächtlichen Lärm durch Jugendliche auf dem Parkplatz. Auch wurde diskutiert, ob Almena überhaupt einen weiteren Nahversorger brauche. &bdquo;Nein“ findet Carsten Thomas (Grüne), der in der jüngsten Ratssitzung gegen den Neubau stimmte.

In seiner Fraktion habe man sich nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen können, er selbst sei aber klar gegen den Neubau, führte Thomas aus. &bdquo;Die Versorgung vor Ort ist gesichert, ein weiterer Markt würde nur Verdrängung bedeuten, was einen Preiskampf nach sich zieht.“ Dieser Preisdruck würde sich auf die schon vorhandenen Märkte auswirken.

Carsten Thomas führte aber noch ein weiteres Argument an. &bdquo;Wir hören jeden Tag von Überschwemmungen, Starkregen und Stürmen, vom menschengemachten Klimawandel. Edeka baut seit Jahrzehnten die gleichen Märkte, mit riesigen Parkplätzen drum herum.“ Er vermisse die Anpassung von Edeka an die aktuelle Lage. Er plädiere wenn überhaupt zum Beispiel dafür, die Hälfte der Parkplätze als Schotterflächen oder Rasen anzulegen. 70 Parkplätze würden in Almena eine Fläche versiegeln, die nicht vertretbar sei.

Entspricht der Neubau den strategischen Zielen? Insgesamt werde durch den neuen Markt eine Fläche von gut 2000 Quadratmetern versiegelt. In diesem Zusammenhang verwies Carsten Thomas auch auf die strategischen Ziele, die sich die Gemeinde bis 2030 gesetzt hat . Eins davon lautet, dass bei Neuansiedelung regionale Betriebe und innovative, klimafreundliche Unternehmen erwünscht sind. Auf diese Ziele hin werden in der Gemeinde Beschlüsse kontrolliert. Dass unter dem Punkt &bdquo;Naturschutz und Biodiversität“ in der Beschlussvorlage &bdquo;neutral“ angekreuzt sei, könne er entsprechend nicht verstehen. Wenn man mit diesen Zielen nicht ehrlich umgehe, &bdquo;kann man sie sich auch schenken“, so der Grünen-Fraktionsvorsitzende.

Bürgermeister Christian Sauter verwies anschließend darauf, dass zum einen Ausgleichsmaßnahmen nötig seien und dass sich im Rahmen des Beteiligungsverfahrens auch noch Änderungen ergeben können. Er teile die Gedanken von Carsten Thomas zwar, sagte Manfred Stoller (UWE). Er sei trotzdem für den Markt. Möglicherweise könne der Rat ja gemeinsam, auch mit Anwohnern und der Handelskette, Ideen entwickeln, wie der Markt alternativ gebaut werden könnte.

Mit einer Gegenstimme von Carsten Thomas stimmte der Rat schließlich mehrheitlich für die Neuaufstellung des Bebauungsplans, die Änderung des Flächennutzungsplans und die öffentliche Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses.

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