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Ein Haus für Jugendliche in Horn

Dieter Asbrock

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Im leer stehenden Fachwerkhaus Nordstraße 29 kann sich die Arbeitsgruppe "Jugend will was!" des Bürgerdialogs einen Treff für deutsche und türkische Jugendliche und junge Menschen vorstellen. - © Wikimedia/Tsungam
Im leer stehenden Fachwerkhaus Nordstraße 29 kann sich die Arbeitsgruppe "Jugend will was!" des Bürgerdialogs einen Treff für deutsche und türkische Jugendliche und junge Menschen vorstellen. (© Wikimedia/Tsungam)

Horn-Bad Meinberg. Ein Platz für junge Leute in Horn – den könnte sich die Arbeitsgruppe „Jugend will was!" des Bürgerdialogs im Haus Nordstraße 29 vorstellen. Moderatorin Soad Bransi erläuterte die Idee in der jüngsten Videokonferenz der Arbeitsgruppe Immobilien.

Wie dem Protokoll zu entnehmen ist, sucht die AG ein Haus als Rückzugsmöglichkeit für eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener im Alter von 15 bis etwa 25 Jahren. Es soll als Treffpunkt und Begegnungsstätte dienen, aber auch als Schnittstelle zu örtlichen Vereinen und Institutionen. „Für diese Zielgruppe gibt es keine Angebote in der Stadt, oder sie werden durch vorhandene Angebote nicht erreicht und fahren daher in größere Städte wie Paderborn oder Detmold", erklärte Soad Bransi auf Nachfrage der LZ.

Fachwerkhaus in Nordstraße 29 wäre denkbar

Als ein geeignetes Objekt sieht sie beispielsweise das leer stehende und zentral gelegene Fachwerkhaus Nordstraße 29 an, das die Stadt gekauft hat. Zuletzt residierte darin ein Trödelladen. Laut Soad Bransi soll das Haus Jugendlichen und jungen Erwachsenen aller Bevölkerungsgruppen offen stehen, egal ob sie einen deutschen, türkischen, südosteuropäischen oder anderen Hintergrund haben. Dies soll einen Beitrag zur Verständigung und Integration darstellen. Bransi schätzt, dass die Zielgruppe aktuell etwa 30 bis 40 Personen stark ist, einige von ihnen engagierten sich auch in der Arbeitsgruppe „Jugend will was!".

Nun gibt es in Horn bereits das Haus der Jugend. Das sieht die Arbeitsgruppe aber als nicht geeignet an, da das Altersspektrum dort mit 8 bis 17 Jahren kaum deckungsgleich mit dem der Zielgruppe der AG Jugend ist, ebenso das Programm. Auch Räumlichkeiten von Vereinen kämen nicht in Betracht, da die beiden Bevölkerungsgruppen nicht gemeinsam Vereinen angehörten.

Es könnte Fördermöglichkeiten geben

Das Haus Nordstraße müsste allerdings renoviert und möbliert werden, wofür die AG Jugend eine Eigenleistung beisteuern will. Das Haus soll selbstverwaltet geführt werden. Soad Bransi glaubt, dass der Aufwand überschaubar ist, da das Haus in einem guten Zustand sei. Die Finanzierung, etwa durch städtische Mittel oder auch Spenden, müsste allerdings noch geklärt werden.

Gegebenenfalls könnten für das Vorhaben Fördermittel aus dem Fonds „Dritte Orte" fließen. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm der Landesregierung, mit dem die Schaffung von Räumen der Begegnung und des Austauschs als kulturelle Einrichtungen im ländlichen Bereich unterstützt wird. Ziele sind die Förderung der Bildung sowie die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenlebens und kulturelle Teilhabe.

Bianca Kompalla, die in der Arbeitsgruppe Immobilien Handlungsmöglichkeiten bei Problemimmobilien untersucht, will nun mit Soad Bransi einen Antrag an den Rat ausarbeiten. Der dürfte dann zunächst in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Familie, Soziales und Teilhabe auf die Tagesordnung kommen.

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